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Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Titel: Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Gleiter seitwärts und landete auf dem schmalen Band zwischen Abgrund und Siedlung.
    Steine knirschten unter seinen Sohlen, kamen ins Rutschen und rieselten die Schlucht hinab. David stieg den steilen Weg zu den Behausungen hinauf. Sie waren aus demselben Stein gefertigt, aus dem das Gebirge bestand; aus stark mineralienhaltigem Sedimentgestein. Die Blöcke waren sauber herausgeschnitten und mussten glatt gewesen sein, bevor die Witterung ihre Oberfläche aufgeraut hatte.
    »Eindeutig die Hinterlassenschaften einer Zivilisation«, sagte sich David. »Das muss eine der Ruinen sein, von der Bruder Bartolomé erzählt hat. Wegen denen er Susan, Dylan und Melina als Experten angefordert hatte. Lüge kann ich ihnen schlecht unterstellen.«
    David musste sich eingestehen, dass seine Wut gegenüber den Forschern unangebracht war. Sie rührte von seinem Versagen her, dem Geheimnis des Bergbauunternehmens auf die Spur zu kommen. Wahrscheinlich hatte die Trauer um Sam seinen Blick vernebelt. Es war unverantwortlich gewesen, die Vier außer Acht zu lassen.
    Mit einem tiefen Atemzug versuchte er, die Emotionen zu kanalisieren. Es galt herausfinden, was mit der Sonde geschehen war, und dazu musste er sich konzentrieren! Die Forscher hatten nicht zwingend etwas damit zu tun. Es konnte sich um einen technischen Defekt handeln. So robust das Gerät auch konstruiert war, letztendlich handelte es sich um hochempfindliche Hightech. Bloß musste es dann auch Spuren geben.
    Er stieg in die höheren Etagen der Siedlung. Der Weg war beschwerlich, was David zwang, die Spikes seiner Stiefel auszufahren. Es fehlten Stufen oder Stiegen. Die Gebäude waren in den unmöglichsten Winkeln gebaut, die für einen Menschen ob ihrer Unpraktikabilität keinen Sinn ergaben.
    Den Triorern hingegen konnte es egal sein. Sie passten sich einfach den Schwerkraftvektoren an und spazierten die steilsten Winkel entlang, gerade so, als handle es sich um flachen Boden.
    Hatte David hier eine Siedlung ihrer Vorfahren entdeckt?
    Mit einigen wagemutigen Klettereien erreichte David einen Platz inmitten der Gebäude. Eine verwitterte Skulptur stand im Zentrum – ein Monolith, an dessen Oberfläche die Merkmale unterschiedlichster Rassen eingemeißelt waren. Ein Tentakel, ein Schnabel, eine Nase und noch einiges mehr, erkannte David. Was hatte das zu bedeuten? War es ein Götze, den die einstigen Bewohner angebetet hatten?
    Ein breiter Weg führte zwischen zwei behauenen Säulen, dessen Muster nicht mehr zu erkennen waren, in eine Höhle. David folgte ihm. Nach wenigen Metern wurde es so dunkel, dass er die Schulterlampe einschalten musste.
    An den Wänden waren dunkle Stellen. David griff in ein fingerdickes Loch und pulte eine bröselige Masse heraus. Darin verborgen war ein dünner, angelaufener Draht.
    Ein Kabel?
    Nach zwei Minuten Fußweg wurde es wieder heller. David erreichte das andere Ende des Tunnels. Wiederum durchschritt er zwei Säulen und ein Felsplateau breitete sich vor ihm aus. Dahinter erstreckte sich ein Tal. Es musste zwanzig Kilometer in der Breite und fünfzig in der Länge messen. Der Micomp teilte seine Schätzung über das HUD mit. Mehrere Bäche mäandrierten und vereinten sich zu einem breiten, aber flachen Fluss. Haine knorriger Bäume und Heidesträucher schmückten das Tal mit blaustichigem Grün. Kleine Pelztiere huschten zwischen den Sträuchern umher, während über ihnen Raubvögel kreisten.
    David ging der Kante des Plateaus entgegen. Es begann, vor seinen Augen zu flimmern. Schwindel erfasste ihn für den Moment eines Blinzeins. Dann klärte sich sein Blick, und David traute seinen Augen nicht.
    In dem Tal lag eine Stadt.
    Eine riesige Stadt!
    Sie war golden und voller Glanz. Die Fassaden der Häuser und Türme spiegelten den Sonnenschein und blendeten David. Er schloss die Augen. Mit Verzögerung reagierte das Visier und tönte sich ab. Er wischte sich die Tränen aus den Augen und stieß einen Pfiff aus.
    Die höchsten Gipfel der das Tal umringenden Berge maßen bis weit über tausend Meter. Die drei Türme im Zentrum der Stadt waren an die tausend Meter hoch, ihre Fassaden fugenlos, wie aus einem Guss. Jeder der drei Türme schien der Teil eines Ganzen. Zusammengefügt hätten sie einen Kegel ergeben.
    In ihrer Mitte strahlte eine freie Fläche. David zoomte sie heran. Das dort funkelnde Gebilde ähnelte einer abstrakten Skulptur aus Glas. In der Luft schwebten Fraktale, die das Sonnenlicht tausendfach brachen und die Luft mit

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