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Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Titel: Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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diese grausame Lust in seinen Augen. Raht wusste, was das bedeutete. Wenn Orgar die Lust packte, dann wurde er so brutal, dass er sie griff und mit einer Hand gegen die Wand schleuderte. Er hatte ihr dabei erst kürzlich etliche Knochen gebrochen.
    Und Raht hatte in diesem Schmerz gebadet. Sie hatte gespürt, wie ihre Knochen nur wenige Sekunden später heilten, während ihr das Knochenmark, das in ihren Blutkreislauf geriet, die Sinne vernebelte. Sie hatte sich dem Rausch der Qualen und dem Kitzel der Heilung hingegeben. Für einen kurzen Moment war ihr alles so egal gewesen, dass sie sich von Orgar sogar hatte töten lassen.
    »Was meinst du damit?«, wollte Raht wissen. Sie gab ihrer Stimme einen kalten Klang, um Orgar abzuturnen. Sie hatte jetzt keine Lust auf Leidenschaft.
    Es schien zu wirken. »Wir vergeuden unsere Zeit damit, kleine Kolonien zu überfallen.« Seine Stimme klang nun wieder etwas nüchterner. »Die Morax. Die J’ebeem. Die Starr. Sogar ein Schiff der Apri ist Teil unserer großartigen Flotte.«
    »Wir bauen eine Armee auf«, betonte Raht. »Wir bündeln das Wissen dieser Völker und optimieren die Schiffe. Schon jetzt könnten wir mitten im Solsystem auftauchen, ohne dass jemand in der Lage wäre, uns aufzuhalten.«
    »So ist es – schon jetzt könnten wir dies tun. Was also hindert uns daran?«
    »Unterschätze die Menschen nicht!« Raht biss sich auf die Lippe, als ihr der Widerspruch bewusst wurde. Sie überlegte einen Moment, ob da so etwas wie Furcht in ihrer Stimme gewesen war. Sie musste an ihre letzte Begegnung mit Dana Frost denken. Die Kommandantin der STERNENFAUST hatte sie beeindruckt. Sie hatte die Alphas dazu gebracht, unverrichteter Dinge abzuziehen. Raht hätte Dana Frost töten können. Mit einer einzigen Handbewegung. Doch sie hatte es nicht getan.
    Raht wollte Dana Frost nicht töten. Sie wollte sie unterwerfen! Und nicht nur sie: Raht wollte, dass die Menschen, die Genetics und all diejenigen, die es wagten, in ihrer Arroganz auf die Alphas herabzublicken, vor ihnen im Staub krochen.
    »Es ist diese Dana Frost!«, rief Orgar. »Sie hat dir Angst gemacht!«
    Mit einem einzigen Sprung fiel Raht über Orgar her, packte seinen Unterarm und riss ihn zu sich heran, bis sie seinen heißen Atem in ihrem Gesicht spürte, während er sie mit einem Gesichtsausdruck angrinste, der »Tu es, ich warte darauf!«, zu sagen schien.
    Sie ballte ihre linke Faust und schlug zu.
    Dann schleuderte sie Orgar gegen die Wand aus durchsichtigem Stahl, hinter der man das Panorama ihrer gigantischen Flotte erblicken konnte.
    Es klang wie eine Explosion, als Orgar mit dem Stahl kollidierte. Dann glitt sein schwerer Körper zu Boden. Raht schloss kurz die Augen, um den dumpf dröhnenden Schmerz ihrer Knöchel zu genießen. Das Brennen in ihrer Hand nahm zu, als sie die Finger bewegte.
    Doch schon wich der Schmerz einem zunächst undeutlichen Gefühl. Wenige Augenblicke später strömte es heiß durch ihre Hand, wie ein Rausch, wie etwas, das die Sinne benebelte.
    Orgar spukte die Zähne aus, die der Faustschlag zersplittert hatte. Zähne, die innerhalb von Minuten nachwachsen würden, und deren Spitzen härter als Diamanten waren.
    »Geh, und lies deine Comic-Streams!«, fauchte Raht verächtlich.
    »Diese Comics verraten mehr über die Menschen, als du glaubst.«
    »Pah! Was interessieren mich die Menschen. Ich muss gar nichts über sie wissen.«
    »Wenn du sie wirklich unterjochen willst, solltest du sie kennen.« Orgar stand auf und prüfte sein Genick, indem er langsam mit dem Kopf wackelte. Auch in seinem Körper musste noch der Schmerz zersplitterter Knochen toben. Seine Qualen führten dazu, dass er sämtliche Muskeln anspannte, wodurch er nur noch kolossartiger wirkte.
    Langsam schritt Raht auf ihn zu, atmete Orgars strengen Körpergeruch ein und sah ihm tief in die Augen: »Deine Menschen werden von mir unterjocht werden, ganz egal, ob ich sie nun kenne oder nicht.«
    Dann wandte sie sich ab. »Außerdem weiß ich genug über sie. Ich habe Humboldt gesehen, wie er vor uns im Staub kroch. Als winselnder Gefangener der STERNENFAUST.«
    Dann warf sie einen abfälligen Blick auf den Comic-Stream. Das e-Pad lag noch immer auf der Liege. Es zeigte einen muskulösen Mann in blauem Anzug und rotem Umhang.
    Es war lächerlich.
    »Was soll das sein?«, fragte sie.
    »Die Geschichte dreht sich um eine Figur namens Superman«, antwortete Orgar. »Die Idee geht zurück auf einen Philosophen namens

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