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Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Titel: Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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Träne von Ac ihn am Leben erhielt, zerfiel der Körper von Jersel zunehmend. Das Gift der Meroon konnte sein Äußeres nur für kurze Zeit heilen. Ein Teil der Meroon reparierte ein Rettungssegment des Sternenschiffes und floh damit von unserer Welt. Damit die Übrigen es nicht ebenso tun konnten, entriss Jersel der Träne von Ac einen Teil ihres Lichts und aktivierte die schützende Hülle der ersten Ac’shaner.«
    »Dann ist der Schutzschirm ursprünglich als Gefängnis gedacht gewesen«, warf Robert ein. »Die wenigen zurückgebliebenen Meroon sollten an einer Flucht gehindert werden.«
    Aris wiegte weiter stoisch seinen Oberkörper vor und zurück. »Und es gelang. Einige weitere Meroon reparierten ein zweites Segment und starteten damit. Es zerschellte an der Barriere.
    Seit dieser Zeit herrscht Krieg. Ein Teil der Meroon konnte in den Untergrund fliehen, wo sie sich mit unglaublicher Geschwindigkeit vermehren. Seitdem gibt es Krieg zwischen uns und den Meroon.«
    »Weshalb schließt man nicht Frieden?«, wollte Robert wissen. »Beide Parteien haben etwas, das der andere will.«
    »Jersel hat kein Interesse am Frieden. Er hat ganze Lager errichtet, in denen er gefangene Meroon einkerkert. Er experimentiert mit ihnen, foltert sie, will mehr Geheimnisse. Sein Hass auf die Wesen, die ihn einst töteten, ist grenzenlos.«
    »Geheimnisse?«
    »Er will Zugang zum Sternenschiff der Wesen. Er will die Macht, über weitere Welten zu wandeln und die Waffen des Schiffes zu verwenden. Er will seine Herrschaft ausweiten, und die Meroon sollen seine willenlosen Sklaven sein.«
    Robert schluckte schwer. »Und du? Was ist deine Rolle in dem Ganzen?«
    »Ich habe längst die Wahrheit erkannt«, erklärte Aris. »Vor langer Zeit, als ich in den Wäldern Beeren sammelte, fiel ich in eine Schlucht. Es war ein Meroon, der mich durch seinen Biss heilte. Das Volk der Fremden ist nicht aggressiv, zumindest nicht von Natur aus. Aber wir Ac’shaner scheiden ein Sekret über die Haut aus, das in der Luft um uns herum seine unsichtbaren Spuren hinterlässt. Dadurch werden die Meroon bösartig und aggressiv.«
    Erneut sah Robert die Bilder der sterbenden Msssarrr vor sich, niedergemäht von seiner Waffe. »Aber die Spinne im Wald hat dich nicht angegriffen?«
    »Die Meroon besitzen ein tiefes Verständnis für etwas, das sie Bio-Technik nennen«, erklärte Aris. »Sie haben etwas hergestellt, das man essen kann, wodurch die Wirkung des Hormons neutralisiert wird.«
    »Und trotzdem geht der Krieg immer weiter.«
    »Der Unlebende will es so. Er verlangt die Unterwerfung jener, die ihm einst das Leben nahmen.«
    »Warum stoppt diesen Wahnsinnigen niemand?«
    »Viele wagten in der Vergangenheit bereits den Aufstand, doch niemals gelang ein Sieg. Meine Hoffnung ist nun auf dich gerichtet.«
    »Auf mich?« Robert schüttelte abwehrend den Kopf. »Wie stellst du dir das vor? Ich bin ein einzelner Mann.«
    »Es geht die Kunde, dass der Herrscher andere von deiner Art gefangen genommen hat!«
    In Roberts Gedanken arbeitete es fieberhaft. Unterdessen streifte Aris die Kette über seinen Kopf, an der der Translator befestigt war, und reichte sie Robert.
    »Für mich?«
    Aris nickte nur.
    Robert streifte sich das Gerät über.
    Für einige Augenblicke wurde ihm schwindelig, die Umgebung verschwamm, dann leuchtete ein rotes Licht auf dem Display des Gerätes auf.
    »Nur so kannst du verstehen, was um dich herum geschieht. Doch Vorsicht, lass den Herrscher nicht sehen, dass du ein solches Gerät besitzt. Es stammt von den Meroon. Er würde dich auf der Stelle hinrichten.«
    »Ich danke dir für dieses Geschenk.«
    »Ob es ein Geschenk ist, wird sich noch erweisen«, gab Aris zurück. »Leg dich nun hin und schlafe. Ich werde das Geleitsymbol von Ac auf die Stirn der übrigen toten Meroon auftragen. Auf dass sie ihren Weg in das Auge finden mögen.«
    Der Alte griff nach einem ledernen Säckchen, entband die verschlissene Schnur und streute ein weißes Pulver in seinen Tiegel. Aus einer kleinen Phiole goss er etwas Flüssigkeit nach. Sofort entstand eine schmierige weiße Masse.
    Als er sich erhob, tat Robert es ihm gleich. »Ich werde dir helfen.«
    Aris lächelte und bedeutete Robert ihm zu folgen.
     
    *
     
    Nach einer Ewigkeit des Schweigens erklang endlich der ersehnte Satz: »Ich glaube dir.«
    Es hatte Max einiges an Überredungskunst gekostet, die Meroon zu überzeugen, dass er kein Ac’shaner war. Für die Spinnen sahen alle Ac’shaner

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