Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior
Triorer mit dir auf der Schulter heraus kamen.« Melina zeigte auf die Ureinwohner. »Wir haben ihnen unser Leben zu verdanken.«
»Mhm. Wasser«, murmelte David. Ein Schlauch fuhr aus. David sog daran.
»Interessanter Anzug, den du da hast«, meinte Dylan ironisch. »Und eine interessante Waffe.« Dylan zeigte auf Davids Nadler. Die Triorer mussten ihn mitgenommen und neben ihm abgelegt haben.
David griff nach dem Nadler und verstaute ihn im Holster.
»Ich glaube, wir haben uns einiges zu erzählen«, sagte er.
Dylan und Melina nickten.
*
»Wir haben Ihnen nicht vertraut«, gestand Bruder Bartolomé. »Zurecht, wie sich herausgestellt hat. Deswegen haben wir kein Wort von der Stadt erwähnt. Wie haben Sie uns überhaupt gefunden?«
»Er hat Dylan und Melina das Leben gerettet«, protestierte Susan. »Ich glaube kaum, dass es einen Grund gibt, ihn so anzufeinden.« Susan fasste David am Arm und drückte ihn leicht. »Danke, Lines.«
Er lächelte sie an und strich kurz über ihre Hand.
»Ich habe lediglich versucht, Dylan und Melina das Leben zu retten. Danken müssen wir den Triorern. Wo kamen die eigentlich so plötzlich her?«
Er deutete mit dem Daumen über die Schulter. Die Ureinwohner standen immer noch zusammen und beobachteten die Menschengruppe mit aufmerksamen Blicken.
»Sie waren bereits hier, als wir die Stadt entdeckten. Es müssen Vertreter des Bergvolks sein. Wenn Sie genau hinsehen, erkennen Sie, dass sie hagerer sind als die Dschungel-Triorer.«
David nickte. »Als ich heute von meiner Exkursion zurückkehrte, wollte ich Sie bitten, mich zu Euren Ruinen mitzunehmen. Doch ich hatte Sie knapp verpasst, also musste ich per Radar folgen. Dann verschwand der Gleiter plötzlich vom Schirm und ich landete in den Bergen. Es dauerte einige Zeit, bis ich das Tal entdeckte. Also, warum misstrauen Sie mir? Ich hätte umgekehrt eher allen Grund dazu.«
Bruder Bartolomé schnaubte. »Das fragen Sie, während Sie gleichzeitig mit einem martialischen Anzug und dieser Waffe herumlaufen?«
»In diesem Aufzug haben Sie mich aber nicht kennengelernt. Also kann das nicht der Grund gewesen sein, dass Sie mir die Entdeckung dieser Stadt verschwiegen haben.«
Der Christophorer-Mönch drehte sich um und ging davon. Es war deutlich, dass er nicht mit ihm sprechen wollte.
David verstand den alten Mann sogar. Bruder Bartolomé war ein Freund des Lebens. Der Christopherer akzeptierte das Töten bis zu einem gewissen Grad. Wesen wie die Triorer töteten, um zu überleben, um sich zu ernähren oder sich Feinden zu erwehren. Ein Wesen auf der Entwicklungsstufe der interstellaren Raumfahrt sollte seiner Meinung nach jedoch wissen, dass Mord und Totschlag keine Lösungen waren. Deshalb lehnte er David ab. Und weil er eine Waffe trug.
»Er meint es nicht böse«, sagte Susan. »Die Triorer sind sein Ein und Alles. Sein letztes großes Projekt. Sie sind tatsächlich faszinierende Wesen, das wirst du bestätigen können. Bruder Bartolomé hat Angst um sie. Angst, dass ihnen jemand etwas zuleide tut. Die Geschichte der Menschheit ist gespickt von Beispielen, dass Wesen wie die Triorer unter unserem Expansionsdrang leiden müssen. Stell dir vor, es würde publik, was für eine Entdeckung Bruder Bartolomé gemacht hat. Ein wahrer Rausch würde entfachen. Deshalb hat er mich hierhergebeten. Wir kennen uns seit einigen Jahren und schätzen uns als Kollegen. Der Kontakt ist nie ganz abgebrochen. Auch nicht, als er sein Projekt hier auf Trior begann. Als er dann durch einen Zufall die Stadt entdeckte, bat er mich, ihm zu helfen. Mit ihm ihr Geheimnis zu erforschen.«
David nickte. »Ich verstehe. Ihr wollt es geheim halten, und nur der Orden der Christophorer soll davon wissen. Damit die Entwicklung der Triorer nicht durch Weltraumtouristen und Archäologen aller Couleur gefährdet wird.«
»Den Orden will Bruder Bartolomé erst informieren, wenn er belegen kann, dass von der Stadt keine Gefahr ausgeht. Allein der Schirm, der die Stadt vor allen Augen versteckt hält, ist eine Technologie, nach der sich jede kriegerische Organisation die Finger lecken würde. Viele Christophorer-Mönche arbeiten für das Star Corps. Abt Daniel könnte einen solchen Fund nicht vor dem Star Corps verheimlichen.«
David verkniff sich eine Bemerkung bezüglich des Star Corps, über das er selbstverständlich anders dachte als Bruder Bartolomé. Es war keine »kriegerische Organisation«, sondern beschützte die Bürger der Solaren
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