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Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Titel: Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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zuckte erschrocken zurück, und in den Augen mit den Spaltpupillen lag eindeutig Angst.
    Dann zischte es erneut in der Luft.
    Mitch sah zur Seite und in Richtung des Geräuschs, und schon flog die Explosivgranate herbei. Sie ging inmitten des Häuserrundes nieder und riss dabei zwei weitere Bauten mit sich. »Devils« waren kaum größer als ein Gauss-Gewehr. Sie schossen mit Explosivmunition. Wo diese aufprallte, rissen die an ihren Köpfen mit Peilvorrichtungen ausgestatteten Geschosse der Fernfeuerwaffen selbst in Steinböden noch beachtliche Krater.
    Drei Gestalten preschten aus den Schatten hervor, an unterschiedlichen Stellen rings um das Häuserrund verteilt. Sie hielten Gauss-Gewehre in Händen und feuerten eine Partikelsalve nach der anderen.
    Mitch erkannte sie sofort: Private Messing. Private Sanders. Und Commodore Frost.
    »Da oben«, brüllte die Kommandantin über das Geräusch der Schüsse hinweg. Ihr Kopf nickte in Mitchs Richtung. Sie hatte ihn bemerkt.
    Auch dem Hünen entging nicht, dass sein Gefangener die Aufmerksamkeit der Eindringlinge hatte. Mitch spürte, wie sich die Krallenhand abermals in seinem Haar vergrub, sah den Lauf des Nadlers vor seiner Brust …
    … und dann, wie der Reptilienpriester vom Partikelstrom eines Nadlerschusses getroffen zu Boden ging.
    »Können Sie laufen?«
    Mitch blinzelte, war völlig perplex. Schockstarr.
    »Private Shaw, können Sie laufen?«, wiederholte Private Messing lauter, drängender, und sah zu ihm auf. Private Sanders und Commodore Frost mussten derweil Feuerschutz geben, denn die wenigen noch auf den Beinen befindlichen Einheimischen hatten ihr Staunen inzwischen überwunden und schienen sich nicht kampflos ergeben zu wollen. Von irgendwoher hatten sie sich ihre Waffen besorgt und widersetzten sich den Menschen von der STERNENFAUST nun mit aller Macht.
    Mitch sah vor sich aufs Dach und bemerkte das Messer. Private Messing musste es ihm hochgeworfen haben.
    »J … Ja«, antwortete er, bückte sich und schnitt seine Fesseln entzwei.
    »Dann kommen Sie runter.« Private Messing hielt inne, um einem Pfeil auszuweichen, der hinter ihm in den Boden flog und dort explodierte. »Wir sollten abhauen, finden Sie nicht?«
    Keine fünf Minuten später waren die vier Menschen auf der Flucht, die Opferstätte hinter sich und die im Nebel liegenden Hügel vor Augen. Sie mussten sich nicht beeilen. Es gab hier niemanden mehr, der sie hätte verfolgen können.
     
    *
     
    »Sie machen Witze.« Rob Messings Gesicht war eine Fratze des Unglaubens.
    Mitch schüttelte den Kopf. »Sie hatten Bruchstücke der Burhoff-Botschaft auf ihrer Kleidung, haben Sie das nicht bemerkt? Was uns die Forscher hinterließen, besaß für diese Wesen religiösen Wert.«
    Stundenlang schritten die Vier nun schon durch den Urwald. Sie sprachen leise und taten keinen Schritt, ohne sich nach allen Seiten umzuschauen. Aber niemand lauerte ihnen auf, niemand kreuzte ihren Weg.
    Das grauenvolle Kloster lag weit hinter ihnen, und auch den, nun ja, Gedenkstein der Wissenschaftler hatten sie bereits vor einiger Zeit passiert. Dennoch waren beides – Kloster und Stein – nach wie vor ihre einzigen Gesprächsthemen. Sie und der Inhalt von Burhoffs Warnung.
    »Die Bauten der Eingeborenen …«, warf Private Sanders ein. Seit Mitch die Absturzstelle verlassen hatte, hatte sich der Zustand des Marines überraschend schnell gebessert – so sehr, dass dieser geradezu darauf bestanden hatte, Teil der Such- und eventuellen Rettungsmission zu sein. Die gebrochenen Rippen mochten noch schmerzen, aber die Gehirnerschütterung war überstanden. »Mag sein, dass da meine Fantasie mit mir durchgeht, aber ich hatte den Eindruck, als seien auch Baumaterialien der Forschungsstation in ihnen verarbeitet worden.«
    Mitch schluckte. Das ergab Sinn.
    »Private Shaws Schilderungen zufolge«, versuchte sich Commodore Frost an einem Fazit, »hatten die Relikte der Burhoffs sakralen Wert für diese Wesen. Es mutet nur natürlich an, dass sie ihre ›Segenskraft‹ in ihre eigenen Behausungen übernehmen wollten.«
    »Und es erklärt, warum wir keinerlei Spur mehr von der Station fanden.« Mitch schüttelte den Kopf. Immer, wenn diese Welt ihm bewusst machte, wie viel Zeit hier verstrichen war, seit die Burhoffs zuletzt Kontakt zu den Solaren Welten gehabt hatten, war ihm, als müsse sein Verstand die Notbremse ziehen.
    »Sehe ich ähnlich«, sagte Commodore Frost. »Jakobs und Hannahs Tod – von dem wir leider ausgehen

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