Sternenfaust - 162 - Angriff der Alpha-Genetics
Probleme bei der Erfassung der Rakete hatte. Sie flog mit konstanter Geschwindigkeit genau zwischen den parallel manövrierenden Jägern!
Johnny wusste, für ein Abdrehen war es zu spät. »Earl, Schleudersitz, sofort!«
»Schleudersitz?« Die Stimme des Co-Piloten klang ungläubig. Offenbar hatte er die Gefahr noch nicht erkannt.
»Mann, Mulligan, tu, was ich dir …!«
Weiter kam Johnny Bayonne nicht mehr, denn im selben Moment schlug die Suchkopfrakete in den Jäger ein und ließ nach der nachfolgenden Explosion von der Maschine und ihren Piloten nicht viel mehr als Sternenstaub übrig.
*
»Vorrücken!«
Sona hätte nicht gedacht, dass es wirklich so einfach werden würde, das Menschenschiff zu entern. Was sich ihnen da an Widerstand geboten hatte, war nahezu lächerlich! Ihre Jagdshuttles hielten die Jäger der Solaren Welten soweit beschäftigt, dass diese sich weder groß um die Abwehr der Suchkopf-Torpedos, noch um die Shuttles kümmern konnten, und so war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die Schilde der STERNENFAUST versagten und sie sich gewaltsam zum Flight-Deck durchgeschossen hatten.
Die Schotts des zusätzlich durch Kraftfelder geschützten Hangars waren kein Hindernis für die panzerbrechenden Geschosse gewesen, die die verbesserten Geschütze der Shuttles abzuschießen in der Lage waren.
Gut zwei Drittel der Alphas hatte Sona mit in den Einsatz genommen. Vierzig Soldatinnen und Soldaten strömten aus den vier Shuttles auf das Deck hinaus und wurden von in schwere Kampfanzüge gekleidete Marines erwartet, die sich hinter Frachtkisten und Antigrav-Transportern verschanzten.
Nadler-Partikel prasselten auf die im Laufschritt vorrückenden Alphas ein.
Sona hätte sich ausschütten können vor Lachen. Nadler? Damit konnte man ihnen nichts anhaben! Alles, was er beim Aufprall der Partikel auf seiner Haut spürte, war ein nerviges Stechen.
Die äußere Hautschicht der Alphas war so konzipiert worden, dass sie sich bei punktueller Druckbelastung derart verdichtete, dass nicht mal mehr ein Partikel in sie eindringen konnte. Dasselbe galt natürlich nicht für die Schleimhäute, deswegen mussten Augen, Nase und Mund gesondert geschützt werden. Die Schutzmasken, die sie zu diesem Zwecke trugen, waren transparent und legten sich wie eine zweite, atmungsaktive Haut über das Gesicht.
Die Marines – es waren an die fünfzig Mann – merkten, dass sie mit ihren herkömmlichen Waffen gegen die Angreifer nicht bestehen konnten und wechselten ihre Strategie. Die nächste Salve bestand aus einer breit geworfenen Reihe von Blendgranaten.
Sona befahl seinen Leuten kurz innezuhalten und die Explosionen abzuwarten. Die fast parallel gezündeten Lichtblitze waren so grell, dass die gesamte Umgebung für einen Moment nur noch aus Schwarz und Weiß zu bestehen schien.
Nur zwei Sekunden nach dem Aufblitzen gingen die Alphas ohne sichtbare Beeinträchtigung weiter. Woher hätten ihre Gegner auch wissen sollen, dass sich die Pupillen der Genetics in Millisekunden soweit zusammenziehen konnten, dass nicht mal mehr der kleinste Lichtstrahl in die Augäpfel fiel?
Das Hauptschott war nur noch fünfzig Meter entfernt, und den Marines gingen scheinbar langsam die Optionen aus. Daher griffen sie nun zu schwereren Kalibern.
Bislang hatten sie wegen des Einsatzes der Gaussgewehre gezögert, weil sie die große Gefahr bargen, die Außenhülle des Schiffes zu durchdringen.
Doch nun erfüllte das dumpfe Wummern von Gauss-Gewehren die Halle. Neben Sona wurden zwei Alphas von den Füßen gerissen, als sich die würfelförmigen Wuchtgeschosse von einem Zentimeter Kantenlänge in ihre Körper bohren wollten. Die übertragene kinetische Energie ließ die Alphas nach hinten fliegen und zusammenklappen.
Ein Alpha hatte versucht, standhaft zu bleiben und hatte sich mit den Adhäsionsdrüsen an den Füßen auf dem Deck-Boden festgepinnt. Die Wucht des Gauss-Geschosses, das ihn traf, suchte sich einen anderen Weg und fand ihn, indem es ihm dem Oberkörper wegfetzte.
Verlust ist Selektion! , durchfuhr es Sona, der noch nicht oft der Situation ausgesetzt gewesen war, einen seiner Leute im Kampf sterben zu sehen. Aber niemand hatte ja behauptet, dass sie unbesiegbar wären – selbst Sona nicht. Bisher hatte es nur noch keiner geschafft!
»Gut, das reicht jetzt!«, brüllte der Anführer der Genetics. Er deutete auf die Verteidiger. »Lasst uns das da aus dem Weg räumen und das Schiff in unsere Gewalt bringen!«
Mit
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