Sternenfaust - 149 - Apokalypse
Projekt Pandora vertraut?«, wollte Admiral Gernet wissen.
»Nein, Ma’am«, erwiderte Cody. »Ich höre zum ersten Mal davon.«
»Wo ist Admiral Taglieri?«, wollte Admiral Gernet wissen.
»Ich fürchte, er wird in seinem Bereitschaftsraum als Geisel gehalten.«
»Wie bitte?«, fragte Admiral Gernet. »Warum …?«
»Sir, einer der neuen Orphanen hat vor der STERNENFAUST Stellung bezogen«, meldete Commander Alyawarry.
»Verstanden«, erwiderte Cody.
Cody war ein logisch, denkender Mensch. Und im Moment dachte er logisch. Daher kam er auch zu dem Ergebnis, dass es unsinnig war, sich noch etwas vorzumachen. Dies war das Ende. Das Ende der Erde, das Ende der STERNENFAUST, das Ende der Menschheit.
Er würde bis zum Ende seine Pflicht so gut wie möglich erfüllen. Aber er glaubte nicht mehr, dass irgendetwas sie noch retten konnte.
»Bitte um Anweisungen!«, sagte Commander Alyawarry.
»Warten Sie einen Moment. Admiral Gernet, was hat es mit der Operation Pandora auf sich?«
In diesem Moment meldete sich über Funk Lieutenant Halova. »Lieutenant Halova an Captain Mulcahy.«
»Entschuldigen Sie kurz, Admiral Gernet. Lieutenant Halova, Bericht!«
»Es war Adric«, antwortete sie. »Adric ist der siebte Orphane.«
Cody nickte und ignorierte die Unruhe, die sich auf der Brücke ausbreitete.
In diesem Moment betrat Colonel Yefimov die Brücke, zusammen mit fünf Marines.
»Wir haben den Bereitschaftsraum gescannt und einen Befreiungsplan entwickelt«, meinte der muskulöse Colonel ruhig und gefasst. »Wir können umgehend loslegen. Wie ist ansonsten der Status?«
»Lieutenant Halova hat gerade meine Vermutung bestätigt, dass Admiral Taglieri in der Gewalt eines Orphanen ist, der die Gestalt von Adric angenommen hat.«
Cody wusste, dass alle in dem Raum das Gleiche dachten wie er. War Adric die ganze Zeit über ein Orphane gewesen? Oder hatte er nur jetzt seine Gestalt angenommen? Doch damit mussten sie sich später beschäftigen.
Wenn es ein solches »Später« überhaupt noch gibt , ging es Cody unweigerlich durch den Kopf.
»Lieutenant Commander Black Fox an Captain Mulcahy«, hörte Cody über die Kom-Anlage.
»Sprechen Sie«, antwortete er.
»Wir haben ein Kühlaggregat verloren. Das heißt: Wir verlieren unsere Feuerkraft!«
Commander Alyawarry sah erschrocken hoch.
»Können Sie das Aggregat reparieren?«
»Das schon, aber bis das Kühlaggregat dann wieder voll arbeitet, vergehen mindestens acht Minuten.«
Acht Minuten!
Acht Minuten waren eine Ewigkeit.
Das war das Ende.
»Verstanden!«, konnte Cody gerade noch sagen. Er überlegte, ob er etwas wie »Informieren sich mich bitte über den Fortschritt«, sagen sollte, aber wenn er es recht bedachte, war das nun auch egal. »Mulcahy Ende!«, meinte er und konnte förmlich spüren, wie sein Gesicht sämtliche Farbe verlor.
»Captain Mulcahy«, meldete Lieutenant Commander Austen, und Cody war fast erleichtert, dass jemand etwas sagte. Der rothaarige Mann deutete unbewusst auf den Hauptschirm. »Etwas ist merkwürdig. Der Orphane. Er verharrt nicht nur, er ist … er ist wie erstarrt!«
»Der Vortex!«, rief in diesem Moment Commander Alyawarry. Er hatte die ganze Zeit über den Vortex im Auge behalten, um die Vernichtung der Meteore zu kontrollieren. »Der Vortex kollabiert! Er fällt in sich zusammen!«
»Das Projekt Pandora !«, rief Lieutenant Halova. »Professor von Schlichten hat das Projekt gestartet.«
»Captain!«, rief Lieutenant Commander Austen. »Ich messe bei den Orphanen plötzlich eine molekulare Struktur. Außerdem erhalte ich konkrete Bio-Energie-Daten.«
»Hören Sie gut zu, Captain Mulcahy«, mischte sich Admiral Gernet ein. »Aktivieren Sie die Torpedos der STERNENFAUST. Doch, und das ist jetzt besonders wichtig: Programmieren Sie eine Angriffsroutine, wonach die Torpedos sämtliche Orphanen gleichzeitig erreichen.«
»Ma’am?«, fragte Captain Mulcahy nach, doch man ließ ihn nicht aussprechen.
»Keine Zeit für Erklärungen, Captain Mulcahy. Jetzt zählt jede Sekunde!«
Cody wandte sich an Commander Alyawarry, dabei sah er, dass der Aborigine bereits die Vorbereitungen traf und ein entsprechendes Angriffsmuster programmierte, das die unterschiedlichen Beschleunigungen ins Startsystem der Peil-Torpedos übertrug.
»Verstanden«, sagte Commander Alyawarry, ohne dabei aufzusehen.
Es waren dreizehn Orphanen. Commander Alyawarry programmierte insgesamt 39 Torpedos.
»Fertig!«, meinte Commander Alyawarry
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