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Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Titel: Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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hellblaue Augen. Und es war mehr als offensichtlich, dass der Fremde keinen Spaß verstehen würde.
    »Guten Tag«, sagte David so ruhig wie möglich. »Ich bin Lines Michou, der neue Kollege von Bruder Bartolomé. Ich unterstütze ihn bei seinen Forschungen. Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?«
    »Johansson. Ich habe dem Christophorer doch gesagt, dass wir keine Untersuchungen auf unserem Gelände dulden. Sie verschwinden hier ganz schnell.«
    David nickte und senkte ein wenig die Hände. »Es tut mir leid, wenn ich gegen ein Verbot verstoßen habe. Ich habe keine Schilder gesehen.«
    Treib es nicht zu bunt. Er will dich gehen lassen, warum auch immer. Also nutz die Chance.
    »Ich gebe Ihnen einen Tipp. Gehen Sie. Ganz. Schnell.«
    David ließ sich das nicht zweimal sagen.
     
    *
     
    David versuchte, die trüben Gedanken zumindest während des Abendessens auszublenden und sich nichts anmerken zu lassen. Er horchte darauf, was Bruder Bartolomé und seine Freunde berichteten. Es ging um Verhaltensweisen der Triorer und um neue Erkenntnisse bezüglich der Ruinen. Fachchinesisch.
    Zuvor hatte sich David die Aufnahmen seiner Sonde angesehen. Sie bestätigten, was die Vier erzählten. Es war jedoch für ihn ohnehin nicht von Belang. Trotzdem heuchelte er Aufmerksamkeit, um seiner Rolle gerecht zu werden, auch wenn er sich dabei schäbig vorkam.
    Susan suchte seine Nähe. Wann immer ihre Blicke sich trafen, zuckte es um ihre Mundwinkel. Bei jeder Gelegenheit streifte sie ihn wie zufällig und legte ihm im Gespräch ihre Hand auf den Unterarm. In jeder anderen Situation hätte er es genossen.
    Da er nicht auf ihre Annäherungen reagierte, ließ sie es nach kurzer Zeit sein. Nachdem sich zuerst Bruder Bartolomé entschuldigte und wenige Minuten später auch Dylan und Melina gingen, winkte Susan den Servo zum Abräumen und setzte sich mit ihrem Syntho-Drink David gegenüber.
    »Haben wir ein Problem, Lines?«
    »Was?« Er sah von seinem Glas auf und blinzelte.
    »Du verhältst dich anders. Distanzierter. Habe ich mich geirrt und mir etwas eingebildet, das nicht da war? Wir sind erwachsene Leute. Rede mit mir.«
    »Ich …« David schluckte und fasste sich an die Stirn. »Es tut mir leid. Es liegt nicht an dir. Ich habe fürchterliche Kopfschmerzen. Zwischen uns hat sich nichts geändert. Aber ich werde mich etwas ausruhen. Mach dir bitte keine Gedanken.« Er stand auf, umarmte sie kurz, hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und ging auf sein Zimmer, wo er sich sofort auf das Bett legte.
    Dort atmete David tief durch, nahm das Einschlafpräparat und schloss die Augen. Er dachte intensiv an Johansson, der ihn mit einer Waffe bedrohte. Nach wenigen Atemzügen schlief er ein und – schrie. Er wollte zumindest schreien. Doch er brachte nur ein unartikuliertes Stöhnen zustande. Es hämmerte unter seiner Schädeldecke. Ein Dutzend winziger Förderroboter schien sich durch seinen Kopf zu bohren. Es drückte gegen seine Augäpfel, auf sein Trommelfell.
    David würgte. Sein Atem ging rasselnd, seine Glieder verkrampften. In der Magengegend begann es zu kribbeln.
    Das Nanodepot! Die Naniten produzierten ein entkrampfendes Sedativum und führten es seinem Blutkreislauf zu. David seufzte, seine Glieder entspannten sich, und die Gedanken flossen wieder gleichmäßig.
    Woran lag es bloß, dass er nicht träumen konnte? An den Triorern? Wohl kaum. Sie waren zu weit weg, hier gab es weit und breit keine Siedlung der Ureinwohner. Oder war am Ende das Schlafmittel schuld? Auch das bezweifelte David. Er hatte Versuche damit angestellt, bevor er von der STERNENFAUST aufgebrochen war. Oder war es der Planet selbst, der ihn von der Traumzeit fernhielt? Eine Strahlung? Eine Diskrepanz im Magnetfeld? Andersgeartete Sonnenstürme, die man auf der Sonnenoberfläche nachgewiesen hatte?
    David hustete. Sein Hals war rau und trocken. Er ging in die Küche und trank ein Glas Wasser. Draußen brannte Licht. Die Tür zur Terrasse stand offen. Er ging nachsehen und fand Susan auf einer Holzbank sitzen und in den sternenklaren Himmel sehen. Er setzte sich neben sie und legte wortlos seinen Arm um ihre Schulter, während sie sich an ihn schmiegte.
    Eine Weile saßen sie so da.
    Susan atmete ruhig. Sie roch süßlich-sauer nach dem Fruchtsaft, der in einem Glas neben ihr stand. Plötzlich nahm sie sein Gesicht in ihre Hand, zog ihn zu sich und küsste ihn.
     
    *
     
    Trior, 10. März 2272
    (Drei Tage zuvor)
     
    David saß auf einem der zwei Felsen,

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