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Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 151 - Für die Menschheit! (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Sie das glauben oder nicht.«
    Taglieri stieß Luft durch die Nase aus. Es klang wie ein verendendes Lachen. »Ach, ja?«
    »Ihre Skepsis in allen Ehren, Mann«, beharrte Jasper und fuhr sich mit den Fingern durchs Gesicht. Sturheit machte müde. »Aber glauben Sie wirklich, die Ereignisse der vergangenen Tage hätten mir die Freude an diesem Amt nicht vergällt? Dieser Beck von GNA 1 verglich mich gestern Abend zur besten Sendezeit mit einem Morax-Sklavenhändler. Fragen Sie mich nicht, warum. Ich habe seine sogenannte Argumentation nicht mal ansatzweise verstanden. Aber sie ging über den Sender, wurde weltweit gesehen. ›Mitchell behandelt die Menschen wie Sklaven!‹« Er seufzte. »Wissen Sie, Taglieri … Es kommt der Moment, ab dem wird Ihnen einfach alles scheißegal. Für mich ist er seit gestern Abend erreicht.«
    »Wieder falsch«, brummte der Sizilianer. »Wäre dem so, säßen Sie jetzt nicht in meinem Hotelzimmer.«
    Jasper lächelte. »Da könnten Sie recht haben …« Als Taglieri schwieg, fuhr er fort: »Also nochmals: Ich will Sie hier nicht zum neuen Superstar aufbauen. Zum einen könnte ich das gar nicht, weil mein Name und mein Wort in politischen Kreisen nichts mehr gelten. Zum anderen weiß ich sehr wohl von Ihrer beruflichen Vergangenheit vor der STERNENFAUST und kann mir vorstellen, dass es Sie nicht gerade reizt, die Brücke eines Raumschiffs wieder gegen Büros und Konferenzen einzutauschen.«
    Taglieri kippte sein Glas in einem Sturz herunter. »Da könnten Sie recht haben«, brummte er dann.
    »Aber wir dürfen diesem Cifaretto nicht freie Bahn lassen«, beharrte Jasper. »Der Kerl verzaubert die Massen mit seiner Mischung aus politischem Kalkül und Mann-Des-Volkes-Mentalität. Der hat Chancen – mehr als das: Wenn Sie mich fragen, hat er die Wahl schon so gut wie in der Tasche, seinem ach-so-bodenständigen Image sei Dank. Und Sie haben gehört, was aus dem Raumfahrtprogramm werden soll, wenn dieser Typ das Sagen hat.«
    Taglieri nickte, setzte sich. Der Tiger schien ruhiger zu werden. »Drastische Reduzierung der Flottenstärke, Einsätze nur noch zu Verteidigungszwecken«, zählte er die bekannten Fakten auf. »Keine Forschung mehr.«
    Jasper lehnte sich in die Sofakissen zurück und sah sein Gegenüber an. »Keine Forschung mehr«, wiederholte er. »Ich kann nicht für Sie sprechen, Vincent, aber meiner Ansicht nach war die Forschung immer Kern des Star-Corps-Auftrags. Der Reiz des Alls liegt für mich in seiner Fremdartigkeit. In dem, was dort draußen auf uns wartet. In den Chancen, die es uns bietet, wenn wir sie nur finden und erkennen.«
    Der Regen prasselte inzwischen wie wild gegen die Scheiben und verzauberte das jenseitige Manhattan in unförmige Schemen aus Wasser und Farbe. Wenngleich er ihn nicht hören konnte, ahnte Jasper, dass der Atlantikwind wieder durch die Straßenschluchten peitschte, unerbittlich und zielstrebig. Und auch wenn nur die Wetterkontrolle ihn zuließ – er war dennoch eine Naturgewalt. Er erinnerte ihn an Cifaretto. Man brauchte Mauern, um derartige Winde aufzuhalten.
    Sei meine Mauer, Taglieri. Verflucht, sei meine Mauer.
    »Nur ein paar Reden«, sagte der Admiral leise, und Jasper wusste mit einem Mal, dass er ihn hatte. Dass Taglieri an Bord war.
    »Nicht mehr als das. Seien Sie ein Gegenentwurf zu Cifarettos Persona. Als Kommandant der STERNENFAUST bringen Sie das nötige Renommee und den nötigen Leumund automatisch mit. Die Leute werden Ihnen glauben, Vincent. Sagen Sie Ihnen, was Raumfahrt wirklich bedeutet.«
    Taglieri stand so abrupt auf, dass Jasper zusammenzuckte. »Als Kommandant der STERNENFAUST«, wiederholte der Sizilianer aufgebracht. »Gerade ich soll der Erdbevölkerung vom Frieden des Weltalls erzählen, ja? Welcher Frieden soll das sein, Mitchell?
    Was genau soll ich denn sagen? Wie man Vernichtung und Zerstörung über die eigene Besatzung bringt? Wie man sich in ausweglosen Situationen für das falsche Falsche entscheidet und dann mit den Folgen leben muss?« Seine Stimme war wie ein Messer, das sich unerbittlich ins Fleisch bohrte, und in seinen Augen glaubte Jasper Zorn und Verachtung zu sehen. »Wissen Sie, Mitchell, vielleicht liegt Pro Humanity gar nicht so völlig daneben. Vielleicht sind wir wirklich besser dran, wenn wir Vogel Strauß spielen und von nun an ausschließlich vor der eigenen Haustür kehren. Die Toten der letzten Wochen zumindest würden mir da sicher zustimmen …«
    Jasper schluckte. Er hatte sich

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