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Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma

Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma

Titel: Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Luftzirkulation und entnahm seiner Kommode ein Syntho-Shirt und eine kurze Hose, die er schnell überstreifte.
    Noch war seine Haut kalt wie Eis, doch er spürte bereits, wie die Hitze der Anstrengung zurückkehrte.
    Es war Codys achtzehnter Geburtstag.
    Doch er feierte keine Geburtstage. Seit vier Jahren schon nicht mehr.
    Codys Großmutter wusste das. Und seine wenigen Freunde wussten es auch. Sie würden ihm zwar gratulieren, doch das war es dann auch schon.
    »Wer ist es?«, wollte Cody wissen, als seine Großmutter den Kopf durch die Tür steckte.
    »Es ist Richter Farlow!« Natürlich wusste sie, wer Richter Farlow war. Und Cody wusste es ebenfalls. »Du hast doch nichts angestellt?«, fragte sie ängstlich.
    »Ich war nur joggen!«, erwiderte Cody ruhig.
    »Drei Stunden?«, hakte sie nach und lächelte. »Liebling, kein Mensch joggt drei Stunden.«
    Wenn du wüsstest, dass ich einen Marathon gelaufen bin … , ging es Cody durch den Kopf.
    »Ich hoffe ja noch immer, dass hinter deinen angeblichen Jogging-Ausflügen jemand Besonderes steckt … Ein Mädchen vielleicht?«
    »Tut es nicht.« Codys Stimme klang ein wenig grimmig.
    Seine Großmutter seufzte vernehmlich. »Ein Jammer. Ein Mädchen würde dir gut tun.«
    »Ich sollte Richter Farlow nicht länger warten lassen«, lenkte Cody vom Thema ab und zwängte sich an seiner Großmutter vorbei. Das Gehen fiel ihm seltsam leicht, er konnte es kaum spüren. Seine Waden spannten, und er wusste jetzt schon: Selbst der Elektrolyt-Balancer, den er am Abend noch zu sich nehmen wollte, würde die nächtlichen Wadenkrämpfe nicht verhindern können.
    Richter Farlow war Mitte vierzig und wirkte noch sehr jugendlich.
    Er ist ein bisschen älter als dein Vater damals , ging es Cody unwillkürlich durch den Kopf. Aber ansonsten hat er keine Ähnlichkeit mit ihm. Den größten Unterschied bewirkten die Lachfältchen in den Augenwinkeln und die kleinen, hellblonden Krauslocken.
    »Cody!«, rief Richter Farlow. »Sie sehen fabelhaft aus. Wobei: Ab heute muss ich wohl Mister Mulcahy sagen.«
    »Sie können es gerne bei Cody belassen.« Er verzichtete darauf, das Lächeln des Richters zu erwidern.
    »Darf ich den Herrschaften etwas zu trinken bringen?«, meldete sich Codys Großmutter.
    »Ich schätze, Richter Farlow wird nicht lange bleiben«, sagte Cody.
    Der Richter grinste. »Das war deutlich.«
    »Cody!«, schimpfte Großmutter. »Wo bleiben denn deine Manieren?« Sie schüttelte den Kopf, dann lächelte sie wieder. »Richter Farlow, darf ich Ihnen einen Synthodrink mit Eistee-Aroma anbieten?«
    »Woher wissen Sie, dass das mein Lieblingsgetränk ist?«, erwiderte Farlow strahlend. »Mit Freuden! Vielen Dank!«
    Er wartete, bis Codys Großmutter den Raum verlassen hatte. Kaum war sie verschwunden, sagte er in ernstem Tonfall: »Du kannst deinem Schicksal nicht davonlaufen. Egal, wie sehr du dich auch verausgabst.«
    Cody war für einen Moment stutzig, dann sagte er nur: »Wie bitte?«
    »Wir alle folgen einem Pfad«, begann Richter Farlow. »Und auf dich wartet eine sehr große Aufgabe.«
    »Was wissen Sie schon von meinem Pfad?«, fragte Cody trotzig.
    »Du hast dich für das Star Corps beworben.«
    »Woher …?«
    »Du wirst aufgenommen«, unterbrach ihn Richter Farlow. »Und du wirst eine steile Karriere machen.«
    »Woher wollen Sie das denn wissen? Werde ich etwa beobachtet?«
    »Wie alt bist du, Cody?«
    Cody verdrehte die Augen. »Das wissen Sie doch.«
    »In der Tat«, antwortete Richter Farlow. »So alt wie ich. 4,6 Milliarden Jahre.«
    Cody glaubte, sich verhört zu haben. »Was reden Sie denn da?«
    »Als vor 4,6 Milliarden Jahren der gigantische Sonnennebel kollabierte und einen nuklearen Fusionsprozess auslöste, entstand der Vorläufer unseres Sonnensystems. Und in dieser Phase, im Hadaikum, wurden auch wir geboren. Dort wurde der Ursprung für alles gelegt. Für die Urerde, für die Protoplaneten, die Monde, die Lebewesen … Bis hin zu uns beiden.«
    »Faszinierend«, spottete Cody.
    »Wie ein berühmter Wissenschaftler und Schriftsteller vor fast 300 Jahren sagte: Wenn du einen Apfelkuchen von Grund auf erfinden willst, musst du zunächst einmal das Universum erschaffen.«
    Cody schüttelte langsam den Kopf. »Was wollen Sie von mir?«
    »Du bist etwas Besonderes, Cody. Du bist begabt. Talentiert. Entschlossen. Und du kannst offensichtlich ein Geheimnis bewahren.«
    »Ein Geheimnis?«, wiederholte Cody, wusste jedoch längst, was Richter Farlow

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