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Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Titel: Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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was ich musste , erinnerte sie sich selbst. Aus einer Situation Nutzen geschlagen, die so oder so eingetreten wäre. Nur so konnten Mitch Shaw und ich überleben. Und nur so hatte ich die Chance, die Reste meines Teams wieder zusammenzuführen. Die Chance auf eine Zukunft.
    Wenn nur die Opfer nicht gewesen wären … Jeder leere Blick aus leblosen Augen schien Dana bis ins Mark zu gehen, als sie die Korridore der Feste durchschritt und suchte. Kerker, Kerker , ging es ihr durch den Kopf. Grochdaal sagte, die Gefangenen befänden sich im Kerker.
    Grochdaal war einer der Spitzel, die innerhalb der Stadt des Mah für den Tau spioniert hatten. Ihm zufolge sollten sich die beiden entführten und zur Kooperation gezwungenen Menschen in den Katakomben des Palastes befinden.
    Hoffentlich stimmt das auch. Und hoffentlich haben sie Lieutenant Bensons Arbeit an der SF-7 fortsetzen können.
    Nichts anderes erwartete Dana. Wenn der vor Stundenfrist gefallene Mah auch nur halb so klug gewesen war, wie alle sagten, hatte er das Potenzial, das in der Star Corps-Technik ruhte, gesehen und wohlweislich dafür gesorgt, dass seine Gefangenen das »Wundergerät« reparierten. Gorzon Tau hätte – und hatte anfangs – schließlich nicht anders gehandelt.
    »Ma’am!«, erklang plötzlich eine Stimme, laut und erschrocken. »Ma’am, hierher!«
    Dana wurde aus ihren Gedanken gerissen. Sofort wandte sie sich um – und sah die Hand, die wenige Schritte in einen Nebengang hinein aus dem Guckfenster in der Tür eines Kerkerzimmers ragte.
    Es war eine menschliche Hand.
     
    *
     
    »Wir hätten ahnen müssen, dass Sie das sind.« Thiery Curdin lachte leise. Ungläubig. »Als es eindeutig wurde, dass Mah-Tall belagert wurde, hätten wir wissen müssen: Dana Frost. Wer sonst würde das wagen?«
    Er war alt geworden – nicht nur biologisch, sondern vor allem optisch. Sein Gesicht war fahl und blass, sein rotes Haar verfilzt und von grauen Strähnen durchzogen, und aus seinem Brustkorb traten sichtbar die Rippen hervor. Außerdem ging sein Atem rasselnd – die Quittung für lange Jahre in feuchten Verliesen. Doch das Feuer in seinen Augen brannte so leidenschaftlich wie eh und je.
    »Wie haben Sie uns gefunden?«, fragte Lieutenant Benson. »Ich hätte nicht gedacht, Sie noch einmal wiederzusehen. Wie lange ist es her, fünfzehn Jahre?« Die Technikerin hockte an der Wand der Zelle, die sie sich mit Private Curdin geteilt hatte, die dünnen Arme über dem Kopf und mit schweren Ketten an einen Ring gebunden, der aus der Wand ragte. Mitch Shaw stand bei ihr und befreite nun auch sie von ihren Fesseln.
    »Siebzehn«, antwortete Dana sanft und ließ den Blick über die ausgemergelt wirkende Frau gleiten. Erschreckend, wie anders der Mah mit seinen Gefangenen umgegangen war – allem Nutzen zum Trotz. Thiery Curdin und Carol Benson lebten noch, aber ihr Herr hatte sichtlich keinen Zweifel daran gelassen, dass sie sich in seiner Gewalt befanden, seinen Launen ausgesetzt waren. Ihre Produktivität war der Garant für ihr Überleben gewesen.
    Mit wenigen Sätzen beschrieb Dana den Sturm auf Mah-Tall und das ruhmlose Ende seines Tyrannen. Dabei versorgte sie Thiery Curdins Wunden mit dem, was sie im Kräuter- und Tinkturenkästchen finden konnte, das sie am Morgen aus dem Versorgungslager des Taus mitgenommen hatte. Der Marine ließ die Behandlung geduldig über sich ergehen. Dann schilderte er, was die vergangenen Jahre mit ihm und der Technikerin gemacht hatten.
    Thiery Curdin sprach von den Waffen, die sie für Zurrgan Mah hatten fertigen müssen. Von der Brutalität, mit der der ehemalige Herrscher über diese Lande selbst gegen seinesgleichen vorgegangen war. Von seinem cholerischen Wesen.
    Es ist gut, dass er nicht mehr ist , erkannte Dana. Auch wenn der Sieg Opfer kostete – langfristig gesehen sind die Überlebenden ohne den Mah weit besser dran. Und was ihren neuen Herrn, den aktuellen Tau, angeht, bin ich da, Einfluss auf ihn auszuüben.
    Zumindest noch.
    »Was ist mit der SF-7?«, fragte Dana, als sie am Ende ihres Berichts angekommen und sicher war, dass ihre beiden Gefährten in einem den Umständen entsprechend guten Zustand waren.
    Carol Benson schüttelte den Kopf. »Irreparabel. Die Hoffnung, die uns anfangs antrieb, war zwar berechtigt, Ma’am, aber ich habe schon vor Jahren einen Punkt erreicht, an dem ich mit dem, was Gandaron V mir bietet, nicht weiterkomme. Ohne ein Werkzeugniveau auf Star Corps-Ebene kann ich nichts mehr für

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