Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Titel: Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
Frau handelte. Oder dachte er zu menschlich? Nicht in jeder Alienkultur waren die Männchen kräftiger. Es gab sogar Kulturen ganz ohne Männchen.
    Die Anwesenheit des Kleinen schien die Frau zu beruhigen. Beide wechselten einige schnelle Worte in der üblichen Gutturalsprache, von der Mitch nichts verstand. Das kleine Wesen neigte den Kopf – eine Geste, die Mitch als Gehorsam interpretierte – und wandte sich wieder ab, als Mitchs Herz einen Schlag lang aussetzte.
    Denn das kleine beige Ding warf im Gehen einen kleinen Gegenstand in die Luft, spielerisch und beiläufig, und fing ihn mit der Krallenhand wieder auf. Die Bewegung hatte nicht länger als eine Sekunde gedauert, doch sie genügte, um Mitch erkennen zu lassen, was das Kind da mit sich führte.
    Einen von Lieutenant Bensons Übersetzungscomputern!
    »Halt!«, rief Mitch. »Hey, du. Warte mal.«
    Die Frau, so es denn eine war, schien zu begreifen, dass sein Ausruf dem Kind galt. Sie sagte irgendetwas, und tatsächlich blieb das kleine Wesen stehen. Mitch war, als sehe er Neugierde in seinen Augen.
    »Gibst du mir das mal?«, fragte er. »Das da?«
    Keine Reaktion. Wenigstens läuft es nicht ängstlich weg , dachte er. Auch schon ein Sieg.
    Dann streckte er die Hand nach aus, deutete mit der anderen auf das kleine Gerät, das Carol Benson gebastelt hatte, und danach zurück auf seine Handfläche. »Kann ich das haben?«, bat er erneut.
    Und das Wesen verstand. Auf eine weitere Anweisung der Frau hin – seiner Mutter? –, trat es näher und legte den kleinen Computer auf Mitchs Handfläche ab. »Danke«, sagte Mitch und lächelte in der Hoffnung, es möge die Geste verstehen, wenn schon nicht das Wort.
    Zu seiner immensen Erleichterung war Lieutenant Bensons portabler Translator noch funktionstüchtig. Mit wenigen Handgriffen hatte Mitch die Benutzeroberfläche so modifiziert, dass das Menü auf dem kleinen Display erschien. Er wählte den Eintrag Datensammlung aus und aktivierte so die Funktion, die Laute aufzeichnete und analysierte. Vielleicht bestand ja doch noch Hoffnung, mit diesen eigenartigen Wesen in nennenswerte Kommunikation zu treten.
    Jetzt müsst ihr nur was sagen. Langsam und sich jeder einzelnen Bewegung bewusst, nickte Mitch seinen beiden Begleitern dankbar zu. Dabei ließ er seine freie Hand von einem zum anderen zeigen. Sprecht , sollte die Geste bedeuten. Na los!
    Ob die Frau ihn verstand, vermochte er nicht zu sagen. Doch tatsächlich begann sie, sich wieder mit dem Kind – ihrem Kind? – zu unterhalten. Knapp eine Minute lang tauschten die beiden gutturale Laute aus, und Mitchs Translator zeichnete sie mit.
    Wie viel Material benötigt dieses Ding, um eine verlässliche Routine zu entwickeln? , fragte er sich. Sprache ist ja nicht gleich Sprache, von daher kann ich nicht von mir bekannten Modellen auf dieses schließen. Syntax, Semantik und Grammatik dieser Spezies können tausendfach komplexer als Solar sein … oder tausendfach simpler.
    Er hoffte, sie waren simpler.
    Als das Kind schließlich ging, nahm es die Frau mit sich. Doch noch auf der Schwelle deutete diese Mitch, sitzen zu bleiben und den Raum nicht zu verlassen – eine Geste, die er auch ohne verbale Erklärung verstand. Und er begrüßte sie, hatte die Aufregung der vergangenen Minuten ihn doch wieder spürbar geschwächt.
    Allein in »seiner« Lehmhütte, schaltete Mitch die Datensammlungsroutine ab und ließ den Translator eine Bestandsaufnahme des erhaltenen Materials durchführen. Es dauerte nur Sekunden, bis auf dem Display das Ergebnis erschien.
    Unzureichende Daten. Weitere Sprachmuster vonnöten.
    Er seufzte. Gut, es war nicht der erhoffte Quantensprung. Aber wenigstens schien der Translator überhaupt noch zu funktionieren. Das war viel mehr als er sich in seiner Lage erhoffen durfte.
    In Gedanken bei Frost, Private Messing und den anderen scrollte Mitch Shaw durch das Menü des Translators.
    Er fand heraus, dass das Gerät auch über eine reine Aufnahmefunktion verfügte.
    Und plötzlich kam ihm eine Idee.
     
    *
     
    Als er in die Schale sah, wurde ihm übel.
    Die Frau war wiedergekommen, diesmal in Begleitung eines ähnlich gekleideten größeren Vertreters ihres Volkes, vermutlich eines Mannes. Mit Gesten und Lauten, die Mitch eifrig wieder aufzeichnete, deuteten sie Mitch, worum es sich bei dem breiig-schleimigen Inhalt der Schale in ihren Händen handelte.
    Um sein Abendessen.
    Die Masse hatte etwas von Haferschleim und Graupen, kombiniert mit

Weitere Kostenlose Bücher