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Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Titel: Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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auf ihr H-Emblem, das im unteren Bereich die Ziffer 8 aufwies.
    »In der Tat ist es wohl besser, wenn ich Sie mit Nummer Acht anspreche«, entgegnete Ash. »Denn, was Sie auch immer sein mögen – Sie sind nicht Dana Frost.«
    Nummer Acht sah ihm noch zwei Sekunden lang in die Augen, ehe sie sich wieder Nummer Zwei zuwandte. »Ich rechne mit einem Angriff der Basiru-Aluun, Nummer Zwei. Wenn Sie gestatten, werde ich den Abwehr-Kampf selbst leiten und mich sofort von einem Shuttle an Bord meines Schiffs bringen lassen.«
    »Genehmigt, Nummer Acht.«
    »Danke.« Noch einmal blickte sie Ash an. »Man sieht sich«, sagte sie schließlich, wandte sich abrupt um und schritt zur Tür.
    Die Tür schloss sich hinter Nummer Acht, und Ash starrte weiterhin auf die Stelle, an der die Dana-Frost-Kopie eben noch zu sehen gewesen war.
    »Wieso macht die Kopie von Dana Frost bei Ihrer verbrecherischen Organisation mit?«, fragte Ash leise.
    »Vielleicht, weil Sie sich täuschen, wenn Sie Gemini als verbrecherische Organisation bezeichnen. Vielleicht, weil Nummer Acht es zu schätzen weiß, aktives Mitglied einer idealen Gesellschaft zu sein. Ich bin zuversichtlich, dass auch Sie zu einer gerechteren Einschätzung unserer Gesellschaft gelangen werden, Nummer Neun. Wir werden unser Gespräch bald fortsetzen – doch nun muss ich mich um die Basiru-Aluun kümmern. Die Gelegenheit ist günstig, den Nano-Laser in einer realen Kampfsituation zu testen. Nach unseren Berechnungen ist er vom Boden aus einsetzbar – die atmosphärischen Schichten von Gemini Prime werden seine Effizienz kaum beeinträchtigen. Ich darf Sie nun bitten, mich zu verlassen, Nummer Neun. Ein Gleiter-Taxi wartet bereits auf Sie. Sehen Sie sich nach Herzenslust in Clach-Kylee um! Lernen Sie Ihr neues Zuhause kennen! Man sieht sich, Nummer Neun.«
     
    *
     
    Ash hatte sich vom Trior-Chauffeur zu jenem Straßencafé bringen lassen, in dem er eine Stunde zuvor den beiden j’ebeemschen Musikern begegnet war, die vermutlich, wie Ash jetzt wusste, zur Brückencrew eines Raumschiffs zählten.
    Er hatte nun doch eine Kleinigkeit gefrühstückt, doch leider keinen nambanischen Glutbeerensaft bekommen können. Das, was ihm Nummer Zwei vorhin noch angeboten hatte, war in diesem Lokal inzwischen ausgegangen. Stattdessen stand nun ein Glas mit ebeemschem Mergart-Pflanzensaft vor ihm.
    Es waren viele Fragen offengeblieben, darunter diejenige, was die Gemini mit der geheimnisvollen Spezies der Basiru-Aluun zu tun hatten und weshalb Nummer Zwei mit einem Angriff dieser technologisch hochstehenden Wesen rechnete.
    Die Temperatur hatte zugenommen, und die mächtige Gemini-Sonne stand hoch im blauen Himmel. Kein Wölkchen war zu sehen.
    Das Lokal war mittlerweile gut besetzt. Am Nebentisch saßen vier graublau gewandete Kridan – Tanjaj-Klone, wie Ash annehmen musste – und unterhielten sich über die Effizienz einer Kampfübung, die sie wohl kürzlich durchgeführt hatten. Ihr absolut perfekt artikuliertes Solar wirkte frappierend auf Ash. Das Sprechorgan eines Kridan war eigentlich nicht auf menschliche Vokale ausgelegt, und jeder, der einmal einen Kridan Solar sprechen gehört hatte, würde die abgehackte und vokalarme Sprechweise der Vogelartigen sofort wiedererkennen. Doch diese vier Tanjaj-Klone sprachen ein so wohlartikuliertes Solar, dass es jedem Mitglied des Hohen Rates der Solaren Welten zur Ehre gereicht hätte.
    An einem anderen Tisch saßen zwei Exemplare der sauroiden Starr. Sie hatten ihre mit Schuppenplatten bedeckten Köpfe zurückgelehnt und ließen sich mit geschlossenen Augen von der Gemini-Sonne bescheinen. Einer ließ aus seinem vorgewölbten, lippenlosen Mund die Riechzunge seitlich heraushängen.
    Vor zehn Minuten noch hatten sich die beiden Echsenartigen weit weniger entspannt gezeigt. Denn dass dem Lokal der Glutbeerensaft ausgegangen war – eine Spezialität ihres Heimatplaneten Namban – war den Echsen-Klonen unverzeihlich erschienen. Ihre in bestem Solar vorgetragene Beschwerde hatte der Trior-Kellner nur mit dem Hinweis begegnen können, dass für morgen eine Ladung Glutbeerensaft erwartet würde. Sie hatten sich dann ein purpurfarbenes Syntho-Getränk aufschwatzen lassen, das immer noch unangerührt vor ihnen auf dem Tisch stand. Auch bei diesem Disput hatte sich Ash über das perfekt artikulierte Solar wundern müssen – die Starr verständigten sich normalerweise durch zischende und gurrende Laute. Wenn Ash daran dachte, dass diese beiden in der

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