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Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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exzentrischen Umlaufbahn. Der zehnte Planet wird die Erde auf einer inneren Umlaufbahn überholen, dabei aber die Erdbahn kreuzen. Dies wird eine Zeit lang gut gehen, bis dann nach 73.124 Jahren Erde und Gegenerde kollidieren werden.«
    Vince hatte kaum noch zugehört. »Wir haben also mehr als 73.000 Jahre Zeit, uns etwas zu überlegen. Das sollte genügen.«
    Sorensen lachte verhalten.
    »Ich danke Ihnen, Captain Duneback, für diese ausführlichen Informationen«, sagte Vince und nickte dem Wissenschaftler zu.
    »Gern geschehen.« Duneback lächelte – dann war wieder das Star-Corps-Logo auf dem Monitor zu sehen.
    »Je länger wir Sol X geheim halten können, desto besser.« Vince fasste sich in den Nacken. »Was wir jetzt vor allem brauchen, sind Informationen .«
     
    *
     
    Erde, New York, 1. Februar 2272
     
    Es war ein uralter Trick, der zwar in Zeiten von DNA-schnell-Scan und Iris-Abtastung nicht viel brachte, aber immerhin für eine oberflächliche Tarnung sorgte: Alwin hatte sich einen falschen Bart angeklebt. Und er hatte die Requisite in einem Kostüm-Geschäft geklaut , denn es schien ihm zu gefährlich zu sein, seinen Credit-Chip herzureichen: Die GalAb besaß alle Möglichkeiten, solche Kauf-Transaktionen zurückzuverfolgen.
    Alwin saß in der Lounge des Klubs Accordance – Health and Fitness . Hohe Topfpalmen verbargen ihn mehr oder weniger gut. Zu seiner Linken, in etwa zehn Metern Entfernung, lief eine CHA-Holo-Projektion, die er mit Jans Hilfe selbst aufgezeichnet und bearbeitet hatte. Dies war nun mehr als drei Jahre her – sie hatten damals eine Bergstrom-Passage zum Allister-System gebucht, um die possierlichen Allister-Meerkatzen aufzunehmen. Der Zufall wollte es, dass das Ergebnis dieser Arbeit nun in der Lounge des Accordance-Clubs zu bewundern war. Die Holo-Projektion gab das Liebesspiel zweier Meerkatzen wieder, das aber selbst für ein prüdes Gemüt nichts Anstößiges an sich hatte. Langsam und geschmeidig umkreisten die beiden weißgelben Tiere einander, und zwar in einer völlig gleichmäßigen Bewegung. Bei jeder achten Umrundung kamen sie sich so nahe, dass sich ihre flauschigen Flanken aneinanderrieben. Auf den dunkelhäutigen, entfernt humanoiden Gesichtchen der Tiere spiegelte sich eine verhaltene Verzückung, und wenn die Meerkätzchen exakt gleichzeitig ihre Äuglein schlossen und wieder öffneten, war dies schon ein rührender Anblick.
    Ob man heute noch auf Allister III solche Aufnahmen machen konnte, war fraglich. Nachdem die Kridan den Planeten im Juni 2271 in Grund und Boden geschossen hatten, war der Wiederaufbau bis heute nicht abgeschlossen.
    Alwin beobachtete den Eingang. Wenn Anna ihre Gewohnheiten nicht völlig geändert hatte, müsste sie jeden Moment zu ihrer donnerstäglichen Trainingsstunde erscheinen. Alwin baute darauf, dass auf Anna angesetzte GalAb-Agenten einfach nicht so weit gehen würden, ihr bis in den Klub zu folgen. Er empfand es als viel wahrscheinlicher, dass die Geheimdienstleute draußen warten würden, bis Anna das Gebäude wieder verlies, um weniger Aufsehen zu erregen.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie die Dame hinter dem Counter ihn misstrauisch beäugte – einen Mann mit ziemlich langem Vollbart, der sich »nur mal umsehen« wollte und nun schon seit einer viertel Stunde in einem bequemen Besuchersessel saß.
    Da kam sie endlich! Anna! Hinter zwei braun gebrannten, schlanken jungen Frauen betrat sie den Klub. Mit ihrer hellen, fast bleichen Haut und den dunklen Haaren stach sie deutlich von den beiden Mode-Puppen ab. Alwin blieb still sitzen, wartete, bis Anna an ihm vorbei war, stand auf und folgte ihr. Mit einem Blick über die Schulter vergewisserte er sich, dass er von draußen nicht gesehen werden konnte. Er holte auf und fasste sie leicht am Arm.
    »Anna.«
    Sie drehte sich um. »Alwin? Bist du das? Vor zwei Tagen hattest du doch noch keinen Bart … was soll das? Sieht ja schrecklich aus …«
    »Hör mir bitte zu, Anna. Ich muss dringend mir dir reden. Komm mit!«
    Er zog sie zu einer Sitzbank, die sich am hinteren Ende der Lounge befand und ganz sicher nicht von außen eingesehen werden konnte.
    »Setz dich, Anna.«
    Sie schüttelte ungläubig den Kopf und tat dann, wie ihr geheißen. Alwin ließ sich neben ihr nieder.
    »Warum bist du jetzt schon zurück, Alwin? Du und Jan wolltet doch …«
    »Es ist etwas dazwischen gekommen«, schnitt er ihr das Wort ab. »Es ist etwas passiert, Anna. Wir hatten einen Unfall.«
    »O mein

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