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Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Titel: Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Mischung aus Sorge und Unglaube angesehen, wie sie es jetzt noch immer tat. Und sie hatte geredet. Von den Jahren der Trennung. Von der Trauer über das Schicksal ihrer einstigen Gefährten. Von ihrem Werdegang im Heer des Tau.
    Es war lange her, dass Mitch jemand anderen hatte Solar sprechen hören – die Sprache, die einst die seine gewesen war. Nun wünschte er sich, er sei taub und müsste sie nicht hören.
    »So glauben Sie mir doch, Private Shaw«, erwiderte Frost nun. »Alles, was ich hier versuche, dient einem höheren Zweck. Als die Schergen des Tau mich, Private Curdin und Lieutenant Benson verschleppten, dachte ich, wir seien verloren. Ich war überzeugt, dass Sie und die anderen tot waren – Sie wurden nie an des Taus Hof gebracht, was sonst sollten Sie also sein? – und auch wir nur noch lebten, weil die Reiter ihren Spaß mit uns haben wollten. Doch als ich dem Tau vorgeführt wurde, als Exotin und Missgeburt, sah ich meine Chance gekommen, dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen.«
    »Indem Sie mit dem Teufel paktierten.« Mitch schnaubte.
    »Indem ich das tat, was man von einer Kommandantin erwartet«, widersprach sie betont. »Ich sah eine Möglichkeit, unsere Lage zu verbessern, und ich nutzte sie.« Sie sah ihn an, ihr Blick klar und fest. Sie glaubte, was sie da sagte; daran konnte kein Zweifel bestehen. »Gorzon Tau ist unsere Chance, Gandaron V zu verlassen. Auf der STERNENFAUST ist maximal ein Tag vergangen, für uns sind es aber bereits zehn Jahre. Zehn Jahre voller Entbehrungen und der Gewissheit, zu sterben, bevor die Rettungsmannschaft hier eintrifft. Wollen Sie denn nicht zurück auf die STERNENFAUST?«
    Mitch war aufgestanden und im Zelt auf und ab gegangen. Nun hielt er an. »Sagen Sie mir nicht, wie die letzten Jahre waren!«, knurrte er. »Und sagen Sie mir nicht, was ich will.«
    Commodore Frost nickte. »Ich verstehe Ihren Zorn«, sagte sie leise. »Aber ich versichere Ihnen, dass alles, was ich tat und tue, nur dem einen Ziel dient, diesem Gefängnis von einem Planeten zu entkommen. Ich bin nach wie vor Kommandantin unseres Außenteams. Es ist meine Aufgabe, Sie und die anderen zu beschützen und alles zu versuchen, Sie wieder zurück an Bord der STERNENFAUST zu bringen.«
    Private. Mulcahy. STERNENFAUST. Begriffe, die für ihn keine Bedeutung mehr hatten. Er hatte Jahre gebraucht, sie aus seinem Alltagsdenken zu verdrängen. Nur so hatte er überlebt. Und nun, da er es am allerwenigsten erwartete und sein zweites, sein Gandaron-Leben brutal beendet worden war, kehrten sie zurück.
    Beendet von dem Mann, dem Dana Frost diente.
    »Hat Ihr Busenfreund etwa ein Shuttle in der Hinterhand, das er sie benutzen lässt, wenn Sie brav und artig sind?«
    Frost schien die harten Worte und den Spott zu ignorieren. »Er hat einen Feind. Und dieser Feind hat, was wir brauchen.«
    »Was soll das sein?«, fuhr Mitch sie an. »Das Fortschrittlichste, das ich auf dieser Welt gesehen habe, sind Bewässerungsanlagen für Felder – und die gibt es auch nur, weil ich sie gebaut habe! Damit kommen wir nicht ins All.«
    »Aber mit der SF-7.«
    Mitch blinzelte. »Was sagen Sie da?«, zischte er leise.
    »Die SF-7. Sie ist repariert. Sie wartet auf uns.«
    Schweigen. Dann hauchte er: »Schwachsinn.«
    »Der Mann heißt Zurrgan Mah«, sagte Frost leise. »Ein mächtiger Fürst. Er lebt im Westen, weit von hier. Und er ist stark genug, selbst dem Tau gefährlich zu werden. Lange wird es nicht mehr dauern, und sein Heer überrennt das unsere. Vor einigen Jahren griffen die Truppen des Mah eine unserer Forschungsexpeditionen an. Sie töteten und brandschatzten. Und sie nahmen Geiseln.«
    Mitch schüttelte den Kopf, verweigerte sich diesen Informationen. Das war alles so … absurd.
    »Sie nahmen Carol und Thiery«, fuhr seine einstige Kommandantin fort. »Sie waren, wie ich, in die Hände des Tau geraten, und auch die Reste unseres Shuttles hatten den Weg in seinen Besitz gefunden. Niemand der Reptiloiden wusste damit etwas anzufangen, aber ein Ding, das Wesen vom Himmel brachte, war zu wertvoll, es nicht mitzunehmen, verstehen Sie?«
    Er verstand längst nichts mehr. Dennoch hörte er zu.
    »Carol und ich wurden so etwas wie des Taus Beraterstab. Nur das hielt uns und Thiery am Leben. Carol schenkte ihm technisches Wissen, ich meine taktische Expertise. Wir hatten einen Nutzen, der den Spaß überstieg, den unser Tod unseren Entführern geboten hätte.« Frost fuhr sich mit der Hand durch das kurze Haar.

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