Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
geheimnisvolle siebte Orphane zu erkennen gegeben. Nur durch Vincents besonnenes – und, wie er sich manchmal, wenn die Nächte zu dunkel wurden, fragte: skrupelloses – Handeln waren die Katastrophe verhindert und die Erde gerettet worden. Doch die Vernichtung der Orphanen hatte auch Adrics Existenz gekostet. { * }
    Und warum? Weil die letzte Chance, die das Adric-Wesen Vincent offeriert hatte, ihren Namen nicht verdiente. Adric – verdammt, wenn er nicht bald aufhörte, von ihm als Person zu denken, würde er nie darüber hinwegkommen! – hatte Vince angeboten, die Geschicke aller Lebewesen der Galaxis zu bestimmen. Zum ultimativen Herrscher zu werden. Zu personifizierter Macht. Vincent hatte abgelehnt – und war daraufhin mit der Prophezeiung konfrontiert worden, diese Entscheidung und ihre Folgen noch lange bedauern zu müssen.
    Zumindest in dem Punkt hatte der Kleine nicht unrecht , dachte er nun, atmete tief durch und machte einen Schritt zurück. Er musste kein Psychologe sein, um zu verstehen, warum ihm diese Sache so nahe ging. Seit er Adric zum ersten Mal begegnet war, hatte er stets ein Stück von sich selbst in dem Burschen gesehen. Adric war nämlich so gewesen, wie er selbst in jungen Jahren. Vielleicht sah er in ihm sogar den Sohn, den das Schicksal ihm nie gegönnt hatte. Und als Adric starb, war Vincents Hand am Abzug gewesen. Hielt niemand anderes als er den Nadler.
    Auf rationaler Ebene verstand Vince, dass er sich von Adrics äußerem Erscheinungsbild nicht täuschen lassen durfte. Er war kein Jugendlicher gewesen, dessen Leben erst begann. Sondern vielmehr ein uraltes, mysteriöses Wesen.
    Aber vielleicht machte das es sogar noch schlimmer. Mit dem siebten Orphanen war nicht nur die Bedrohung der Erde vernichtet worden, sondern vermutlich auch unfassbares Wissen. Was mochte die Menschheit von einer Existenz wie Adric gelernt haben, wären die Umstände anders gewesen? Welche Weisheiten und Informationen hatte der vermeintliche Junge mit sich ins Grab genommen, unausgesprochen und ungenutzt? Sie würden es wohl nie erfahren.
    So absurd es auch war, musste Vince wieder an diesen Landsmann aus Italien denken, von dem die irdischen Medien derzeit voll waren. Den, der die Weltraumforschung einstellen wollte – aus Angst vor dem großen Unbekannten da draußen. Vor Wesen wie Adric. Manche Menschen verstanden einfach nicht, dass zur Entwicklung immer auch Mut und Vertrauen dazugehörten. Alles andere war Stillstand, war der Tod.
    Ein leises Summen riss Vince aus seinen Gedanken, die mindestens so trüb waren, wie das New Yorker Wetter. Der Türmelder. Vince hob die Brauen. Ein Besucher, hier? Es wusste doch kaum jemand, dass er in der Stadt war – geschweige denn, wo er sich aufhielt? Und überhaupt: Waren Hotelrezeptionisten nicht dafür da, ihre Hausgäste vor Bittstellern und anderen Störenfrieden abzuschirmen?
    Mit wenigen Schritten war er an dem Eingang zu seiner Unterkunft im dreiundzwanzigsten Stock des New Plaza Hotels und horchte. »Wer ist da?«
    »Der Weihnachtsmann, Taglieri«, drang die mürrische Antwort durch das edle Holz. »Und jetzt machen Sie auf und geben mir ein Handtuch, bevor ich mir hier draußen den Tod hole.«
    Hätte Vince die Brauen noch weiter heben können, er hätte es getan. Diese Stimme … Eindeutig: Da draußen stand Jasper Mitchell, der ehemalige Vorsitzende des Hohen Rats der Solaren Welten. Der Jasper Mitchell, der erst vor wenigen Tagen in Schimpf und Schande seines Amtes verwiesen worden war, weil die Weltöffentlichkeit Sündenböcke brauchte, um zu verarbeiten, was geschehen war. Und weil der Rat sich in dieser ganzen Sache nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatte. Seitdem rissen sich die Journalisten darum, Mitchell und seine ehemaligen Kollegen vor die Aufnahmegeräte zu bekommen. Bisher hatten sie aber nicht einmal herausgefunden, wo er untergetaucht war. Niemand wusste das.
    Bis jetzt.
    »Mitchell«, sagte Vincent Taglieri, als er die Tür öffnete und den Mann mittels Kopfnicken zum Eintreten aufforderte. »Handtücher sind im Bad. Oder sind Sie hier, weil die Fenster Ihrer eigenen Wohnung nicht hoch genug sind?«
    Der letzte Kommentar hatte böser geklungen, als er beabsichtigt gewesen war, doch Vince ahnte, dass Mitchell in den letzten Tagen weit Schlimmeres gehört und ertragen hatte. Die Ereignisse um die Orphanen und Operation Pandora hatten viel mehr getan, als die Erdbevölkerung auf die Barrikaden zu treiben. Sie hatten einen planetenweiten

Weitere Kostenlose Bücher