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Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Titel: Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Verhalten der vier Triorer, denen sie ihr Leben verdankten. David vermochte mittlerweile, sie anhand physiognomischer Eigenheiten auseinanderzuhalten und von ihren übrigen Artgenossen zu unterscheiden. Bruder Bartolomé hatte ihm erzählt, dass die vier ungewöhnlich zutraulich waren und sich seit seiner Entdeckung der Stadt für die Menschen interessierten. Sie waren ihnen auf Schritt und Tritt gefolgt.
    »Sie verhalten sich gegen ihr Naturell«, sagte Bruder Bartolomé zu David, während seine Stirn Falten schlug. »Seitdem sich uns das unterirdische Tunnellabyrinth offenbart hat, sind sie wie ausgewechselt. Im Gegensatz zu ihren Artgenossen waren sie stets besonnenen, zutraulich und neugierig.« Er zeigte David Aufnahmen der Triorer, als Susan und ihre Assistenten die Vorhalle betraten. Die Vier hatten ihr Fell gesträubt, sich ihnen in den Weg gestellt und versucht, sie mit fletschenden Zähnen aufzuhalten. War es Sorge um die Menschen? Angst, dass ihnen etwas zustieß?
    »Ich habe noch etwas bemerkt, David. Es sind auffällig viele Triorer in der Stadt unterwegs. Es kommt immer wieder vor, dass Einzelgänger oder kleine Gruppen durch die Stadt streifen. Aber seitdem wir das hier« – er zeigte zu Boden, unter dem das Labyrinth lag – »entdeckt haben, sind es mehr geworden.«
    »Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen«, mahnte David. »Können Sie Ihre Vermutung belegen?«
    Bruder Bartolomé schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Aufzeichnungen. Aber ich bilde mir das ganz sicher nicht ein.«
    »Achten Sie weiter darauf«, bat David. »Vielleicht besteht ja wirklich ein Zusammenhang.«
    David ging zu dem Gleiter, den Bruder Bartolomé ihm weiterhin zur Verfügung stellte. Seine Aufgabe bestand darin, die Aktionen zu koordinieren. Immer wieder versuchte er außerdem Funkkontakt nach »außen« herzustellen, zum Oberkommando oder zur STERNENFAUST. Jedoch erfolglos.
    Normalerweise sollte es Dana Frost beunruhigen, dass sie keine Meldung von mir bekommt , dachte David. Aber was ist schon normal, seitdem ich hier bin?
    Nachts suchte er den mit Johansson ausgemachten Treffpunkt auf. Der Agent tauchte nicht auf.
     
    *
     
    Trior, 12. März 2272
    (Einen Tag zuvor)
     
    »Ich habe etwas!« Susans Stimme schallte durch den Funk. Es klang jubilierend.
    »Rühr dich nicht vom Fleck«, befahl David und bemerkte im selben Augenblick, dass er in den typischen Befehlston verfallen war, der vielen Offizieren zu eigen war. »Bitte«, fügte er schnell hinzu.
    »Zu Befehl, Sir«, spottete sie.
    »Ich habe bitte gesagt«, erwiderte David betont unschuldig. Er lokalisierte Susans Funkgerät. Sie befand sich genau 212 Meter unter der Erde. Unter dem Randgebiet des fraktalen Monuments, wie er verblüfft feststellte. Sein Herzschlag erhöhte sich.
    Dann rannte er los.
    »Was siehst du?«, fragte er, während er zur Vorhalle des Turms lief, durch den Eingang preschte und in eine der Antigravröhren sprang.
    »Ich orte einen Hohlraum, der nicht dort sein sollte, wenn ich die Messungen Dylans Ergebnissen zugrunde lege.«
    »Er hat selbst gesagt, dass er das Gefühl hat, die Stadt zeige uns nur so viel, wie sie bereit ist preiszugeben.«
    Susan lachte. »Ich würde das als eine seiner typischen Spinnereien abtun. Dylan hat einen Hang fürs Übersinnliche. Aber hier muss ich ihm ausnahmsweise recht geben. Es ist, als hätte mich etwas an diesen Ort geführt. Ein ungewöhnliches Messergebnis hier, eine geringfügige Temperaturabweichung dort …«
    »Erkennst du irgendeinen Öffnungsmechanismus oder etwas in der Art?« David hatte den Boden des Schachtes erreicht und stürzte an Dylan vorbei, der ihm zuwinkte.
    »Nein. Aber ich kann es ja mit ›Sesam öffne dich‹ versuchen.«
    Unvermittelt stach Schmerz in Davids Stirn. Stöhnend ging er in die Knie.
    »Was hast du, David?« Susans Stimme klang ernsthaft besorgt. Das Gefühl war in dieser Situation absurd fehl am Platz, doch ihre Sorge freute ihn. Dann war der Schmerz schon wieder vorbei. Verblüfft rieb er sich den Kopf.
    »Schon gut. Nichts passiert.« David blinzelte und meinte: »Keine Ahnung, was das war.«
    Nach zehn Minuten Laufschritt erreichte er Susan. Zwei weitere Male hatte ihn ein stechender Schmerz in die Knie gezwungen. Susan sah von ihren Messgeräten hoch und blickte ihn kritisch an.
    »Geht es dir gut? Du siehst schrecklich aus.«
    David winkte ab. Er wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn und ging zur Wand, auf die Susans Messgeräte ausgerichtet

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