Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
Mob erzeugt, der nach juristischen Folgen schrie. Nach einer Bestrafung der Verantwortlichen – und das war ein Schuh, den sich der Rat hatte anziehen müssen . Erst recht, nachdem das Erdkapital kurzzeitig nicht mehr zur Verfügung gestanden hatte.
    »Mitnichten, Taglieri«, antwortete Mitchell unbekümmert und trat in den offen stehenden Nebenraum, um sich eines der weißen Frotteetücher zu greifen und sich den regennassen Kopf abzuwischen. »Wenn, dann würde ich mich von der Grünen Gurke stürzen. Wäre besser für die News-Channels. Allerdings würde die heiße Luft, die all die selbst ernannten Politikexperten da draußen derzeit so verzapfen, mich wohl in die Himmel steigen lassen.« Er lächelte, scherzte offenkundig.
    Mittlerweile war Vince zum Nahrungsverteiler gegangen und gab eine Zahlenkombination ein. Schließlich füllte er zwei Gläser mit einer farblosen Flüssigkeit. »Wenn es nicht die Sehnsucht nach dem Freitod ist, die Sie zu mir führt, was dann?«
    Mitchell nahm das dargebotene Glas mit dem edlen, klaren Tresterbrand und leerte es in einem Zug.
    Hypnohol , ging es ihm durch den Kopf. Und zwar sicher nicht mehr in einer legalen Konzentration.
    »Die Sehnsucht nach Ordnung.« Unaufgefordert trat er zur geschmackvollen Couch, die die Zimmermitte dominierte, ließ sich darauf fallen und deutete auf den in die gegenüberliegende Wand eingelassenen Monitor. »Haben Sie in letzter Zeit mal die Nachrichten gesehen?«
    »Wer nicht?«, erwiderte Vince leicht ungehalten. Der Zweck dieses Besuches entzog sich ihm, und allmählich wurde er wütend. »Ich warne Sie, Jasper. Sollten Sie gekommen sein, um sich bei mir darüber auszuheulen, wie unfair die Presse mit Ihnen umspringt, können Sie gleich wieder gehen. Ich eigne mich nicht zum Therapeuten.« Vor allem nicht, wenn ich genug mit meinen eigenen Dämonen zu tun habe , fügte er in Gedanken hinzu.
    Mitchell blinzelte verwirrt. »Was? Ach, Blödsinn. Das doch nicht. Ich meine Ihren italienischen Landesgenossen.« Er breitete theatralisch die Arme aus, hob die Stimme. »Den großen Ralph Cifaretto, Beweger der Massen, Mann des Volkes und seit heute Morgen auch offizieller Kandidat für das Amt des Vorsitzenden des Hohen Rates der Solaren Welten.«
    Vince wusste nicht, worüber er mehr verwundert sein sollte: über Cifarettos Kandidatur, die ihm – wenngleich er sie erwartet hatte – bisher unbekannt gewesen war, oder über Mitchells erschreckend unverhohlene – und inakzeptable – Ausdrucksweise. »Was ist mit ihm? Trauern Sie Ihrem Posten nach?«
    Mitchell lachte ungläubig und roch an seinem leeren Glas, obwohl es völlig geruchlos war. »Was mit ihm ist? Kommen Sie, Taglieri – erzählen Sie mir nicht, der Kerl sei Ihnen egal! Ich kenne Sie doch, Mann! Sie sind ein Macher, genau wie ich. Einer, der sich sorgt. Der gar nicht anders kann, als sich einzumischen, wenn die Dinge aus der Spur geraten.«
    »Ich weiß immer noch nicht, was Sie hier suchen, Mitchell«, log Vincent, denn die Ahnung, die ihm allmählich kam, gefiel ihm ganz und gar nicht.
    »Ich suche Sie , Mann!«, antwortete Jasper Mitchell unumwunden und hielt ihm das leere Glas hin. »Und da ich Sie hiermit gefunden habe, suche ich einen Nachschlag Ihrer offensichtlich sehr ausgefallenen Syntho-Geschmacksrichtung, wenn Sie gestatten.«
    Vincent nahm das Glas, füllte es erneut und seufzte innerlich. Irgendetwas sagte ihm, dass seine wahren Probleme gerade erst begannen.
     
    *
     
    »Nur ein paar Reden. Mehr verlange ich doch gar nicht.«
    Jasper seufzte. Warum war das so schwer? Taglieri streifte durch das geräumige Zimmer wie ein Tiger durch seinen Käfig – angespannt. Ein eingesperrtes Tier, das jederzeit zum Angriff übergehen konnte.
    Abermals nahm der ehemalige Ratsvorsitzende – und wie ungewohnt das klang – einen Schluck von seinem Synthodrink, leerte das Glas und schenkte sich umgehend großzügig nach.
    »Nur ein paar Reden, ja?«, fragte der Admiral schließlich. »Kommen Sie, Mitchell, das können Sie Ihrer Großmutter erzählen. Ich … ich eigne mich nicht für politische Gastauftritte. Und ich lasse mich nicht vor irgendjemandes Karren spannen.«
    Himmel, war der Mann tatsächlich so schwer von Begriff? »Welcher Karren denn? Taglieri, mir geht es hier nicht um Rache oder den Versuch, durch geschicktes A-la-bande-Spiel zu alter Macht zurückzukehren. Ich scherzte nicht, als ich Ihnen sagte, es sei mir egal. Mit der Ära meines Lebens habe ich abgeschlossen – ob

Weitere Kostenlose Bücher