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Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Titel: Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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dastehen?
    Dana beugte sich über den Sterbenden. Sie nahm ihren Rückentornister ab und bettete seinen Kopf darauf.
    »Wo ist das Buch mit den Prophezeiungen?«, fragte sie.
    »Das …« Ein Zucken ging durch seinen ausgemergelten Körper. »… werde ich einer Schnabellosen wie Ihnen nicht sagen. Mein Leben ist so oder so … zu Ende.«
    Satren-Nor knickte vor dem Ordensgeneral die Laufgelenke ein und krümmte seinen Oberkörper, bis er ihm direkt von Schnabelspitze zu Schnabelspitze in die grauen Augen blicken konnte. »Sie dienen doch wie ich dem einen Gott!«
    »Ihrem Gott?« Der Alte hustete krächzend. Ein Faden aus Blut und Speichel rann aus seinem Schnabel. »Ihr Gott ist nicht der meine! Ich werde die Ideale der Kridan nicht verraten, wie Sie es tun, Friedensprediger!«
    Der schmächtige Körper bäumte sich von Husten geschüttelt noch einmal auf, die Krallen anklagend gegen Satren-Nor gerichtet, der trotz seines Kampfanzuges zurückwich.
    Ein Röcheln drang aus Dikin-Bers Schnabel, ehe er zurückfiel und sich nicht mehr rührte.
    Satren-Nor griff seitlich an den Hals des Ordensgenerals.
    »Er ist tot«, sagte er. »Ich hätte mir denken können, dass dieser enthusiastische Missionar und Eiferer auf der Seite der Tanjaj steht. Jetzt müssen wir alleine nach der Prophezeiung suchen.«
    Dana machte mit der rechten Hand eine ausladende Handbewegung. »Wo?«
    »Es gibt nur einen verriegelten und gesicherten Raum, in dem sich die Aufzeichnungen von Marton-Sar befinden können: ganz unten im Keller. Dort finden sich in Kridan-Klöstern üblicherweise Schutzräume für Reliquien. Der Eingang ist dort drüben.«
    Dana folgte Satren-Nors Arm zu einer blauen Kuppel, dann hob auch sie den Arm.
    »Go, go, go!«, rief sie den Marines zu.
    Sie eilten in den Keller des Klosters. Immer tiefer ging es hinab, Etage um Etage, auf engen, ausgetretenen Wendeltreppen aus Stein, die den Hauch der Geschichte atmeten.
    Beim Anblick der Zimmerfluchten voller winziger Klosterzellen fragte sich Dana, wie viele Generationen von Mönchen hier wohl den Großteil ihres Lebens verbracht hatten. Mit jedem Stockwerk sahen die Steine der Wände älter aus, und die Vogelkopfmasken, die aus Nischen auf die Gruppe herabspähten, wirkten kriegerischer als in dem darüber.
    An der Decke hingen Leuchtplatten, die ein gelbes, leicht rötliches Licht verbreiteten und Wärme abgaben. Die Priester sollten wohl auch im hintersten Winkel des Kridanischen Imperiums an ihre Heimat erinnert werden.
    Das Rufsignal der STERNENFAUST schreckte Dana auf – ihre Heimat. Sie stoppte und mit ihr Satren-Nor, der sie besorgt ansah, als er Captain Mulcahy auf ihrem Armband-Kom sah.
    »Captain, was gibt es?«, fragte Dana.
    »Die drei Vulture Nova-Raumer sind soeben am Rand des Systems aus dem Bergstromraum gekommen.« Captain Mulcahy kniff seine graublauen Augen eine Spur zusammen. »Sie reagieren nicht auf unsere Funkrufe. Ich fürchte, es wird in wenigen Minuten zum Kampf kommen.«
    Dana nickte.
    »Das war nach dem Ausgang unserer letzten Begegnung nicht anders zu erwarten. Wir werden uns beeilen. Wir haben nur noch – wie viele Stockwerke, Satren-Nor?« Sie sah zu dem Prediger, der die Hand hob und zwei Krallen in die Höhe hielt. »Zwei! Zwei Stockwerke, bis zum Nest der Prophezeiung. Ich melde mich wieder, wenn wir das Buch haben.«
    Sie winkte den beiden Scharfschützen, die nur darauf warteten, dass es endlich weiter ging. Zu viert hetzten sie die letzten Stufen zu den anderen hinunter, die vor einem Schott am Ende des Ganges Aufstellung genommen hatten.
    Sun-Tarin, der sich an der Wand anlehnen musste, und Colonel Yefimov standen direkt neben dem Schott. Sie musterten ein altertümlich aussehendes Codeschloss, dessen Oberfläche trichterförmige Vertiefungen für die Krallen der Kridan aufwies.
    »Ich habe so ein Schloss schon einmal gesehen«, sagte Sun-Tarin gepresst. Er musste Schmerzen haben. »Im Wohnturm meines Onkels Feran-San. Es ist ein Zahlenschloss mit variabler Ziffernzahl und Verzögerung.«
    Damit hatte sie die Bestätigung. Der Ordensgeneral hatte gemeinsame Sache mit den Tanjaj gemacht. Sun-Tarin hatte vor Jahren seinen Onkel, den Selif und selbst ernannten Mar-Tanjaj, töten müssen. Die Alternative wäre Satren-Nors Tod gewesen.
    »Sollen wir wieder sprengen?«, fragte der Colonel, als er Dana und Satren-Nor sah.
    »Das wäre zu gefährlich«, antwortete der Prediger. »Die wertvollen Bücher könnten Schaden nehmen, und das wäre das

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