Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Titel: Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
Opfer.
    Wir müssen anders vorgehen , entschied Dana. Breiter ausfächern. Von mehr als zwei Seiten gleichzeitig attackieren.
    Sie sah nach rechts, wo Private Messing hinter einem Baumstumpf kauerte, der breiter als ihr Sessel auf der Brücke der STERNENFAUST sein musste, und wollte gerade den Befehl zum Aufbruch geben, als etwas sie stutzen ließ.
    Private Messing schien ihre Intention vorhergesehen zu haben, er hatte nämlich seinerseits den Kopf schon zu ihr gewandt – und starrte sie nun aus schreckgeweiteten Augen an.
    Nein , begriff Dana. Nicht mich. Etwas hinter mir.
    » Ma’am! «
    Dana hörte seinen Nadler sirren, spürte den Partikelstrahl dicht an ihrer Wange – doch da hatte sie bereits den Boden unter den Füßen verloren. Bevor sie begriff, was eigentlich geschah, hatte sie schon jemand hinterrücks gepackt und in die Luft gezerrt. Harte, kalte Klauenhände rissen an ihrem Haar, und ein sehniger Arm drückte so fest gegen ihren Oberkörper, dass ihr kurzzeitig die Luft wegblieb. Oder war das der Schreck?
    Doch sie reagierte schnell. Sie hatte den Reiter inmitten des ganzen Getöses nicht kommen hören, aber sie würde ihn vernichten! Kaum, dass der Fremde sie rücklings auf sein breites Tier gehoben hatte und sie wieder wusste, wo oben und unten waren, riss Dana ihren Nadler hoch, hielt ihn dem reptilienhaften Humanoiden ins behelmte Gesicht und …
    Der Kopf des Fremden zuckte vor, und sein Helm schlug gegen ihre Stirn. Hart.
    Kurz bevor es dunkel wurde, bemerkte Dana zwei Dinge. Zum einen ihren Nadler, der ihr aus der Hand gefallen war und für sie unerreichbar auf dem Waldboden lag. Zum anderen, dass dieser Kampf verloren gewesen war, noch bevor er begann.
    Dann: nichts mehr.
     
    *
     
    »Ma’am!«
    Private Messings erschrockener Aufschrei ließ Mitch herumfahren. Was er sah, übertraf seine schlimmsten Befürchtungen: Commodore Frost wurde verschleppt! Einer der Reptilienreiter musste sich an sie herangeschlichen haben – was bei dem Schlachtenlärm und Hufgetrappel durchaus vorstellbar schien – und hatte sie völlig überrumpelt. Das Letzte, was Mitch von ihr sah, war, wie sie allem Anschein nach besinnungslos auf dem Rücken eines der überdimensionierten Reittiere zusammenbrach. Dann machte der Reiter kehrt und sich an, wieder im Dickicht des Waldes zu verschwinden.
    Vergiss es, Junge! , dachte Mitch grimmig. »Carl, du hältst die Stellung. Rob, du kommst mit mir.«
    Niemand hatte ihm die Befehlsgewalt gegeben, und Mitch nahm sie sich auch nicht bewusst. Er spürte nur, dass etwas geschehen musste, dringend geschehen musste, und handelte. Mehr nicht. Seine Kollegen folgten seinem Beispiel.
    Mit Rob Messing an der Seite, rannte Mitch dem davonpreschenden Reptiloiden nach. Wieder und wieder ließen die Männer ihre Nadler hören, schossen sirrende Partikelsalven in Richtung des heimtückischen Entführers. Den Devil mitzunehmen hätte zu viele Umstände bereitet, und überhaupt brauchten Carl Sanders und die SF-7 die Fernkampfwaffe dringender.
    Die Jagd ging durch dichtes Gebüsch, vorbei an meterdicken Bäumen, an denen Schlingpflanzen verschiedenster Art um die Wette zu wachsen schienen. Die Beschaffenheit dieser Gegend mit ihren Lianen, Felsen und den riesigen, aus dem Erdreich ragenden Wurzeln machte es Mitch und Rob Messing schwer, schnell vorwärtszukommen. Aber sie hatte den Vorteil, dass sich auch der Reiter deutlich langsamer bewegte. Noch hatten sie ihn nicht aus den Augen verloren. Noch gab es Hoffnung.
    Mitch hörte den Lärm der Schlacht hinter sich, immer leiser werdend. Er hörte Robs pumpende Atemzüge und die Geräusche des Waldes. Und dann …
    Es ging furchtbar schnell. Und tat furchtbar weh.
    In einem einzigen Moment hörte Mitch den Schrei seines Kollegen und sah, als er sich zu diesem umwandte, dass der Londoner Marine über eine besonders dicke Wurzel gestolpert war und nun mit blutverschmiertem Gesicht am Boden lag.
    Im nächsten Moment spürte er den Schmerz wie Feuer in seiner rechten Schulter. Verdutzt hielt er inne und merkte erst, dass er taumelte, als er des Pfeils gewahr wurde, der tief im Stoff seiner Mönchskutte steckte. Tief im Fleisch seiner Schulter.
    Mitch stöhnte, mehr vor Schreck denn vor Qual. Er verlor die Kontrolle über seine Bewegungen, taumelte vor und auf eine links von ihm stehende breite Farn-Ansammlung zu. Erst als er bäuchlings niederzustürzen drohte, nahm er den klaffenden Abgrund dahinter überhaupt zur Kenntnis. Ich falle , dachte er

Weitere Kostenlose Bücher