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Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Titel: Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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zwischen denen er den Gleiter gelandet hatte, und beobachtete durch das Visier den Schacht.
    Was hat mich bloß verraten? , rätselte er, während er auf einem Aroma-Syntho-Stäbchen kaute. Er hatte einen würzig-salzigen Salmiakgeschmack ausgewählt, der zu seiner Laune passte. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt, in denen er imaginäre Feinde zerquetschte. Es stachelte seine Wut nur weiter an, dass er kein Ventil fand und er keinen greifbaren Gegner vor sich hatte – und gar nicht haben durfte.
    Würde man von seiner Anwesenheit auf das Star Corps schließen?
    Und wie wird Johansson reagieren? Hält er mich für denjenigen, für den ich mich ausgegeben habe? Einen vorwitzigen, unverschämten Forscher, der in seiner Neugier keine Grenzen kennt? Oder kommt man mir auf die Schliche, weil es einem gewöhnlichen Wissenschaftler unmöglich wäre, die Sicherheitssysteme auszutricksen?
    Wahrscheinlich Letzteres , dachte David. Und er wunderte sich, dass Johansson ihn überhaupt hatte gehen lassen. Einfach so. Blieb die Frage, wie der Mann nun reagierte. Legte die Company Beschwerde beim Hohen Rat ein? Das wäre für Davids Karriere das Ende, würde aber zumindest nicht die Friedensbemühungen stören.
    Oder gab es auf Trior Abgesandte der Ka’Shemi, die für das Bergbauunternehmen arbeiteten? Die dem Rat vorliegenden Unterlagen schwiegen sich darüber aus, ob die Ka’Shemi eine ständige Vertretung auf Trior hatten. Es gab eine rechtliche Lücke, was diesen Sachverhalt anging. Mitglieder nicht-irdischer Völker, die keine Bürger der Solaren Welten waren und in einem Unternehmen arbeiteten, das nur zur Hälfte Solarem Recht unterlag, mussten ihre Tätigkeiten nicht angeben. Das Joint Venture zwischen Menschen und Ka’Shemi war zwar kein Präzedenzfall, jedoch eine Seltenheit. Gerade weil zwei völlig unterschiedliche Rechtssysteme aufeinander trafen, gab es keine eindeutige Rechtsprechung.
    Fakt jedoch war: Sollten die Ka’Shemi-Gesellschafter informiert worden sein oder noch informiert werden, könnte dies den Abbruch jeglicher Gespräche bedeuten. Es kam dann darauf an, wie besonnen die unterschiedlichen Parteien handelten. Im schlimmsten Fall kam es zu neuen Streitigkeiten oder gar zu bewaffneten Konflikten.
    Das Piepsen des Funkgerätes riss David aus den Gedanken. Er schaltete die Nachricht auf das Visier und hob eine Augenbraue. Der Kontakt zu der Sonde, die Bruder Bartolomé, Susan, Dylan und Melina beobachten sollte, war von einem Moment zum anderen abgebrochen.
     
    *
     
    Ohne lange nachzudenken flog David los. Er hatte den letzten angemessenen Standort der Sonde als Zielort angegeben.
    Verärgert über sich selbst, knirschte er mit den Zähnen. Wenn er ehrlich zu sich war, hatte seine Wachsamkeit gegenüber den Forschern nachgelassen. Von Anfang an hatte er sie nicht als Gefahr eingestuft. Je stärker die Verdachtsmomente gegenüber dem Bergbauunternehmen geworden waren, umso mehr hatte er die Observierung der Vier vernachlässigt.
    Der Flug führte David mehrere Kilometer in das Gebirge hinein. Er ließ den Gleiter höher steigen, um nicht zwischen den Felsgraten manövrieren zu müssen und einen besseren Ausblick zu haben. Die Berge stiegen bis zu tausend Meter Höhe an. Nur wenige Bäume krallten sich in das sandige Gestein. Hauptsächlich war der pastellfarbene Boden von Strauchheidenformationen bedeckt.
    Nach fünf weiteren Kilometern Luftlinie erreichte David sein Ziel. Er stoppte den Gleiter und ließ ihn behutsam in die Tiefe sinken. In einer schmalen Schlucht landete er und stieg aus. Um ihn herum waren nur Fels, loses Gestein und der knöchelhohe, aber breite Fluss.
    David kniete sich nieder und hielt die Hand in das kristallklare Wasser. Es war eisig. Bereits nach wenigen Sekunden schmerzten seine Finger.
    Von der Sonde fand er weit und breit keine Spur. Genau zweihundert Meter über diesem Fleck hatte sie die letzten Daten gefunkt. Danach war der Kontakt abgebrochen.
    David stieg wieder in den Gleiter, ließ ihn emporschweben und suchte die Felswände nach Spuren ab. An keiner Stelle waren Anzeichen einer Kollision zu sehen, geschweige denn Brandflecken, die auf eine Zerstörung der Sonde hinwiesen. In einer Höhe von hundert Metern über dem Grund der Schlucht entdeckte David die Ruinen. Sie lagen zu seiner Rechten. Wären seine Sinne nicht zum Zerreißen gespannt gewesen, er hätte sie wahrscheinlich übersehen, so gut passten sie sich der Umgebung an.
    Kurz entschlossen lenkte David den

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