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Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung

Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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meinen Freund Izanagi und die Besatzung der STERNENFAUST nun verabschieden. Bitte treten Sie die Heimreise an. Ich wünsche Ihnen alles Gute.«
    Turanor löste den Kontakt zu Izanagi, ließ die Luft flimmern und verschwand.
    Dana schüttelte ungläubig den Kopf. Sie löste sich vom Geländer des Kommandobalkons, an dem sie gestanden hatte, und setzte sich neben Izanagi, der sich die Schläfen rieb.
    »Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Izanagi?«
    »Ja, Commodore. Ich vertrage diese Art der Benutzung durch Turanor immer besser.«
    Dana nickte. Sie erinnerte sich noch gut daran, welche große Belastung es für Izanagi zu Beginn bedeutet hatte, von Turanor als Medium gebraucht zu werden.
    »Können Sie sich an das erinnern, was Turanor über Sie mitteilen ließ?«
    »Ja. Als Medium befinde ich mich zwar in einer Art Trance, doch die wichtigen Impulse bleiben mir nicht verborgen. Und nicht nur die bewusst geäußerten Gedanken.«
    »Was meinen Sie?«
    »Turanor sprach davon, was sein wird, wenn er den Zweikampf mit Yonar gewinnt, nicht?«
    »So ist es.«
    »Doch das ist es nicht, woran er glaubt. Ich habe es deutlich gespürt. In Turanors Gedanken schwingt eine Überzeugung, die alles so sehr überschattet, dass er sie nicht vor mir verbergen konnte.«
    »Sprechen Sie, Izanagi!«
    »Turanor glaubt nicht daran, dass er die Haanta’yo gewinnen wird. Er ist überzeugt, keine Chance gegen Yonar zu haben.«
    »Was sollte dann sein Auftritt?«
    »Seine Sorge um uns, Commodore. Er möchte die STERNENFAUST nicht in Reichweite Yonars wissen, wenn dieser die Führung der Alendei übernimmt. Daher hat er uns zu verstehen gegeben, dass die STERNENFAUST auch im Fall eines Sieges nicht erwünscht ist.«
    »So ist das also …« Dana senkte den Kopf und schwieg einen Moment. Schließlich erhob sie sich und trat neben Captain Mulcahy an das Geländer des Kommandobalkons. »Captain Mulcahy! Die STERNENFAUST bleibt bis auf Weiteres im Orbit um Helemaiu.«
    »Verstanden, Ma’am.«
     
    *
     
    Kangaara verlagerte ihr Gewicht unruhig von einem Fuß auf den anderen. Sie blickte hinab auf Turanor, der auf dem Bett des Gästezimmers lag und die Augen geschossen hatte. Sie versuchte es ein letztes Mal.
    »Gibt es denn wirklich keinen anderen Weg, Turanor? Eine Haanta’yo ist deiner unwürdig. Sie ist auch Yonars unwürdig. Wie können zwei erwachsene Alendei auf solch einen archaischen Unsinn verfallen?«
    »Entzöge ich mich diesem Unsinn, machte ich die Bahn frei für Yonar« , teilte Turanor ihr mit, ohne die Augen zu öffnen. »Ich habe versagt, Kangaara. Ich habe die Meinen im Stich gelassen. Die Zweifel an meiner Berufung haben mich ins Exil auf Inyaan getrieben. Wäre ich dort auf die andere Seite gegangen, so hätte ich nichts dagegen einzuwenden gehabt. Doch ich habe mich – nicht zuletzt durch deine Liebe – noch einmal ermannen können, für die Meinen einzustehen. Ich bin es ihnen schuldig, Kangaara.«
    »Turanor! Deine Worte sind …« Erschrocken brach sie ab. Ein furchtbarer Mentalimpuls hatte sie erreicht, ein Gedanke, der Turanor entwischt sein musste.
    »Du glaubst, die Haanta’yo nicht für dich entscheiden zu können?«
    Turanor, der auf dem Rücken lag, drehte sich nun zur Seite und zog die Beine an.
    »Turanor! Bitte antworte mir!« Sie ließ sich auf die Bettkante nieder und fasste ihn an der Schulter. »Suchst du immer noch den Tod, Geliebter?« Sie spürte, wie Turanor seine mentalen Schilde hochnahm. Kein Impuls drang mehr aus seiner Sphäre.
    Kangaara stand auf. »Du bist ein ebensolcher Narr wie Yonar!«
    Sie teleportierte aus dem Raum und materialisierte auf dem Gang. Dort kamen ihr die Tränen. Sie rannen ihr die Wangen hinab, als wollten sie nie mehr versiegen.
    Die letzte Hoffnung, die ihr blieb, war der Rat des Allvolks der Alendei. Er hatte Turanor gebeten, zu einer Konferenz in das provisorische Amtsgebäude zu kommen. Vielleicht war der Rat ja in der Lage, ihren Geliebten zur Vernunft zu bringen. Sie selbst wusste nicht mehr, was sie noch tun konnte …
     
    *
     
    »Yonar ist inzwischen auf Helemaiu eingetroffen« , informierte Gandaaro die Ratsmitglieder. »Er hat sich in jedem Punkt an unsere Bedingungen gehalten. Seine Flotte ist nicht näher als fünf Lichtjahre an Helemaii’nu herangerückt. Unsere Schiffsverbände haben Posten bezogen und sind wachsam.«
    »Wir können diese unselige Haanta’yo immer noch absagen« , stellte die Chronistin Leilanii fest. »Wir sagen ab und schicken Yonar zurück

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