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Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3)

Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3)

Titel: Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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Wambli Gleska. »Und aktiviere die Materieanlagen!«
    »Wer soll die Schiffe fliegen?« , wollte Ahte Anpetuwi wissen, und natürlich kannte er bereits die Antwort.
    »Das darf nicht sein!« , erklang das verzweifelte Entsetzen von Romana Hel’gara.
    Sie ließ nun alle Schutzmechanismen fallen, sie enthüllte alles. Sie enthüllte die geheime Matrix, die gegen Wambli Gleska und den Mainstream gearbeitet hatte. Sie enthüllte jene, die es ablehnten, auf Kosten der anderen wieder emporzusteigen, um nicht wieder in die alte Falle, in die alten Kriege zu taumeln.
    Zugleich spürte sie, es war zu spät. Die Wanagi würden von ihrem Kurs nicht abweichen.
    »Es ist unvermeidlich!« , rief Wambli Gleska sie zur Ordnung. Zugleich fühlte Romana, dass ein Hauch von Mitleid in der Strenge von Wambli Gleska mitschwang.
    »Das war also stets der Plan!« , rief Romana Hel’gara. »Du hast es genauso kommen sehen. Die Invasionsstufe Drei! Die Menschen sollten nicht die Diener der Wanagi werden. Sie werden ihre Opfer.«
    Wambli ließ ihr diese Schmach durchgehen. »Du tust mir unrecht« , sagte er schließlich. »Ich hatte stets gehofft, die Menschen verschonen zu können. Doch nun bleibt uns keine Zeit mehr.«
    »Und idealerweise ist alles bereits vorbereitet. Die Energieblase steht. Du musst die Leben nur noch pflücken.«
    »Wenn du so sehr an den Menschen hängst, dann kämpfe mit uns. Umso früher vermag der Tag kommen, an dem das Menschenvolk wieder aufersteht.«
    »Auf Kosten eines anderen Volkes.«
    »Den Energieerhaltungssatz des Lebens können auch wir Wanagi nicht ändern. Das vermochten nicht einmal unsere Vorfahren!«
    Romana Hel’gara hatte genug gehört. Sie wollte keine Belehrungen mehr, keine Rechtfertigungen, keine Ausreden.
    »Bist du nun für uns oder gegen uns, Romana Hel’gara!« , forderte sie Wambli Gleska auf. »Du weißt, unser Volk kann keine Uneinigkeit erdulden. Sie wäre gegen das Ur-Gesetz. Ein Gesetz, gegen das du und die Mitglieder der Matrix mehrfach verstoßen haben. Du befürchtest die Rückkehr der alten Tage? Was glaubst du, wie diese ›alten Tage‹ einst begannen? Doch genau so: in einer winzigen Uneinigkeit. Mit dem Chaos der Gedanken!«
    »Dann richte mich, Wambli Gleska« , rief Romana Hel’gara. »Nutze mein Leben zur Verteidigung vor den Angreifern.«
    »Du weißt, dass mir das nicht zusteht. Das Leben der Wanagi ist heiliger als alles andere. Doch du wirst ins Exil gehen müssen.«
    »Dann schicke mich zu den Menschen!«
    »Bist du sicher?« Sie spürte echte Besorgnis in den Worten von Wambli Gleska. »Ich glaube, du überschätzt ihre Güte und Weisheit. Du lässt dich von der jungen Kraft und der Schönheit ihrer Gefühle blenden.«
    »Irgendjemand muss ihnen zumindest sagen, weshalb so viele sterben! Sie haben Offenheit verdient.«
    »Wie du wünschst« , erwiderte Wambli Gleska. »Aber du wirst sie nicht retten können.«
    Nun lächelte Romana Hel’gara, und es war das erste Mal, dass sie tief in ihrem Inneren spürte, was das Lächeln für die Menschen wirklich bedeutete. Nun sah sie erstmals alles klar.
    »Wambli!« , rief sie in das Bewusstsein, doch ihre Mentalstimme war so laut und klar, dass es die gesamte Gemeinschaft der Wanagi hören könnte. »Du bist nicht der Erste, der die Menschen unterschätzt. Daher verstehst du auch mich nicht. Es geht mir überhaupt nicht darum, die Menschen zu retten. Vielmehr will ich mit der Hilfe der Menschen die Wanagi retten.«
    Wambli Gleska verstand in der Tat nicht, was Romana Hel’gara damit sagen wollte. Sie alle verstanden es nicht. Man glaubte, ihr Geist sei verwirrt, sei verdreht, sei unter vergifteten Einfluss geraten.
    Doch es interessierte Romana nicht mehr. Die Wanagi kamen ihr plötzlich trotz all ihres Wissens, ihrer Errungenschaften und ihrer strategischen Weitsicht dumm und zurückgeblieben vor.
    Ihr Platz war nicht mehr hier.
    Zwar hatte Wambli recht: Ihr Platz war auch nicht bei den Menschen, und wahrscheinlich würde man ihr das Verbrechen, das die Wanagi an den Menschen zu begehen bereit waren, niemals verzeihen können.
    Doch lieber wollte sie von den Menschen aus den richtigen Gründen gehasst werden, als sich weiterhin den Wanagi aus den falschen Gründen unterzuordnen.
     
    *
     
    STAR WARRIOR, Carrier, Solsystem
    700.000 km von der Erde entfernt
    4. April 2273, 0.30 Uhr
     
    »Admiral Sakuro, bitte kommen Sie in die Steuerzentrale«, hörte Mikael die Stimme von Captain Manton.
    Noch immer sah er in die

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