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Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Titel: Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly & Dennis Mathiak
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wieder zu schließen. Der grelle Sonnenschein blendete schmerzhaft. Erst nach mehreren Anläufen gewöhnte sie sich an den hellen Schein.
    Joelle versuchte, sich zu orientieren. Sie hing an ihren Fesseln etwa einen Meter über dem steinigen Boden. Links neben ihr war Mary Halova. Sie war ebenfalls gefesselt.
    Auf der rechten Seite baumelte der athletische Körper Captain Mulcahys in der Luft.
    Über ihr waren die Handfesseln an einem elfenbeinfarbenen Ast befestigt. Nur wenige Wolkenfäden durchbrachen das tiefe Himmelsblau, das zwei der Vögel durchpflügten, die sie direkt nach ihrer Ankunft entdeckt hatte.
    Ein Schrei gellte durch die Luft.
    Es rumorte in Joelles Magen. Sie war sich nicht sicher, ob die Übelkeit noch von der Betäubung herrührte oder von dem Gedanken an eine Attacke der Vögel. Hilflos, wie sie war, konnte sie sich das Ergebnis eines solch ungleichen Kampfes in furchterregenden Bildern ausmalen.
    »Auch schon wach?«, lallte jemand neben ihr. Joelle erkannte die Stimme nicht. Sie reckte den Kopf nach vorn und sah nach links. Colonel Yefimov grinste sie an. Seine großen blauen Augen kontrastierten mit der krebsroten Färbung seiner Gesichtshaut. Selbst die Kopfhaut unter dem dünnen blonden Haar war von der Sonne verbrannt worden. Der Colonel hing an dem Ast des benachbarten Baumes und trug nichts als die Funktionsunterwäsche.
    Es wunderte Joelle nicht, dass der stämmige Offizier vor ihr erwacht war. Doch warum war Mulcahy noch bewusstlos, der eine ähnlich robuste Konstitution besaß?
    »Diese verdammten Swamper haben uns betäubt«, erklärte Yefimov. »Das Gift scheint auf jeden von uns unterschiedlich stark zu wirken.«
    »Die anderen?«, krächzte Joelle mit rauer Stimme hervor.
    »Ich habe bereits einige Stimmen gehört«, antwortete Yefimov. Er wies mit dem Kopf nach hinten. Dort mussten weitere Team-Mitglieder gefesselt an Ästen hängen.
    Der heiße und schwüle Wind der erblühenden Ödnis blies Joelle ins Gesicht und trieb ihr den Schweiß aus den Poren.
    »Was ist mit den Medo-Nanos?«
    »Stecken sicher in den Kampfanzügen, die man uns abgenommen hat«, brummte Yefimov.
    Erst jetzt fiel Joelle auf, dass auch sie nur die leichte Unterwäsche trug. Ihre Haut war von Schweiß bedeckt. Selbst das atmungsaktive Material war vollkommen damit überfordert, die Flüssigkeit abzusaugen und von seiner Außenschicht abperlen zu lassen.
    Joelle versuchte verzweifelt, sich an den Fesseln in die Höhe zu ziehen, um wenigstens für kurze Zeit die Handgelenke von ihrem Körpergewicht zu entlasten. Sie wünschte sich die Medo-Komponente ihres Anzuges herbei, die ihr eine kräftige Dosis Schmerzmittel injizieren würde.
    Der Colonel berichtete ihr, dass die Haut der Swamper farbvariabel zu sein schien. Kurz nachdem er erwacht war, hatten sie hinter den Felsbrocken in Blickrichtung gehockt und ihn beobachtet. Obwohl sie ihre Körper mit Tüchern vor der Sonne schützten, waren ihm in ihren »Gesichtern« wechselnde Farbmuster aufgefallen.
    Dieser Umstand lieferte auch eine Erklärung, warum die Männer und Frauen der Fireteams die Wesen innerhalb der Halle nicht hatten entdecken können. Um sich zu tarnen, konnten die Swamper sich augenscheinlich so vollständig ihre Umgebung anpassen, dass sie nicht einmal die Scanner hatten aufspüren können.
    Nach und nach erwachten auch die übrigen Mitglieder ihres Teams und ließen sich von Yefimov und Joelle die derzeitige Lage erläutern. Da sie immer wieder die zwitschernden Lautäußerungen der Swamper vernahmen, lag die Vermutung nahe, dass sie ihre Gruppe dauerhaft beobachteten.
    Captain Mulcahy übernahm nach seinem Erwachen wieder das Kommando. Der im Temporallappen seines Gehirns implantierte Gedächtnischip lieferte ihm all die Eindrücke, die seine vom Gift eingeschränkten Sinne vor der Ohnmacht empfangen hatten. Mulcahy berichtete von einem Swamper, der sich auf ihn gestürzt und die Tentakeln um seinen Körper geschlungen hatte. »Ich schätze, die Swamper haben das Gift ins Wasser gespeist und von dort aus stieg es in die Luft«, erklärte er. »Das würde den süßlich-scharfen Geruch erklären, der in der Luft lag. Als der Swamper mich zu Boden drückte, spritzte mir etwas Wasser in den Mund.«
    »Was ist mit Taro?«, wollte Joelle wissen. »Kann er uns mit seinem Eponen hier rausbringen?«
    »Taro ist noch nicht bei Bewusstsein!«, rief Private Becket ihnen zu.
    »Und selbst wenn«, sagte Captain Mulcahy, »ich bezweifle, dass sein Epone in

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