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Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Titel: Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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aus dem Häuserrund in Richtung des nahen Waldrands. Sie hatte genau abgewartet, bis ihre Männer ein Loch in den Ring der Reiter geschlagen hatten. Gute Tanduu. Sie mussten sich beeilen, denn in wenigen Sekunden war der nächste Reiter herbei und würde …
    »Vater!«
    Sordaals erschrockener Ausruf ließ Mitch innehalten. Erst dann sah er das Entsetzen in den Augen seines Jungen. Der Schmerz folgte noch später. Als er längst wusste, was geschehen war. Bevor es vor seinen Augen dunkel wurde und die Ohnmacht ihn übermannte, sah er noch, wie Sordaal mit der Sense in Händen auf Mitchs Angreifer loseilte – und von einem brennenden Pfeil mitten in die Brust getroffen wurde!
     
    *
     
    Das Zeltdorf übertraf seine kühnsten Befürchtungen. Mitch sah es schon von den Hügeln aus und fühlte sich an das Lager einer römischen Legion erinnert. Einer zwar sehr kleinen, aber immens effizienten Legion.
    Er spürte seine Hände schon seit Stunden nicht mehr. Die Fesseln, die sie banden, schnürten ihm jegliche Durchblutung ab. Doch er brauchte keine Hände, um zu tun, was seine Entführer von ihm erwarteten: dem Lasttier nachzurennen, an das sie ihn gebunden hatten. Ihn, den letzten Überlebenden der Kinder Grutt’zaahls.
    Sie hatten alle getötet. Es war töricht von Mitch gewesen, etwas anderes zu hoffen. Selbst Tanduu und ihre Schar der Verbliebenen waren letztlich den Schergen des Tau zum Opfer gefallen, die schon aus reiner Bosheit keine Gnade mehr gekannt hatten. Und so hatten sie der Frau, die Mitch das Leben gerettet und ihm ein neues Leben geschenkt hatte, die letzten ihr verbliebenen Monate genommen.
    Auch Mitch wäre ihrem Zorn erlegen, wäre er nicht ein Mensch. Und somit Exot genug, dem Herrn über diese teuflische Bande vorgeführt zu werden, bevor er starb. Deswegen lief er seit zwei Tagen dem Tier hinterher. Ohne Nahrung. Ohne Hoffnung.
    Und jetzt war er am Ziel.
    »Zum Tau!«, bellte der Heerführer zufrieden. Die Truppe, der er vorstand, ging in die Dutzende, und alle waren stolz über ihren Fund: Mitch. Natürlich drängte es sie sofort zu ihrem Herrn.
    Das Zelt des Gorzon Tau war das größte und edelste von allen. Helles, gegerbtes Leder, weißes Tuch und Stangen aus stabilem Holz. Vor dem Eingang standen zwei eiserne Schalen auf breiten Ständern, in denen ein weihrauchartiges Material verbrannte. Der Gestank sollte wohl ein Zeichen der Besonderheit sein. Mitch drehte er jedenfalls beinahe den Magen um, als sie ihn, geschunden und mit allen Kräften am Ende, auf den Eingang zu schleppten – und ins Zelt.
    Der Tau, denn um niemand anderen konnte es sich bei dem Wesen auf dem gepolsterten Thron handeln, war ein stattlicher Hüne von ungewöhnlich muskulösem Wuchs und mit dunklen, herrischen Augen. Seine Gesichtszüge definierten ein Antlitz, das es gewohnt war, Befehle zu säen und Gehorsam zu ernten. Im Gegensatz zu seinen Reitern trug er nichts, von einem ledernen und mit Federn bestückten Kopfschmuck abgesehen. Mitch verstand die Aussage genau: Er war zu wichtig für eine Rüstung. Jemand wie er trug nichts, er ließ tragen.
    Und an seiner Seite …
    Mitch traute seinen Augen nicht. Das konnte, nein, durfte nicht sein! Das …
    »Ma’am«, hauchte er. Dann schwanden ihm die Sinne.
     
    *
     
    »Er ist ein Barbar!« Mitch hob die Arme, ging im Zelt auf und ab. Fassungslos. »Wie können Sie einem Mörder wie diesem Tau helfen? Wissen Sie denn nicht, was er tut? Wer seinen berittenen Killermaschinen alles zum Opfer fällt?«
    Er schäumte vor Wut. Wieder und wieder versuchte er, zu verstehen, was seine Kommandantin ihm erzählte – versuchte zu begreifen, dass das tatsächlich sie dort vor ihm war, die leibhaftige, lebendige und unversehrte Dana Frost –, aber es gelang ihm nicht. Ihre Taten und ihre Worte sprachen der Realität Hohn.
    Es war kein herzliches Wiedersehen geworden. Als Mitch aufgewacht war, hatte er sich in einem luxuriös ausgestatteten Zelt wiedergefunden, keine zwei Stunden war das her. Während seiner Ohnmacht, die Tage gedauert hatte, hatte man ihn auf weiche Kissen drapiert, ihn gewaschen, in wohlriechende Leinenstoffe gekleidet und seine Wunden versorgt. Schalen voller Früchte und frischem Quellwasser standen auf dem Boden. Er hatte sie nicht angerührt.
    Stattdessen hatte er nur Augen für Commodore Frost gehabt, die nicht einen Tag älter aussah als in seiner Erinnerung. Sie hatte bei seinem Erwachen neben ihm auf einigen Kissen gesessen und ihn mit der gleichen

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