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Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Titel: Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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hatte ich doch ohnehin von Ihnen und von Jason. Im Grunde hätten Sie mich doch gar nicht gebraucht.«
    Richter Farlow schüttelte den Kopf. »Weißt du Junge, du könntest wirklich reich werden, wenn du deine Talente nicht für diesen albernen Cyber-Vandalismus vergeuden würdest.«
    Peter grinste. »Reich würde ich, bekäme ich jedes Mal, wenn ich mir diesen Spruch anhören muss, einen halben Credit!«
    »Glaubst du nicht, dass du den Spruch vielleicht deshalb so oft zu hören kriegst, weil er die Wahrheit ist?«
    »Nein«, sagte Peter entschlossen. »Daran ist gar nichts wahr. Reich wird man doch nicht durch Genialität. Reich wird man durch Gier und Skrupellosigkeit, wobei es meist ohnehin nur die Privilegierten sind, die in der Lage sind, ihre Reichtümer zu vermehren. Alle anderen verdienen gerade mal so viel, um ihre laufenden Kosten zu decken und sich vielleicht die eine oder andere größere Anschaffung zu leisten. Mit den Talenten, die Sie als genial bezeichnen, könnte ich vielleicht mein Dasein als trostloser Virto-Programmierer fristen. Wissen Sie, wie es im Moment den meisten Virto-Programmierern ergeht? Heutzutage sind Achtzig-Stunden-Wochen völlig normal, und in der ›Crunch Time‹ vor dem Release wagen sich die armen Arbeitssklaven nicht einmal mehr nach Hause und übernachten in ihren Büros, während sich die Geschäftsführer mit ihren Boni eine goldene Nase nach der anderen verdienen. Was meine Genialität angeht, so glauben Sie doch nicht ernsthaft, ich könnte sie wirklich umsetzen. Ich dürfte mir allenfalls überlegen, wie ich die Entscheidungen inkompetenter Projektleiter und die kurzsichtigen Sparvorstellung der Management-Fuzzis umsetzen kann. Am Ende läuft alles auf das Zusammenstreichen von Features hinaus, bis jeder im Team weiß, dass das fertige Produkt nichts als überteuerter Cyber-Müll ist. Und wenn ich dann nach zehn Jahren mit einem saftigen Burnout auf der Straße lande, holt man sich eben den nächsten angeblich so genialen Jungspund zum Ausbeuten. Sorry, ich bin nicht dumm genug, um dieses Spiel mitzumachen.«
    Peter musterte die hochgezogenen Augenbrauen von Richter Farlow und fügte schnell hinzu: »Und nein, sagen Sie jetzt nicht, dass ich in die Politik gehen soll. Den Satz kann ich nämlich auch nicht mehr hören.«
    »Ich gebe mich geschlagen«, erwiderte Farlow und hob die Hände.
    In diesem Moment hielt neben ihnen ein weiterer Gleiter. Die Türen öffneten sich, und Jason Meyer trat aus dem hinteren Teil des Gefährts. Ihm folgte ein Junge, den Jane auf etwa zehn Jahre schätzte. Ihr fielen sofort seine sanften, grünen Augen auf, und seine fast altmodische, klassisch gefärbte Stoffkleidung.
    Richter Farlow schien zu erstarren, als er den Jungen sah. »Ist das Esau?«, fragte er Jason Meyer, der nur nickte.
    Farlow beugte sich zu diesem Esau hinunter und gab ihm die Hand.
    »Es ist mir eine große Ehre«, hörte Jane den Mann sagen und konnte ein Kopf schütteln nicht unterdrücken.
    »Ich wusste nicht, dass Sie Esau mitbringen würden«, sagte Richter Farlow zu Jason Meyer. »Was hat das zu bedeuten? Ich dachte, nur der Kastellan darf Esrim und Esau sehen?«
    »Ist das der Junge?«, wollte Peter wissen. »Der Junge, der misshandelt wird?«
    »Nein«, sagte Jason. »Du meinst Cody. Er ist ein wenig älter und befindet sich oben im Haus. Wir gehen gleich zu ihm.«
    »Verlieren wir besser keine Zeit«, bestätigte Richter Farlow.
    »Es eilt nicht«, sagte Jason Meyer.
    »Es eilt nicht, wenn ein Kind misshandelt wird?«, fragte Jane ungläubig.
    »Es kümmert sich im Moment jemand anderes darum«, wehrte Jason Meyer ab.
    »Esau ist also dein Name«, stellte Jane fest. »Ich bin Jane Wynford, und das ist mein Enkel Peter.«
    Der Junge nickte nur und blickte sich so zögerlich, fast ängstlich um, als habe er noch nie so viele Menschen auf einem Haufen gesehen. Außerdem fiel Jane auf, dass er einen furchtbar traurigen Eindruck machte.
    Jane wollte ihn schon fragen, was er auf den Herzen habe, aber irgendwie fand sie nicht die richtigen Worte. Dafür ergriff sie Esaus Hand, und sie war überrascht, dass der Junge sofort den Druck erwiderte und ihre Hand so fest umklammerte, als habe er Angst, Jane könne den Griff wieder lösen.
    »Die Wohnung liegt im ersten Stockwerk«, sagte Richter Farlow.
    Obwohl sich mehrere Lifts im Korridor befanden, benutzte er die Treppe, und die anderen folgten ihm.
    Als sie die obersten Stufen erreichten, hörte Jane die Stimme einer

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