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Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Titel: Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Blöcke mit Kühlaggregaten versperrten die Sicht auf das Zentrum der Anlage.
    Vorsichtig ging Kiran-Dun näher, Loron-Par folgte ihm. Zwei Tanjaj wiesen ihnen den Weg zum Eingang, wo inmitten der technischen Geräte ein Gerüst stand, an dessen Fuß orangefarbene Flaschen in Metallfassungen hingen. Merak-Gas! Das war der Beweis, dass der Sharaan nicht gelogen hatte. Sun-Tarin musste hier gewesen sein!
    Winzige silbrige Pünktchen glänzten auf dem Boden. Die Spur führte zwischen den Aggregaten hindurch und verlor sich dann in Richtung auf einen Ausgang. Waren die Verräter durch diesen Gang geflohen? Oder war das eine Finte dieses Friedenspredigers?
    Kiran-Dun sah sich um. Das Versteck der Verräter glich einem überdimensionalen Gelbwurmbau. Zehn Gänge zweigten von der Halle ab, jeder von mindestens sechs seiner Tanjaj gesichert. Welchen Ausgang hatten sie genommen? Wie hätte sein großes Vorbild Feran-San entschieden?
    Er winkte dem Anführer der Tanjaj. »Was sagen die Scanner?«
    »Ehrenwerter Kiran-Dun, hinter den beiden Gängen ganz links befinden sich Hohlräume, aber keine Stollen, die von dort weiterführen. Und dahinter«, er zeigte auf einen Gang neben einem Tropfstein, der durch ein massives Tor verschlossen war, »liegt ein Fusionsreaktor.«
    »Bleiben sieben Möglichkeiten. Infrarot-Spuren?«
    »Sie müssen sich aufgeteilt haben. Wir messen in allen verbliebenen Gängen Wärmespuren an, überall etwa gleich viel.«
    »Dann teilen Sie Ihre Krieger in acht Trupps! Der erste bleibt bei mir, Sie befehligen den Zweiten.« Kiran-Dun drehte sich zu seinem Stellvertreter um. »Und du gehst mit dem mit, in dessen Richtung die Spur der silbernen Flitter zeigt.«
    »Aber …«, begehrte Loron-Par auf.
    »Keine Widerrede! Bist du ein Selif-Tanjaj oder ein Feigling?«
    Loron-Pars Augen blitzten. »Ich bin kein Feigling, solange ich dem Kridanischen Imperium und dem einen Gott diene.«
    »Dann geh!«
    Loron-Par salutierte übertrieben zackig und rannte zu dem ihm zugeteilten Trupp.
    »Im Laufschritt, Marsch!«, rief er den Tanjaj zu und lief vor ihnen in den Stollen hinein.
    Kiran-Dun schüttelte langsam den Kopf.
    Dieser Idiot!
    Auch die übrigen Trupps verschwanden in den ihnen zugewiesenen Ausgängen der Höhle.
    Hinter Kiran-Dun klang ein Signal wie das Krächzen eines jungen Kükens auf. Er wirbelte herum. Eine Computeranzeige, die zuvor erloschen gewesen war, leuchtete nun auf. Unbekannte Symbole, die ihm nichts sagten, liefen über den Bildschirm. Nur ein Balken, der rasend schnell zum linken Rand der Anzeige lief, stach ihm ins Auge.
    »Raus hier!«, rief er den bei ihm verbliebenen Tanjaj zu.
    Im Laufen aktivierte er das Funkgerät. »Status!«
    »Bis jetzt keine Gegenwehr«, kam es vom Anführer der Tanjaj.
    »Loron-Par, wie steht es bei dir?«
    Ein dumpfes Grollen von Explosionen antwortete anstelle seines Stellvertreters. Unter seinen Fußkrallen bebte die Erde.
    »Loron-Par!«
    Keine Antwort.
    »Kendon-Tak?«
    Nichts. Das Funkgerät schwieg.
    Knapp hinter den Tanjaj erreichte er die Oberfläche.
    Kiran-Dun spürte in den Nieren, dass er zu spät gekommen war. Die Verräter waren fort. Aber ein Gutes hatte die Aktion dennoch: Er brauchte sich nicht länger über Loron-Par ärgern.
    Unwillkürlich musste er vergnügt krächzen, als er zu seinem Gleiter ging und das Überlichtfunkgerät aktivierte. Nachdem er schon Satren-Nor und Co nicht hatte dingfest machen können, musste eben Plan B greifen. Und es war ihm gelungen, aus dem Sharaan Gain genug Informationen herauszupressen. Wenn die Verbrecher also eine Prophezeiung suchten, gab es nicht mehr so viele Möglichkeiten.
    »Sie sind auf dem Weg zum Kloster«, sagte er, als sein Gesprächspartner sich meldete. »Setze das Virus frei! Das wird sie lange genug aufhalten. Wir werden in spätestens vier Tagen da sein, um dem Spuk ein Ende zu machen.«
     
    *
     
    »Ich denke, Sie haben genug geschlafen.« Die Stimme kam aus weiter Ferne, durch einen dichten Sternennebel, wie aus einem anderen Leben. Aber er war noch nicht tot. Der Verborgene Gott hätte ihn sicher nicht so profan angesprochen.
    Gain spürte das Metall der Liege unter den Schuppen seines Rückens. Er erinnerte sich, wo er war. Wartete erneut der Folterknecht mit dem roten Schnabel auf ihn?
    Langsam kam ihm die Erkenntnis, dass die Stimme nicht sehr männlich klang und damit nicht dem Bolpor-Chef Kiran-Dun gehören konnte, der ihn – wie lange war das nun her? – so gepeinigt hatte, dass er

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