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Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Titel: Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Friedrich Nietzsche. Das deutsche Wort lautet Übermensch. Nietzsche glaubte, die größte Aufgabe des Menschen sei es, einen neuen Menschentypus hervorzubringen. Einen Typus, der höher entwickelt ist als er selbst, der ihm in allem überlegen ist.«
    Raht musste zugeben, dass diese Information ihre Neugier weckte. »Und dieser Superman soll so ein Übermensch sein?«
    »So die ursprüngliche Idee. Superman sorgt für die Menschen. Dafür wird er von ihnen verehrt und gepriesen.«
    »Lächerlich!«, rief Raht. »Sieh dir an, was sie mit uns getan haben. Sie haben uns weggeworfen wie Abfall, und unseren Schöpfer haben sie eingesperrt wie ein wildes Tier. Das ist es, was die Menschen in Wahrheit tun, wenn sie einem Übermenschen begegnen. Sie verachten und fürchten ihn, sie bezeichnen ihn als unnatürlich oder jagen ihn wie ein Monster.«
    Raht packte das e-Pad und brach es in der Mitte durch.
    Es gab einige kleine elektrische Entladungen, Rauch stieg auf, dann bröselten die Splitter zu Boden.
    »Ich habe mich auch mit den Menschen beschäftigt«, sagte Raht. »Und ich sage dir: Die Menschen wollen keinen Übermenschen, der ihnen hilft. Sie wollen einen allmächtigen Gott, der sie zwingt, vor ihnen niederzuknien. Einen Gott, den sie anbeten können, bei dem sie um Hilfe flehen dürfen. Einen Gott, der sie dafür ignoriert und verachtet. Der sie mit Katastrophen, Plagen und Elend heimsucht. Je grausamer dieser Gott sich gebiert, umso mehr beten sie ihn an.«
    Orgar grinste. »Ich wollte schon immer ein Gott sein.« Dann wandte er sich um und sah ins All hinaus. »Und dort draußen sind unsere himmlischen Heerscharen, die nur darauf warten, zum Jüngsten Gericht zu blasen.« Dann drehte er sich um und rieb sich über seine breite Brust. »Also: Worauf warten wir?«
    »Dein Wunsch soll sich erfüllen«, sagte Raht ungewohnt sanft. Sie stellte sich neben ihn und blickte auf die Armee von Aliens, die sie mit modifiziertem Morax-Liquid gefügig gemacht hatten. »Wir werden die Menschen angreifen und unterjochen! Wir werden ihnen ihren Übermenschen geben.«
    »Werden wir sie auch mit dem Liquid infizieren?«
    »Die meisten. Die Übrigen sollen ihre Machtlosigkeit spüren. Sie sollen unter uns leben! Kriechend, geduckt und jämmerlich! Als Ausgestoßene und Verdammte. Sie sollen das erfahren, was sie uns antun wollten. Und wenn wir ihren Willen gebrochen haben, wenn sie auf Knien angewinselt kommen und nur noch um das nackte Leben betteln, dann werden wir sie auslöschen.«
     
    *
     
    GRALASH, 10,3 Lichtjahre von der J’ebeem-Kolonie Ebot-Mar entfernt, 16. September 2272, 0.54 Uhr
     
    Stefoor taumelte.
    Noch immer hatte er sich nicht an die Dunkelheit gewöhnt. Doch viel schlimmer war der entsetzliche Gestank. Er war nach wie vor unerträglich.
    Mehrere Stunden hatte er mit den anderen Jugendlichen in der Bunkeranlage gekauert. Es war so eng gewesen, dass er das Gefühl gehabt hatte zu ersticken.
    Doch dann hatte es Explosionen gegeben. Ein Sirren hatte erahnen lassen, dass der Schutzschirm zusammenbrechen würde.
    Stefoor konnte noch immer nicht verstehen, wie es den Eindringlingen geglückt war, den Schutzschirm zu deaktivieren.
    Und dann hatte er sie kurz gesehen.
    Zuerst waren es nur ihre vagen Umrisse gewesen, gefolgt von einem markerschütternden Brüllen.
    Kurz darauf war er gepackt worden, und eine Metallklammer hatte seinen Hals umschlossen. Als er reflexartig daran gezerrt hatte, waren unsägliche Schmerzwellen durch seinen Körper geschossen.
    Erst hatte er geschrien, dann war ihm nicht einmal das mehr möglich gewesen. Wenn Winseln und Wimmern geholfen hätten, er hätte es getan.
    Schließlich hatte der Schmerz nachgelassen. Doch die Erinnerung an die Qualen glühte noch immer in ihm.
    Blind war er den anderen hinterhergetaumelt und war schließlich in ein Transportschiff gestoßen worden.
    Panik und Schreie hatten ihn eingehüllt. Aus den Augenwinkeln hatte er Leute gesehen, die sich vor Schmerzen am Boden wanden, doch er hatte nicht gewagt, sich nach ihnen umzublicken.
    Nur nicht auffallen! Nur keinen Grund geben, erneut diese Schmerzen zu erfahren!
    Das war alles gewesen, was er hatte denken können.
    Und jetzt sah er sie in aller Deutlichkeit.
    Die Morax!
    Die Fremden trugen goldbraune Körperpanzer, und in den Händen hielten sie etwas, das wie eine Axt mit einem sehr langen Stiel aussah.
    Sie versklaven uns , dachte Stefoor. Das Halsband schnürte ihm erneut fast die Luft zum Atmen ab.
    Plötzlich

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