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Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Titel: Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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blasser als sonst. Ihre Augen waren rot unterlaufen.
    »Susan war die ganze Zeit bei dir«, widersprach der Forscher und streichelte Melinas Hand. »Du warst nirgendwo anders. Ich bin so schnell ich konnte zu euch gekommen und habe dich hierher gebracht, damit Bruder Bartolomé dich medizinisch versorgt.«
    David schüttelte den Kopf. »Ich habe euch davon erzählt, dass ich eine besondere Gabe besitze.«
    »Die Traumzeit«, flüsterte Melina. Dylans Augen weiteten sich. »Du warst …?«
    »Ja. Ich war in der Traumzeit. Nicht aus eigener Kraft. Irgendetwas oder irgendwer existiert dort unten und übt einen negativen Einfluss auf mich aus. Sie hielt mich die ganze Zeit den Träumen fern. Als sich das Tor öffnete und ich hindurchging … riss mich eine andere Kraft in die Traumzeit.«
    Das alles muss sich völlig wirr anhören.
    David strich sich durchs Haar und schüttelte den Kopf. »Wo ist Susan?«, fragte er.
    »Noch unten«, antwortete Dylan. »Sie wollte die Sphäre erforschen, die ihr entdeckt habt.«
    »Was ist mit dir, Melina? Ist etwas passiert? Und wo ist Bruder Bartolomé auf einmal hin?«
    Dylan trat zur Seite und zeigte zu der Gruppe pilzförmiger Gegenstände, auf denen schon David und Susan gesessen und miteinander gesprochen hatten. Bruder Bartolomé hockte auf einem der Goldpilze und starrte ins Leere.
    »Was hat er?«, fragte David und stand auf.
    »Als ich dich hierher brachte, ging alles ganz schnell. Ich rannte auf den Platz. Während des Aufstiegs durch die Röhren funkte ich Bruder Bartolomé an und erklärte ihm, was los war. Er wartete bereits mit dem Medo-Koffer, als ich die Halle verließ und dann …«
    »Griff er an«, flüsterte Melina. Seit David aufgewacht war, hatte sie noch kein einziges Wort gesagt. Sie schien abwesend, regelrecht autistisch.
    »Bruder Bartolomé?«
    »Nein«, sagte Dylan. »Ein Triorer. Er sprang vom Dach der Halle, landete vor mir und stürzte sich auf Bruder Bartolomé. Ich versuchte ihm zu helfen, aber ich … war zu erschrocken.« Er deutete auf den Nadelstrahler im Holster, den David ihm gegeben hatte. »Ich habe ihn verfehlt. Eh ich mich versah, sprang der Triorer auch mich an. Alles ging so schnell. Plötzlich lag ich auf dem Boden und er würgte mich. Ich bekam keine Luft mehr und dann …«
    »Hab ich ihn erschossen.« Melina schluchzte. »Ich wollte doch nur … Ich konnte Dylan doch nicht sterben lassen.« Dylan nahm sie in den Arm.
    »Du hast alles richtig gemacht«, tröstete David sie. »Es gab keinen Grund euch anzugreifen. Du hast unser aller Leben gerettet.«
    »Bruder Bartolomé steht unter Schock«, fuhr der Archäologe fort. »Die Triorer sind sein großes Projekt. Er hat alles hinter sich gelassen, um sie zu erforschen und zu beschützen. Dann greift ihn einer seiner Schutzbefohlenen an und will ihn töten.«
    »Er wusste doch die ganze Zeit, dass sie Wilde sind, dass sie ihm gefährlich werden können«, widersprach David. »Das ist schon vielen Naturforschern widerfahren.«
    »Natürlich, aber nicht so … Du hast es nicht erlebt. Es war wie der Angriff eines … Auftragskillers.«
    David ging zum Christophorer, der trübselig vor sich hinstarrte. Alle Vitalität war aus ihm gewichen.
    »Bruder«, sagte David und setzte sich neben ihn. »Die Triorer sind Wilde. Selbst wenn sie das Potenzial besitzen, in ferner Zukunft eine höhere Zivilisation zu errichten, bleiben sie jetzt allerhöchstens Wesen auf Steinzeitniveau. Sie können es ihnen nicht zum Vorwurf machen, was geschehen ist.«
    Geistesabwesend sah Bruder Bartolomé zu ihm hinauf. Sein Blick klärte sich, als er David erkannte und er schüttelte den Kopf. »Nein, David. Sie waren nicht dabei. Sie haben nicht erlebt, mit welcher Zielstrebigkeit und kalter Logik er sich auf mich gestürzt hat. Das war nicht der Angriff eines Wilden, sondern eiskalte Berechnung.«
    Er hustete sich die Kehle frei, erhob sich und legte David die Hände auf die Schultern. »Die Triorer sind nicht mehr Herr ihrer Sinne. Jemand oder etwas hat sie unter ihre Kontrolle gebracht. Was hier vorgeht, übersteigt unsere Möglichkeiten bei Weitem. Wir sind verloren.«
    Erschrocken fühlte David den kraftlosen Griff des alten Mannes. Er konnte sich noch gut an ihr erstes Zusammentreffen vor wenigen Tagen erinnern, an Bruder Bartolomés kräftigen Händedruck, seine weit ausgreifenden Schritte, sein Lachen. Nun war er nur noch ein Häufchen Elend. Ein alter Mann, dem jede Illusion und jeder Traum genommen worden

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