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Sternenfaust - 191 - Nukleus

Sternenfaust - 191 - Nukleus

Titel: Sternenfaust - 191 - Nukleus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl & Sascha Vennemann
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Ortungsoffizier hinzu. »Ich hätte am Ende noch gewonnen. Ich bin aber kein Politikertyp!«
    Taglieri verzog die Augenbrauen. Die abfällige Art, wie Austen das Wort »Politikertyp« ausgesprochen hatte, schien er persönlich zu nehmen.
    Die beiden sind wirklich wandelnde Gegensätze , dachte Dana erneut.
     
    *
     
    Nachdem Dana mit Taro über das Vorhaben gesprochen und Commander Austen die mobile Scan-Ausrüstung aus dem Techniklager besorgt hatte, trafen sich der Karolaner und der Ortungsoffizier in Frachtraum 5.
    Der Eponenreiter konnte sein Transportwesen, den Heros-Eponen Cyx, überall an Bord der STERNENFAUST besteigen.
    Für Austen war es der erste Ritt dieser Art, und Dana wusste selbst, wie viel Respekt sie vor so einer Reise gehabt und wie sehr sie sich einen größeren Raum gewünscht hätte, um sie anzutreten.
    Der Frachtraum vermittelte etwas, das Dana am besten mit »Hangaratmosphäre« beschreiben konnte. Und wenn man es genauer bedachte, war der Epone ja auch eine Art lebendiges Shuttle.
    Über ein kleines Fenster am Rande des Hauptbildschirms der Brücke beobachteten sie und die anderen Brückenoffiziere, wie Taro Austen bei der Hand nahm und ein paar Schritte nach vorn ging. Es sah aus, als wolle er bedächtig auf die hintere Wand des Raumes zuschreiten, als er mit der freien Hand in die Luft griff und sich an etwas Unsichtbarem hinaufzog.
    Austen trat zögerlich, weiterhin von Taro geführt, an den Karolaner heran. Der Commander trug die Ausrüstung wie einen Rucksack auf dem Rücken. Genau wie Taro trug er einen leichten Raumanzug. Schließlich konnten sie nicht wissen, was für eine Atmosphäre sie in der Hohlwelt erwarten würde.
    Noch hatten sie die Helme nicht geschlossen. Taro hatte gesagt, dies wäre erst nötig, wenn sie den Eponen verließen, um sich an ihrem Ziel umzusehen.
    Austens Gesicht sah im Kontrast mit den vollen rötlichen Locken nun doch ein wenig blass aus, auch wenn er mit gespielter Lässigkeit versuchte, sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen. In seinen Augen lag eine Mischung aus Faszination und Misstrauen.
    Für einen Augenblick schien das Bild einzufrieren, dann, von einem Moment auf den anderen, waren Taro und Jake Austen von den Kameras verschwunden.
    »Kontakt zu Austen ist abgebrochen, Ma’am«, meldete Lieutenant Susan Jamil von der Kommunikationskonsole. »Sein Signal wird nicht mehr erfasst.«
    Dana nickte der Kommunikationsoffizierin zu. »Halten Sie den Kanal offen und probieren es weiter. Sobald Taro und Commander Austen auf – oder besser in – der Hohlwelt angelangt sind, ist eine Kommunikation hoffentlich wieder möglich.«
    »Wir wissen doch schon von Ihrem Ausflug, dass wir den Funkkontakt nicht aufrechterhalten können. Während man mit einem Eponen unterwegs ist, ist man auf sich allein gestellt.« Taglieri nahm an seiner Station Platz. »Ortung, irgendwelche Auffälligkeiten?«
    »Negativ, Sir!«, meldete Lieutenant Fjodor Petrow. »Außer den unveränderten Strahlungswerten scheinen die nähere Umgebung und der Planet selbst frei von energetischen Aktivitäten zu sein. Außer, dass wir das Innere der Hohlwelt nicht erfassen können, sind die Sensoren aber nicht beeinflusst.«
    »Gut!« Dana trat von der Reling des Kommandoaufbaus weg und begab sich ebenfalls zu ihrem Kommandosessel. Sie war zwar angespannt, aber es würde ihr nicht helfen, von einem Bein auf das andere zu springen, während sie auf Nachricht von Austen warteten.
    Ob sich wirklich ein weiteres Sternenamulett innerhalb des grauen Planeten befand, wie es die Ortungsdaten vermuten ließen? Bald wussten sie hoffentlich Genaueres.
     
    *
     
    Das erhoffte »Bald« war nicht gekommen.
    Geschlagene achtzehn Minuten probierte Lieutenant Jamil, zu Commander Austen durchzudringen. Viel länger, als es jeder von ihnen auf der Brücke erwartet hatte.
    Dana Frost hielt es schließlich nicht mehr in ihrem Sessel. Sie verließ den Kommandobalkon und lief auf der unteren Ebene von Konsole zu Konsole.
    Als sie nach einer unruhigen Runde wieder bei Jamil angelangt war, beugte sie sich über die Schulter der Kommunikationsoffizierin. »Immer noch nichts, Lieutenant?«
    »Nein, tut mir leid, Ma’am.«
    Dana warf einen weiteren Blick auf den Chronometer der Kom-Konsole.
    Achtzehn Minuten … Achtzehn Minuten wären mehr als genug Zeit gewesen, mit dem Eponen mindestens zehn Mal von der STERNENFAUST zum Planeten und wieder zurückzugelangen!
    Was trieben Taro und Austen da unten nur so lange?

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