Sternenfaust - 191 - Nukleus
innere Planet der Nukleus.«
»Suchen Sie weiter nach Hinweisen auf das Akoluthorum, Commander.« Dana war nun doch etwas ruhiger. Austen hatte nur alle Hände voll zu tun gehabt, deswegen hatte er bisher keine Meldung machen können. Die Interferenzen der Außenhülle des »Nukleus«-Planeten hatten wohl auch nicht gerade dazu beigetragen, das Signal schnell zu ihnen durchdringen zu lassen. »Versuchen Sie auch, die Niss, oder wie sie heißen mögen, mit einzubeziehen. Vielleicht können sie Ihnen dabei behilflich sein. Wenn nötig, können Sie beide ja mit Hilfe von Cyx einen Standortwechsel vornehmen.«
»Aye, Ma’am«, bestätigte Austen. »Eben hat Taro sein Gespräch mit dem Wesen beendet und kommt zu mir herüber. Vielleicht hat er noch weitere Informationen, die …«
Plötzlich brach der Audiostrom ab. Dann war so etwas wie ein Schrei zu hören. Kurz darauf folgte Stille.
Danas Hände klammerten sich alarmiert an die Umfassung des Kommandobalkons. »Commander? Können Sie mich noch hören?«
Dana warf einen fragenden Blick zu Lieutenant Jamil, die allerdings nur kurz mit den Schultern zuckte.
Es folgte erneut ein kurzer Pfeifton. Dann, wie aus weiter Ferne, konnte man wieder Jake Austen vernehmen. »… keine Gefahr!«, brüllte er. »Wollen Ihnen nichts Böses! Bitte hören Sie a…«
Wieder brach das Audiosignal ab. Kurz darauf wieder ein Schrei. Diesmal konnte man ihn eindeutig Taro zuordnen.
Stille.
»Commander, Taro!«, rief Taglieri. »Bei Gefahr verschwinden Sie sofort!«
Doch da war nichts mehr. Der Kontakt war abgebrochen.
Dana wandte sich an Susan Jamil. »Was ist mit dem Signal, Lieutenant?«
Die Kommunikationsoffizierin sah ihre Kommandantin resignierend an. »Nichts zu machen, Ma’am. Die Verbindung ist tot.«
*
Bei der Besprechung waren neben Dana selbst noch Commodore Vincent Taglieri, Captain Cody Mulcahy, Commander Jane Wynford, Lieutenant Susan Jamil und Turanagi anwesend.
Dana wagte kaum, Taglieri ins Gesicht zu sehen. Es hätte sie schwarz geärgert, wenn sie dort auch nur eine Spur von vorwurfsvoller Selbstgefälligkeit erkannt hätte. Doch sie musste anerkennen, dass Taglieri – wenn er denn so etwas wie Rechthaberei empfand – es sich nicht anmerken ließ.
»Es ist mir natürlich klar, dass dies im Moment keine Priorität hat«, begann der Commodore trocken, »aber ich möchte erwähnen, dass um fünfzehn Uhr die Frist für die Stimmabgabe ablief. Ab diesem Moment hat das von mir in Auftrag gegebene Programm erstmals die Auswertung auf mein Terminal überspielt.«
»Die sieben Senatsmitglieder stehen also fest?«, fragte Commander Wynford nach.
Taglieri nickte.
»Sie haben recht«, sagte Dana trocken. »Im Moment hat die Rettung von Taro und Commander Austen oberste Priorität. Das Ergebnis können Sie nach dieser Besprechung bekannt geben.«
Taglieri nickte nur. »Natürlich«, fügte er schließlich hinzu.
»Lieutenant«, wandte sich Dana an Kommunikationsoffizierin Jamil. Dana fragte sich, ob es die Sorge um Commander Austen war, aber Lieutenant Jamil wirkte erneut auffallend unruhig und nervös. »Sie haben die Aufzeichnungen inzwischen ausgewertet?«
»Ja, Ma’am«, erwiderte Jamil und holte offenbar tief Luft, um sich zu fangen. »Ich habe die Audioaufzeichnungen über mehrere Equalizerfilter laufen lassen und eine audioforensische Analyse unter Berücksichtigung mehrerer Phasendrehungen und sogar in solchen Frequenzbereichen vorgenommen, die das menschliche Gehör nicht mehr wahrzunehmen in der Lage ist. Wir haben zwar alle möglichen Störgeräusche gefunden, aber daraus keine Anhaltspunkte ableiten können, die uns etwas über die Situation von Commander Austen und Taro verraten könnten.«
Genau das hatte Dana bereits befürchtet, dennoch seufzte sie auf.
Als für eine kurze Weile niemand etwas sagte, meldete sich Captain Mulcahy zu Wort.
»So wie die Situation sich darstellt, bleiben uns nur zwei Möglichkeiten«, begann er. »Wir warten, ob es Commander Austen und Taro gelingt, sich zu befreien und zur STERNENFAUST zurückzufinden. Oder wir schicken einen Suchtrupp los.«
Dana war sich durchaus bewusst, dass ihre Entscheidung zu dieser Situation geführt hatte, deshalb wollte sie Commodore Taglieri diesmal nicht erneut übergehen: »Wie ist Ihre Meinung hierzu, Commodore Taglieri?«
»Es ist in der Tat die Frage, was das Leben der beiden mehr gefährdet. Untätig abzuwarten, oder einen Trupp hinterherzuschicken.«
»Vor allem aber
Weitere Kostenlose Bücher