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Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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geirrt – in seiner Interpretation von Taglieris Reaktionen und in Taglieri selbst. Dieser Mann war alles, nur nicht der Gegenentwurf, den er brauchte, um Cifarettos Thesen ins rechte Licht zu rücken. Stattdessen war er … ja, traurig. Verletzt. Leidend.
    »Es tut mir leid«, sagte Jasper leise und sah seinen Gastgeber aus großen Augen an. »Wirklich, ich … ich hätte Sie nicht behelligen sollen.«
    »Verdammt richtig.« Taglieri griff erneut zur Flasche, schenkte sich sehr großzügig ein, trank.
    »Ich finde selbst hinaus«, murmelte Jasper und ging. Das abfällige Brummen, mit dem Taglieri seinen abrupten Aufbruch quittierte, wirkte auf ihn wie das Fauchen eines eingesperrten Tigers.
     
    *
     
    Helemaii
     
    Es ist vorbei.
    Talambraas Aussage hallte durch den Gedankenbund wie das Echo eines Todesschreis – gespenstisch, tief bewegend, eindringlich. Turanor musste seinen Begleitern nicht in die grünen Augen mit den katzenartigen Pupillen schauen, um zu wissen, dass auch sie so empfanden. Drei tote Alendei. Wie sollten sie sonst urteilen?
    So darfst du nicht denken, Talambraa , versuchte sich Kamior an einer Gegenwehr, doch alle Anwesenden wussten, dass aus dem Koordinator der so kläglich gescheiterten Operation mit dem Tele-Ring weitaus mehr Trotz denn Hoffnung sprach. Gab es überhaupt noch Hoffnung?
    Drei Tote. Die Lücke, die die gefallenen Sichelraumer-Piloten in der geistigen Gemeinschaft der Alendei hinterlassen hatten, war wie eine körperliche Wunde für alle. Egal, wie sehr sich Turanor und seine Gefährten anstrengen und daran glauben mochten, dass nur der Blick nach vorn sie vor dem drohenden Weltuntergang bewahren konnte, blieb der Schmerz bestehen, überlagerte alles. Er war wie ein wildes Tier, das sich siegessicher seinem wehrlosen Opfer näherte: Zuerst raubte er den Mut, und dann den Lebenswillen – und zurück blieb nur Resignation.
    Die Gruppe der Fünf, die an diesem stürmischen Nachmittag in Helemaiis größter Siedlung zusammengekommen war, um das weitere Vorgehen zu besprechen, war nicht minder eklatant gescheitert, als es Kamiors Unterfangen beschieden gewesen war. Anstatt das Geschehene hinter sich zu lassen und im Jetzt und Hier nach verbliebenen Optionen zu suchen, hatten sich Talambraa, eine der führenden Heilerinnen Helemaiis, Militärvertreter Gandaaro, Leilanii, die bedeutendste Chronistin der Alendei, und Turanor selbst von der Katastrophe beeindrucken lassen, derer sie alle unlängst Zeuge werden mussten. Und von dem Loch in der Gedankengemeinschaft der Alendei. Der Lücke, wo keine sein durfte.
    Im Volk der Alendei kam es einer entsetzlichen Strafe gleich, aus dem geistigen Verbund ausgeschlossen zu werden, der die Gesellschaft prägte und alle Bürger miteinander verband. Es gab niemanden, der so etwas nicht merkte – und bedauerte –, wenn es geschah. Geschehen musste .
    Auf die andere Seite zu gehen machte da keinen Unterschied.
    Ach, nein? Talambraa sah den neben ihr auf dem kargen Boden sitzenden Alendei scharf an. Ich bedaure zuzugeben, dass meiner Weisheit Grenzen gesetzt sind, Kamior. Solltest du noch Alternativen zur drohenden Kapitulation sehen, so lasse mich an ihnen teilhaben. Ich sehe keine.
    Der Sarkasmus stand ihr nicht, half nicht. Dennoch wagte es niemand, sie deswegen zu kritisieren. Jeder der Anwesenden wusste, dass dafür kein Grund existierte. Talambraas Worte mochten beißend sein, doch sie formulierte nur, was ohnehin alle dachten.
    Einzig Gandaroo wagte eine Bemerkung. Kapitulation ist ein harter Begriff, Talambraa. Wir fügen uns nur dem, was uns von Mächten außerhalb unserer Einflussnahme auferlegt wurde, und …
    Wie sonst willst du Kapitulation definieren? , unterbrach sie ihn tadelnd und ungeduldig. Das Volk der Alendei steht mit dem Rücken zur Wand, seit sich die beiden Schwesterplaneten einander nähern. Mittlerweile sind sie sich so nah, dass Naturkatastrophen auf den Planetenoberflächen die Norm und nicht länger eine Ausnahme darstellen. Ganze Landstriche stehen unter Wasser, während anderswo Stürme über die Länder ziehen oder unvergleichliche Dürrephasen dem Boden jegliches Wasser, jedwede Fruchtbarkeit rauben. Die Mächte, von denen du sprachst, legen uns keine Last auf – sie rauben uns unseren Lebensraum, vernichten unsere Kultur und zwingen uns, Kinder der Umstände zu werden, die sie erschufen. Was daran ist keine Kapitulation? Ihr Schmerz war offenkundig. Er schwang in jeder Regung, jedem Gedanken mit wie

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