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Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Titel: Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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glänzende Antennen, die wiederum zweigartige Sprossen besaßen, ragten über die Abschlusskante. In der Sonne von Gemini Prime glitzerten diese Gerätschaften wie das silberne Gefieder eines mächtigen Vogels.
    Ash aktivierte das Display seines MF-Armbands. Bereits im Taxi hatte er festgestellt, dass sämtliche abrufbaren Informationen auf Clach-Kylee beschränkt waren. Über das Gemini-Sonnensystem, seine Lage und Beschaffenheit, verriet ihm das Armband nicht das Mindeste. Eine Anzahl von Städten, Siedlungen oder sonstigen Arealen auf Gemini Prime war ausgegraut und nicht anwählbar; sie hatten Namen wie Aik-Jervi, Aik-Joki, Aik-Vuori, Luona-Abhain, Luona-Binn, Luona-Muir … Immerhin hatte Ash auf diese Weise in Erfahrung gebracht, dass Clach-Kylee – der ausschließlich anwählbare Name – nicht der einzige Ort auf Gemini Prime war. Sollte er hier in Clach-Kylee, keine Möglichkeit finden, das Star Corps zu kontaktieren, dann vielleicht woanders auf diesem Planeten.
    Sofern es ihm überhaupt möglich war, Clach-Kylee zu verlassen. Das MF-Armband würde er in diesem Fall zurücklassen müssen, denn Ash ging davon aus, dass er über den Chip jederzeit lokalisiert werden konnte.
    Ash wählte Clach-Kylee auf seinem Display an und begann, sich durch die verschiedenen Kategorien zu hangeln. Unter »GP-Zugangspässe« fand er schließlich den Turm anhand einer winzigen Bilddarstellung.
    Artorni lautete der Name des mächtigen Bauwerks.
    Ash tippte auf »Haupteingang«, und im nächsten Moment schwangen die gewaltigen Flügel des Portals knarrend auf.
    Das war leichter als erwartet gewesen.
    Ash trat ein – und staunte.
    Er wusste zwar nicht, was er erwartet hatte, aber dies sicherlich nicht.
    Das Innere des Turms war völlig hohl. Ash stand in einer Halle von einhundert Quadratmetern Grundfläche und vierzig Metern Höhe. Es herrschte ein grauviolettes Dämmerlicht, welches erkennen ließ, dass Boden, Wände und Decke aus schwarzem polierten Marmor bestanden.
    Im Zentrum der Grundfläche befand sich ein etwa zweieinhalb Meter hohes Artefakt, das ebenfalls mit schwarzem Marmor verkleidet war und dem Bienenkorb-Artefakt aus dem Überwachungsraum von Nummer Zwei ähnelte. Nur, dass es statt eines riesigen Kristalls offenbar eine Tür besaß.
    Zumindest zeichneten drei kaum sichtbare Rillen die Umrisse einer Tür nach.
    Langsam bewegte sich Ash auf das Artefakt zu. Er hatte wohl, in Anbetracht der äußeren Erscheinung des Turms mit einem muffigen Geruch gerechnet, doch dem war keineswegs so. Die Luft war frisch, und Ash glaubte, einen Hauch von Zitronenaroma wahrzunehmen.
    Als die Eingangspforte plötzlich hinter ihm ins Schloss fiel, fuhr er zusammen. Der dumpfe Schlag hallte noch sekundenlang nach. Unwillkürlich hatte er seinen Körper herumgerissen – nur, um das zu sehen, was ihm seine Ohren bereits mitgeteilt hatten: Das Portal hatte sich geschlossen.
    Es schien Ash, dass das grauviolette Licht um eine Nuance heller wurde. Das Artefakt mit der Tür war deutlicher zu erkennen, obwohl kein Licht von außen mehr eindringen konnte. Die Rundbogenfensterchen waren wohl nichts anderes als Zierde.
    Ash blieb vor dem bienenkorbartigen Artefakt stehen und konsultierte sein Armband.
    Artorni Zentrallift!
    War es das?
    Zögerlich tippte Ash auf den Auswahlpunkt seines Displays, und sofort glitt die Tür in die Wandung. Silbriges, neonartiges Licht schlug ihm entgegen. Tatsächlich handelte es sich um eine Kabine. Um eine Aufzugkabine, wie der Menü-Eintrag nahe legte.
    Ash trat ein und blickte sich um. An den spiegelglatten, aluminiumartigen Wänden es gab keinerlei Bedienelemente.
    Er blickte auf sein Display, auf dem tatsächlich neue Auswahlpunkte erschienen waren: »Ebene -1« bis »Ebene -20«, von denen allerdings nur die oberen zehn Ebenen anwählbar waren. Die tiefer liegenden Ebenen -11 bis -20 waren ausgegraut.
    Ash entschied sich für Ebene -9 und tippte auf den Eintrag.
    Die Lifttür schloss sich, und die Kabine schoss mit einer solchen Geschwindigkeit in die Tiefe, dass Ash den Druck auf seinen Ohren spürte.
    Nach nur vier Sekunden kam die Kabine zum Stehen und die Tür öffnete sich.
    Ash sah auf einen Gang hinaus, der durch dasselbe grauviolette Licht erleuchtet wurde, nur dass es hier ein wenig heller war als in der Eingangshalle.
    Entschlossen verließ Ash den Aufzug und blickte erneut auf das Display seines Armbands. Eine schematische Darstellung des Gangs mit einer Vielzahl von stilisierten Türen war

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