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Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung

Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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melancholische Stimmung. Die hübschen Gebäude schimmerten so still, wie sie es auch in seiner Jugend auf Helemaii getan hatten. Damals, in einer Zeit voller Unschuld und freudig-aufgeregter Erwartung des Kommenden. Sie schimmerten immer noch so still, als ob sie in der guten Zeit zurückgeblieben wären, geschützt vor den Schatten der Gegenwart.
    Turanor hatte seine mentalen Schilde hochgenommen, während er an den Häusern entlangwanderte. Er wollte nicht erkannt werden, aber umgekehrt verlangte es ihn, die geistigen Sphären der Seinen zu erkunden. So ließ er eine Lücke in seiner Abschottung und spürte hinaus in die Straßen, Gassen und Häuser.
    Es dauerte eine Weile, bis ihm aufging, dass er sich offenbar in einem Viertel bewegte, in das man viele der von Helemaii Evakuierten einquartiert hatte. Ihr Schicksal war bitter, und es würde eine lange Zeit brauchen, bis der Zwillingsplanet wieder bewohnbar sein würde. Vermutlich würden viele von ihnen ihren Heimatplaneten nie wieder betreten können.
    Am schlimmsten waren die Impulse von jenen Eltern, die ihre Kinder auf Helemaii verloren hatten. Solch eine Trauer währte lange und würde sich vielleicht niemals ganz legen.
    Doch es war nicht nur Trauer, die Turanor spürte. Es gab auch viel Zorn! Zorn auf ihn! Man machte ihn verantwortlich für den Tod vieler Kinder.
    Alendei-Kinder waren noch nicht in der Lage, einen so weiten Teleportations-Sprung auszuführen, dass sie den Zwillingsplaneten erreichen konnten. Deshalb hatte Turanor, als die Katastrophe auf Helemaii ihren Gang nahm, Teleportationsgruppen aus erwachsenen Alendei bilden lassen, welche die Kinder in ihre Mitte nahmen und sie zunächst im Norden des Kontinents Ropaar absetzten, wo sie in den unterirdischen Wasserkanälen der großen Städte Schutz fanden. { * } Turanors Kalkül war es gewesen, durch die relativ kurzen Sprünge die Energie der Teleportationsgruppen effizient zu nutzen und so viele Kinder wie möglich aus der unmittelbaren Gefahrenzone zu bringen, denn der direkte Sprung nach Helemaiu hätte die Kraft der Helfer zu schnell aufgezehrt. Im Grunde hatte sich Turanors Taktik auch als richtig erwiesen: Die ins All geschleuderten Partikel und Gesteinsbrocken, die als glühender Hagel schließlich niederregneten, heizten die Atmosphäre Helemaiis bis auf 400 Grad Celsius auf, und nur wer in den Schutz der unterirdischen Kanäle geflohen war, hatte eine Chance zu überleben. Dies war auch den meisten Kindern geglückt, aber eben nicht allen. Durch die unberechenbaren Brände war es in manchen Wasserkanälen zum massenhaften Erstickungstod gekommen, sodass eine nicht kleine Zahl von Familien ihre Kinder verlor.
    So war es nicht nur der Schmerz über die erlittenen Verluste, sondern auch der Zorn auf ihn, den Evakuierungsleiter, den Turanor jetzt zu spüren bekam.
    Er unterdrücke den Impuls, sich zu öffnen, um sein Mitleid zu bekunden und vielleicht auch um sich zu rechtfertigen. Denn neben der Trauer und dem Zorn erspürte er bei vielen der Vertriebenen eine große Enttäuschung über ihn , den Ältesten der Alendei. Nach all den Schrecknissen der jüngsten Vergangenheit hätten sie seine einheitsstiftende Kraft und mentale Unterstützung benötigt, doch er hatte sich einfach davongemacht, war einfach verschwunden. Sie fühlten sich im Stich gelassen, sie zweifelten, dass Turanor sein Amt noch ernst nahm.
    Wie soll es mir je gelingen, die Haanta’yo zu gewinnen? , fragte sich Turanor. Er war sich sicher, dass er, wenn er die Unterstützung der Seinen nicht mehr hatte, den Zweikampf verlieren würde.
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST, Transalpha, Voraandir-System, im Orbit um Helemaiu
    18. Juli 2272
     
    »Ich bin gekommen, um mich zu verabschieden.«
    Turanor, der, wie man es von ihm kannte, unvermittelt erschienen war, hatte drei seiner Finger an Izanagis Stirn gelegt und sprach mit dessen Mund zur Brücken-Crew der STERNENFAUST.
    »Falls ich die Haanta’yo gewinnen sollte«, fuhr er fort, »werden die Meinen mich mehr brauchen als jemals zuvor. Ich werde dann all meine Kraft benötigen, um die innere Spaltung zu überwinden, die auch nach Yonars Tod fortwirken wird. Das bedeutet auch, dass ich den lieb gewonnenen Umgang mit euch Gaianii werde einschränken müssen. Möglicherweise wird auch ein größerer Abstand zwischen unseren beiden Völkern erwachsen. Doch eines Tages, wenn alles im Reinen ist, werden Alendei und Gaianii wieder zueinanderfinden. Ich möchte Sie, Dana Frost,

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