Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Titel: Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
Vom Netzwerk:
Frau, die »Absurd, soso« sagte.
    Dann hörte Jane die angenehme, sehr tiefe, doch zugleich noch junge Stimme eines Mannes, der sagte: »Vielleicht so absurd, wie den eigenen Sohn mit einem kridanischen Dolorator zu quälen?«
    Was war ein kridanischer Dolorator?
    Jane fragte sich, ob das nun den ganzen Tag so weiterging. Kastellan, Dolorator … würde sie andauernd mit rätselhaften Begriffen und Andeutungen konfrontiert werden, die sie nicht verstand?
    »Was geht hier vor?«, wandte sich Jane an Jason Meyer, der neben ihr ging. »Sind wir zu spät?«
    »Alles verläuft nach Plan«, sagte er nur und warf ihr einen vieldeutigen Blick zu.
    »Ich bin Dana Frost«, hörte Jane die Stimme einer jungen Frau. »Das hier ist Bruder William vom Orden der Christophorer.«
    Dana Frost? Doch nicht etwa die Dana Frost von der STERNENFAUST?
    Jane hatte über Dana Frost recherchiert und sogar eine Figur in ihrer »Space Soap« ein wenig Dana Frost nachempfunden.
    Nun konnte Jane die offene Wohnungstür sehen. Dort befand sich tatsächlich eine Frau, die eine Star-Corps-Jacke trug. Neben ihr stand ein Mann in einer dunkelgrauen Kutte, wie sie bei den Christophorer-Mönchen vom Sirius-System üblich war. Jane wusste genug über die STERNENFAUST, dass ihr klar war, dass es sich bei den beiden wirklich um die Kommandantin und den Berater des Sondereinsatzkreuzers handelte.
    »Das war es schon? Das erklärt noch nicht, was Sie in meiner Wohnung zu suchen haben!«, hörte Jane eine Stimme, die aus der Wohnung kam.
    »In der Tat«, sagte Bruder William. »Unglücklicherweise ist die Frage, weshalb wir hier sind, nicht ganz so leicht zu beantworten.«
    Damit hatte der Christophorer-Mönch ohne Zweifel Jane das Wort aus dem Mund genommen. Hier war gar nichts leicht zu erklären. »Dito«, rief sie der Gruppe zu.
    Dana Frost und Bruder William drehten sich um und blickten Jane überrascht in die Augen.
    »Darf ich vorstellen«, sagte der Richter Farlow, »die reizende Dame hier ist Jane Wynford, ich bin Pratte Farlow und der Junge hier ist Esau.«
    »Und ich bin Jason Meyer!«
    Nur Peter sagte nichts.
    »Jane Wynford?«, rief Dana Frost verwundert. »Doch nicht etwa die Jane Wynford?«
    Jane nickte. »Sagen Sie es schon! Ich bin die Space-Oma! Auch wenn Sie sich vorstellen können, dass dies nicht gerade meine Lieblingsbezeichnung ist. Irgendein Schwachkopf glaubte wohl, witzig zu sein, als er sich diese dämliche Bezeichnung ausdachte. Seitdem klebt das Wort an mir wie weganische Stachelkrautpaste.«
    »Sie alle verschwinden von hier«, fuhr ein Mann mit einer reichlich hässlichen Visage dazwischen. Das war wohl der Kerl, der seinen Sohn misshandelte. »Dieser Wahnsinn endet hier und jetzt!«
    »Mister Mulcahy«, sagte Richter Farlow und richtete sich besonders groß auf, fast so, als wäre er vor Gericht und würde gerade ein Urteil verkünden, »in meiner Eigenschaft als Richter kann ich Ihnen versichern, dass sämtliche Anträge ordnungsgemäß eingereicht wurden.«
    »Anträge?«, stammelte der Fiesling.
    »Antrag auf Entzug des Sorgerechts und Strafanträge wegen Körperverletzung, Untreue, Insiderhandel und Betriebsspionage biomedizinischer Daten zulasten der Mercury Mining Company , die zugleich zivilrechtliche …«
    »Das ist absurd!«
    »Die Daten wurden mir persönlich von den verantwortlichen Geschäftsführern zur Verfügung gestellt.« Jane musste ein Schmunzeln unterdrücken. Richter Farlow schien dies offenbar zu genießen.
    »Lachhaft!«
    »Dann checken Sie besser mal Ihre Messages!«
    Peter warf Jane ein verstohlenes Grinsen zu. Und sie lächelte zurück.
    In diesem Moment wusste sie, dass sie sich auf Peter immer verlassen konnte. Er war ein Idealist, sie musste ihm nur einen Weg zeigen, diesen Idealismus nicht länger auf illegale Weise auszuleben. Wozu unterstützte sie all die vielen Non-Profit-Organisationen? Peter wäre dafür genau der richtige.
    »Damit kommen Sie nicht durch«, japste der Fiesling.
    »Ihre Credit-Konten sind bereits eingefroren«, sagte Richter Farlow. »Wenn wir mit Ihnen fertig sind, haben Sie kein Geld mehr, keinen Sohn mehr und keine Zukunft mehr. Es wird der Tag kommen, an dem Sie sich wünschen werden, Cody hätte ihnen das Messer in die Kehle gerammt.«
    Messer , stutzte Jane fast noch mehr als der Fiesling. Doch noch jemand war überrascht: Dana Frost.
    »Sie wissen davon?«, wollte Dana wissen.
    Bruder William beugte sich zu Esau hinunter und sah ihm in die großen, grünen Augen.

Weitere Kostenlose Bücher