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Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Titel: Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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müssen – mag für uns Wochen her sein, hier auf Gandaron V sind seitdem aber ganze Epochen vergangen.« Es klang absurd, aber die in Stein gemeißelten Worte bestätigten es.
    Schweigend gingen die Offiziere weiter. Sie folgten dem Weg, den Mitch gut einen Tag zuvor – einen Gandaron -Tag zuvor! – mit dem Sergeant gegangen war, nur in die entgegengesetzte Richtung. Private Sanders und Private Messing trugen ihre übliche Marine-Ausstattung. Commodore Frost hatte nach wie vor ihre zerrissene und vor Schmutz strotzende Uniform an. Mitch hatte sich die Kutte eines toten Sektierers übergezogen.
    »Und jetzt?«, fragte Carl Sanders irgendwann. Der junge Marine wirkte, als habe er die ganze Zeit über diese eine Frage nachgedacht. Mitch war es nicht anders ergangen. »Ich meine, bis die Verstärkung von der STERNENFAUST hier eintrifft, können Jahre vergehen. Vorausgesetzt, sie ist überhaupt noch dort oben und nicht ebenfalls einer der Auswirkungen V5879 Gandaris zum Opfer gefallen. Aber selbst wenn nicht, selbst wenn Captain Mulcahy das nächste Shuttle losgeschickt hätte, sowie der Funkkontakt zur SF-7 abbrach, würden wir hier eine halbe Ewigkeit darauf warten, oder?« Sein Blick ging zu Commodore Frost. »Oder?«
    Falls sie seine Wortwahl unangemessen fand, ließ sie es sich nicht anmerken. »Davon müssen wir ausgehen, Private«, antwortete sie völlig sachlich und gefasst. »Lieutenant Benson ist vermutlich weitaus besser geeignet, die physikalischen Details zu erläutern, aber fest steht, dass wir um einiges gealtert sein werden, wenn wir unsere Schiffskameraden wiedersehen.« Bei diesen Worten runzelte Dana die Stirn, und Mitch fragte sich, woran die Kommandantin der STERNENFAUST wohl gerade dachte.
    Abermals sah er Emma vor seinem geistigen Auge: Emma in seinem Bett in der kleinen Kabine; Emma unter sich, lachend und einladend. Zwei Tage war es schon her, dass er sie ins Fuzzy hatte führen wollen, den Ring in der Tasche. Und jetzt? Jetzt würde …
    Nein! Er weigerte sich, den Gedanken zu Ende zu führen. Weigerte sich schlicht.
    »Wir haben zwei Möglichkeiten«, fuhr die Kommandantin fort. »Die SF-7 und den Rückzug. Da es höchst unwahrscheinlich ist, das Shuttle in naher Zukunft zu reparieren, scheidet diese Option bis auf Weiteres aus. Wir sollten allerdings nicht aufgeben, nach Mitteln und Wegen zu suchen, aus dem Wrack wieder ein flugtüchtiges Gefährt zu machen, das uns wenigstens so weit von Gandaron V fliehen lässt, dass wir aus dem temporalen Einfluss kommen und von der STERNENFAUST übernommen werden können. Ich weiß nicht, ob es uns überhaupt gelingt – abermals: Dazu müssen wir Lieutenant Bensons Analyse abwarten –, bis dahin steht allerdings Option zwei ganz oben auf unserer Liste.«
    »Rückzug?« Mitch blinzelte verwirrt. »Was meinen Sie damit?«
    »Wir sichern unsere Position. Wir suchen oder errichten uns irgendwo ein geschütztes Fleckchen, an dem wir ungestört ausharren können, bis Mulcahys Rettungstrupp hier eintrifft. Eine Bastion.«
    Mitch dachte an die Hünen in ihren braunen Kutten, an die kleine Nomadensiedlung am Ende des Urwalds und an die Angreifer, die kurz nach dem Absturz der SF-7 aufgetaucht waren. Er nickte – und zu dem Bild von Emma schob sich nun auch das eines riesigen Zifferblattes vor sein geistiges Auge. Die Zeiger der imaginären Uhr drehten sich mit wahnsinniger Geschwindigkeit, und bei jeder neuen Umdrehung schnitten sie Emma Hudson ins blutende Fleisch.
     
    *
     
    Die Schüsse waren schon von Weitem zu hören. Sirrende Laute, Pfeil gewordene Todesversprechungen, gefolgt von lauten Detonationen. Und dazwischen Gauss-Gewehrsalven.
    Jemand griff die SF-7 an!
    Dana und die drei Marines wussten, was die Stunde geschlagen hatte. Mit erhobenen Waffen eilten sie durch das Unterholz und auf die Absturzstelle zu, immer nach im Dickicht des Waldes verborgenen Gegnern Ausschau haltend. Und je näher sie kamen, desto mehr wuchs ihre Anspannung.
    War das Hufgetrappel? Dana konnte es nicht mit Sicherheit sagen, war aber nahezu überzeugt. Zwei, drei … Das müssen fünf Tiere sein. Mindestens.
    Wenige Meter oberhalb der Schneise, welche die SF-7 in den tropischen Forst geschlagen hatte, ging sie in die Knie und hinter einem mit moosähnlichem Gewächs überwucherten Fels in Deckung. Die Marines folgten ihrem Beispiel, blieben dabei aber so nah beieinander, dass sie jederzeit Augenkontakt zum jeweils nächsten Kollegen aufnehmen konnten.
    Als Dana über den

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