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Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung

Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 163 - Turanors Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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zu seiner Flotte. Turanor mag den Rat des Allvolks vorschieben, wenn er Angst hat, sein Gesicht zu verlieren. Lieber ein wenig an gekränkter Ehre leiden, als sich auf ein so unwürdiges Schauspiel einzulassen. Verzeih meine offenen Gedanken, Turanor!«
    »Ich weiß deine Bemühung zu schätzen, Leilanii« , erwiderte Turanor in der mentalen Sphäre. »Aber die Entscheidung ist getroffen und wird von mir nicht zurückgenommen.«
    Turanor saß auf einem reich bestickten Kissen in der Mitte des Kreises, der durch den Rat des Allvolks gebildet wurde. Die hohen Fenster des Saales waren mit dünnen, violettfarbenen Tüchern verhangen, die einen Teil des Tageslichts durchließen.
    »Du magst deine Entscheidung getroffen haben, Turanor« , fuhr Leilanii fort. »Aber dies heißt nicht, dass der Rat diese Entscheidung trägt. Falls Yonar die Haanta’yo gewinnen sollte, würde er noch lange nicht in das Amt des Ältesten gehoben.«
    »Sie hat recht« , schaltete sich Haleon ein. »Es gibt immer noch sehr, sehr viele der Unseren, die Yonar nicht anerkennen. Daran würde auch sein Sieg bei einer Haanta’yo nichts ändern.«
    »Und gibt es nicht auch sehr, sehr viele der Unseren, die nicht mehr zu mir halten können?« , fragte Turanor.
    »Das ist richtig, Turanor« , antwortete Zarant. »Deshalb habe ich – im Gegensatz zu Leilanii – auch nichts gegen eine Haanta’yo einzuwenden. Sie ist bestimmt kein erhabener Weg der Entscheidungsfindung – aber vielleicht der Einzige, der jetzt noch bleibt.«
    »Wo warst du denn auch, Turanor!« , rief die Heilerin Talambraa in die mentale Sphäre. »Hier ist niemand, der nicht Verständnis dafür gehabt hätte, wenn du dir eine Zeit des Rückzugs und der Besinnung ausbedungen hättest! Doch du hast uns völlig im Unklaren darüber gelassen, wo du bist und ob du jemals zurückkehren wirst. Ist es da ein Wunder, dass viele glaubten, du hättest dich von den Deinen auf immer abgewandt?«
    »Es gibt keinen Zweifel daran, dass nur ich es war, der gefehlt hat. Ich habe die Unseren enttäuscht und vor den Kopf gestoßen. Ihre Abwendung von mir ist nur allzu verständlich. Und ich wüsste auch nicht, wie ich es vermag, eine Entschuldigung zu erbitten, die ich mir nicht einmal selbst gewähren kann.«
    »Wieso quälst du dich so unnötig!« , erklang die Mentalstimme Haleons. »Wieso willst du allein Schuld auf dich laden, die uns alle trifft?«
    »Wie soll ich das verstehen, Haleon?«
    »Viele geben dir die Schuld an den Katastrophen, die uns ereilten. Sie sagen, dass du es warst, der mit der neuerlichen Erschaffung des Rings der Alten die Orphanen herbeilockte. Sie ignorieren, dass dich der Rat dazu gedrängt hatte. { * } Und es war Zaruk, der treuste Diener Yonars, der die J’ebeem erzürnte! Der die J’ebeem veranlasste, ihre Flotte nach Helemaii’nu zu schicken. Den Ring der Alten haben wir nur eingesetzt, um diese Flotte abzuwehren. Die Kausalkette der Ereignisse könnte jedem klar vor Augen liegen, und jeder müsste zu dem Urteil gelangen, dass die Schuld für alle Schrecken einzig und allein bei Yonar liegt! Dass nun dennoch viele dir die Schuld an den erlittenen Übeln geben, macht sie selber schuldig, denn Schuld erkenne ich in ihrer Bequemlichkeit, auf das Denken zu verzichten!«
    »Ich danke dir, Haleon, für deinen Zuspruch. Doch dürfen wir nicht die Augen davor verschließen, wie fest die Verknüpfung zwischen den erlittenen Übeln und meiner Person bei vielen der Unseren inzwischen geworden ist, mag dieses Urteil nun falsch sein oder nicht. Yonars Leute sagen, dass die Basrul uns beschützt hätten, und dass der Bruch mit den Basrul uns wehrlos den Orphanen und den J’ebeem auslieferte. Dass diese Überzeugung so sehr gedeihen konnte, liegt zu einem großen Teil an meiner langen Abwesenheit. Und genau hier liegt meine Schuld! Ein wahrer Anführer der Alendei hätte sich nicht verkrochen vor den Schmerzen, die ihm die Spaltung seines Volkes und allem mit ihr verbundenen Unbill bereiten. Ich habe es nur einer glücklichen Fügung zu verdanken, dass ich in der Lage war, mich aus meinem feigen Refugium zu befreien. Und es bleibt mir jetzt nur eine einzige Möglichkeit, die Scharte einigermaßen auszuwetzen: Ich werde mein Leben einsetzen für mein Volk – für das Volk der Alendei.«
     
    *
     
    Die Legende besagte, dass die Haanta’yo bedeutender Persönlichkeiten einst in Stadien vor großem Publikum durchgeführt wurden. Yonar war offensichtlich mit dieser Überlieferung

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