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Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Titel: Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Als Nächstes behauptet dieser Jan Theodopolos noch, er sei Gottes Sohn. Und dass der Mann hypnoholsüchtig ist, ist auch seit Langem bekannt.«
    »Er ist aber anscheinend nicht der einzige Zurückgekehrte! Eine Frau namens Samantha White behauptet, die Wanagi hätten ihr totes Baby ins Leben zurückgeholt. Halten Sie Samantha White auch für eine Lügnerin?«
    Vince musste die Augen schließen. Er konnte das nicht länger mit ansehen. Fast war er versucht, abzuschalten. Sein Finger schwebte bereits über dem entsprechenden Touchscreen-Feld.
    »Natürlich nicht!«, erwiderte Gregorovitch. Er versuchte offenbar, ruhig zu klingen. Er versuchte sogar, sich ein Lächeln abzuringen, doch seine Augen zwinkerten noch immer nervös. »Aber was soll das heißen, von den Toten zurückholen? Mag ja sein, dass die Wanagi Wiederbelebungstechniken kennen, die den unseren überlegen sind. Aber tot ist tot. Das ist ein Naturgesetz, das auch die Wanagi nicht außer Kraft setzen können.«
    Vince deaktivierte den Videostream und lehnte sich zurück. So gerne er Walter Gregorovitch auch beigepflichtet hätte – er wusste, dass der Mann irrte. Die Wanagi waren offenbar wirklich in der Lage, die Toten ins Leben zurückzuholen. Sie hatten es ihm auch erklärt, ohne dass er behaupten konnte, es verstanden zu haben. Er hatte nur noch die Worte »temporäre Imprints« und »Temporalfluss« im Kopf.
    Wenn die Wanagi die Wahrheit gesagt hatten, konnten sie jedes Lebewesen neu erschaffen. So, wie es vor seinem Tod war, wie es zehn Jahre zuvor war, oder wie es zu seiner Geburt war.
    Die Möglichkeiten dieser Technik waren grenzenlos. Noch grenzenloser jedoch waren die Konsequenzen für die Menschheit.
    Wenn sich diese Technik erst einmal herumsprach, wenn die Menschen nicht mehr länger zweifelten, sondern erfuhren, dass es nicht nur ein urbaner Wanagi-Mythos war – Vince durfte sich gar nicht ausmalen, was dann in den Solaren Welten los sein würde.
    Eltern würden ihre verstorbenen Kinder zurückhaben wollen. Und Kinder ihre verstorbenen Eltern. Welches Gesetz würde ihnen diesen Wunsch verwehren können?
    Was würdest du tun, wenn deiner Savanna etwas zustößt?
    Müsste man nicht am Ende alle Menschen ins Leben zurückholen? Oder sollten es nur die sein, die während ihres Lebens geliebt wurden? Was war mit dem reichen Erbonkel, an dessen Rückkehr ins Leben seine Erben vielleicht kein Interesse hatten?
    Und wie weit in die Vergangenheit konnte und sollte man dabei gehen? Sollte man alle Menschen, die jemals auf der Erde gelebt hatten, ins Leben zurückholen? Jesus? Dschingis Khan? Moses? Abraham?
    Bis hin zu Adam und Eva?
    Die STARLIGHT II stand kurz vor ihrem Jungfernflug. Kommandiert würde sie von Captain Michael Tong. Was, wenn es gelang, Commodore Brenner, der bei der Zerstörung der STARLIGHT I den Tod gefunden hatte, ins Leben zurückzuholen? Müsste Tong ihm dann den Platz räumen?
    Konnte man all die Gefallenen der Operation Harmagedon ins Leben zurückholen? Darunter auch seinen alten Freund Kenneth Blanchard? Oder sollte man die Toten nur deshalb tot sein lassen, damit sie den Lebenden nicht in die Quere kamen?
    Vince fragte sich, wie lange er den Bürgern der Solaren Welten noch etwas vormachen konnte. Wie lange konnte er die Wahrheit von ihnen fernhalten?
    Offenheit!
    Vince schüttelte den Kopf. »Mehr Offenheit wagen!« Das waren die Worte seiner ersten Rede als neuer Ratsvorsitzender gewesen. So etwas wie das geheime Apokalypse-Programm sollte sich nie mehr wiederholen.
    Und nun war er kaum ein Jahr in diesem Amt, und schon verstieß er immer wieder gegen seine eigenen, hehren Grundsätze.
    Vince schwirrte der Kopf. Er war so in Gedanken, dass er gar nicht bemerkt hatte, dass die Kom-Übersicht den Eingang eines Kontaktwunsches höchster Priorität zeigte.
    Die Anfrage stammte von Commander Shamar al Khaled, Chef der Galaktischen Abwehr.
    Vince schaltete den Kanal frei. »Taglieri hier«, sagte er und erschrak beinahe ein wenig über den rauen Klang der eigenen Stimme.
    Auf dem Monitor erschien das scharf geschnittene Gesicht des dunkelhäutigen Mannes persischer Abstammung. »Der Geheimdienst erhielt gerade Informationen darüber, dass die j’ebeemsche Kolonie Ebot-Mar angegriffen wurde. Die Auswertungen der HD-Raum-Sonden und die gemessenen 5-D-Strahlungskomponenten deuten auf modifizierte Morax-Schiffe hin. Es gibt jedoch auch Anhaltspunkte für Solaren HD-Antrieb. Sir, es spricht vieles dafür, dass die Alpha-Genetics

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