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Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Titel: Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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zur Gruppe.
    »Black Fox, sind sie wieder bei uns?«, fragte Dana Frost, als sich die Chefingenieurin noch etwas langsam mit dem Ärmel unter der blutigen Nase entlang fuhr.
    »Aye, Ma’am.«
    »Dann auf, wir haben einen Urknall vorzubereiten«, sagte die Kommandantin mit entschlossener Miene und gab Captain Mulcahy ein Zeichen.
    Was sie vorhatten, war irrwitzig. Ein Experiment, ohne Beispiel und gefährlich. Scheiterte der Plan, hatten sie Schiff und Besatzung auf dem Gewissen.
    Doch einen anderen Plan gab es nicht.
    Langsam gingen Commodore Frost und Cody auf das Lichtwesen zu, das immer noch gefangen an der Wand hing.
    Captain Mulcahy streckte den Arm langsam nach dem Stück Metall aus, das noch durch die Gittermaschen ragte, griff zu und schob sie dem Wesen entgegen.
    Es fühlte sich wie ein Stromstoß an, als das Wesen über die metallene Verlängerung auf seine Weise nach ihr und ihrem Geist tastete. Ein kurzer Moment nur.
    »Das reicht«, rief sie, und Cody ließ den Stab sofort los.
    Da sah er sie.
    »Sie kommen!«, murmelte Cody. »Sie kommen alle!«
    Das war das Stichwort.
    Sie alle drehten sich um und liefen los – hin zum Maschinenraum und hin zum Wandler.
    Immer wieder stach Cody im Laufen mit seiner neuen Waffe zu.
    »Ich sehe sie!«, rief Dana Frost.
    »Ich auch!«, bestätigte die Chefingenieurin.
    Für Cody war es bald schwer, Erinnerung und Wahrnehmung zu trennen, doch auch er erkannte, dass die Wesen um sie herum jeweils für einen Bruchteil in ihrer zuckenden Qual sichtbar wurden.
    »Sie teleportieren sich, statt uns hinterher zu rennen«, meinte Dana Frost. »Bleiben Sie möglichst dicht zusammen.«
    Der Weg vom Haupthangar bis zum Maschinendeck glich einem Hürdenlauf. Nur dass die Hürden unsichtbar waren und unvermittelt vor einem auftauchten.
    Aber es klappte.
    Als sie schließlich gemeinsam durch die Tür stolperten, brauchte man Jenny Black Fox nicht zu sagen, was nun zu tun war. Sie stürmte als erstes nach hinten, entriegelte manuell die schwere Sicherheitstür zum Allerheiligsten des Schiffes, schwang sich an die Konsole des Interimsystems, entriegelte das Touchfeld, klappte es herunter und aktivierte den mechanischen Zugriff.
    »Tot!«, rief sie dennoch. »Totalausfall! Wie bei allen anderen Geräten auch.«
    »Was ist mit dem Wandler?«, wollte Cody wissen.
    »Solange er noch Materie in der Vorkammer hat, laufen die Wandlerprozesse automatisch ab.«
    »Das heißt?«, rief Commander Austen.
    »Wir brauchen eine Übersteuerung«, antwortete Jenny Black Fox. »Einen Urknall an Energie, der groß genug ist, um mit seiner Schockwelle jede noch so kleine Platine auf diesem Schiff zu verschmoren. Das Einzige, was sich zum Verfeuern dafür anbietet, sind unsere Gäste.«
    Dabei deutete sie mit dem Kinn knapp zur Tür.
    »Worauf warten Sie dann noch?«, wollte Dana Frost wissen.
    »Ma’am, wenn wir das versuchen und die Wesen bestehen aus nur annähernd so viel Energie wie es den Anschein hat, dann sprengt das womöglich die Kernhülle. Ganz zu schweigen davon, dass man mit so einem Schockimpuls neben den Systemen auch alles andere in der näheren Umgebung beschädigen würde, das in irgendeiner Weise leitfähig und druckempfindlich ist. Lebende Organismen aus Fleisch und Blut eingeschlossen.«
    Dana Frost verzog keinen Mundwinkel, doch Cody ahnte, dass es in ihrem Kopf heftig arbeitete. Er ahnte es deshalb, weil er es genauso getan hätte. Das war der Moment, in dem ihm bewusst wurde, wie ähnlich er und Dana Frost sich im Grunde waren.
    »Wir haben keine andere Möglichkeit«, meinte sie.
    Und da sah Cody sie. Wie eine Armee, die auf sie zuschritten. Wie eine Armee aus untoten Geistern, die nichts zu verlieren hatten.
    »Sie kommen«, rief er. »Jetzt!« Er sah den entsetzten Ausdruck im Gesicht von Commodore Frost.
    »Sie sind überall!«
     
    *
     
    Dana spürte als erstes die Hände der Wesen, wie sie über das Isoliergitter ihres Helmes strichen. Immer wieder blitzte die Spitze des Zappers auf, wenn Captain Mulcahy sie gezielt auf eines der Wesen stieß und es für diesen einen Moment sichtbar machte. Er und Dana waren bis zur Galerie am Wandlerkern vorgerückt und hatten sich nur mit sehr viel Mühe bis zur Wartungsluke vorgekämpft, die Lieutenant Commander Black Fox ihnen gezeigt hatte.
    Der Aufbau des Wandlers war im Grunde nicht sehr kompliziert, trotz des riesenhaften Umfangs von gut vierzig Metern. Herzstück war das Wandlermodul. Wie viel Energie durch die Umformung und die

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