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Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Titel: Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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Shuttle-Heck in Augenschein zu nehmen. So jedenfalls hat es mir Captain Mulcahy berichtet. Danach sind sie wieder im Wald verschwunden. Ob es weitere Überlebende gibt, ist ungewiss. Commander Austen hat große Probleme mit den Bioscannern – offenbar üben die gewaltigen Trichter der Mammutbäume eine abschirmende Wirkung aus.«
    »Jedenfalls dürfen wir daraus schließen, dass die vordere Hälfte des Shuttles relativ unver…« Jenny Black Fox brach so unvermittelt ab, als ob man ihr die Kehle durchgeschnitten hätte. »Meine Güte!«, flüsterte sie.
    Simon E. Jefferson war mit drei Schritten bei ihr und starrte ebenso perplex wie Jenny auf den Kontrollmonitor des Akoluthoren-Scanners, der seinen Input über die Hauptscanner der STERNENFAUST geliefert bekam.
    »Wie viele Amplituden sind da hochgeschossen?«, fragte Lieutenant Jefferson ungläubig.
    »358 von 514 bekannten Strahlungsfrequenzen«, antwortete Jenny kühler als gewollt. Unwillkürlich trachtete sie danach, ihre eigene Aufregung zu verbergen. »Und jetzt?«
    »Nichts mehr«, kommentierte Lieutenant Jefferson die Anzeige.
    Jenny seufzte enttäuscht. Der Scanner zeigte nichts mehr an.
    »Wie deuten Sie diesen kurzen Amplitudentanz?«, fragte Jenny.
    »Ich habe keine Erklärung dafür. Am wahrscheinlichsten dürfte wohl noch ein schlichter Fehler sein. Wir sollten den Scanner komplett durchchecken.«
    Jenny nickte. »Vermutlich haben Sie recht.« Sie fasste sich mit der linken Hand ans Kinn.
    »Einen Credit für Ihre Gedanken, Commander.«
    »Wenn es nun kein Fehler war?«
    »Dann gibt es – so weit ich sehe – nur eine logische Erklärung für die Messung«, antwortete Lieutenant Jefferson. »Für einen kurzen Moment wurde eine Art Schutzschirm, der um ein hier im System M31-00098 tatsächlich vorhandenes Akoluthorum liegt, deaktiviert.«
    Jenny nickte bedächtig. »Eine solche Abschirmung ist uns bislang nicht begegnet.«
    »Was nicht heißt, dass es sie nicht geben kann.«
    Jenny berührte eine Taste des Kom-Panels. »Maschinenraum an Brücke.«
     
    *
     
    Kendra konnte nur darüber staunen, mit welcher Geschicklichkeit und auch Geschwindigkeit die Fremden zu Werke gingen. In weniger als fünfzehn Minuten hatten sie aus Ästen und Schlinggewächsen drei Personentragen hergestellt.
    Turanagi war es verblüffend schnell gelungen, telepathischen Kontakt zu den Fremden herzustellen, die tatsächlich keinerlei feindselige Gefühle gegenüber den beiden Menschen hegten, sondern sich im Gegenteil außerordentlich hilfsbereit zeigten.
    Aufgrund des Missions-Briefings, an dem Kendra teilgenommen hatte, vermutete sie, dass es sich bei den Fremden um Angehörige jene Spezies handelte, die man bereits im inneren Bezirk der westlich gelegenen Stadt beobachtet hatte. Doch der aristokratische Status, den man den Stadtbewohnern zuschrieb, schien bei diesen Waldbewohnern ganz und gar nicht gegeben zu sein. Sie waren in einfache farblose Gewänder gekleidet, die wohl aus Pflanzenfasern hergestellt worden waren. Ihre unbehaarten bronzefarbenen Gesichter, mit der etwas vorspringenden Mund- und Kinnpartie sowie den ausgeprägten Augenwülsten, erinnerten ein wenig an irdische Orang-Utans – ein Eindruck, der möglicherweise durch die rotbraunen Haupthaarmähnen verstärkt wurde. Im Gegensatz zu den irdischen Menschenaffen standen ihre großen braunen Augen relativ weit auseinander und strahlten jene seltsame Mischung aus Trauer und Weisheit aus, die sich der Mensch beim Anblick eines Orang-Utans einbilden kann.
    »Und Sie sind sicher, dass wir das Richtige tun, Turanagi?«, fragte Kendra, während sie beobachtete, wie zwei der rotmähnigen Waldbewohner Private Borgstedt behutsam auf eine der Tragen legten.
    »Ja, Doktor Scott.« Turanagi nickte entschieden. »Das halbe Jahr, in dem mir Taro die Geistsprache der Andromeda-Galaxie beibrachte, zahlt sich jetzt voll und ganz aus. Ich kann mich mittels Gefühlsbildern so klar und deutlich mit ihnen verständigen wie mit Taro. Wenn sie auch ein wenig rustikal anmuten, so sind sie doch hochintelligente und gutherzige Wesen. Diese Waldbewohner wollen uns aus ehrlichem Herzen helfen.«
    »Wenn sie es denn können«, wandte Kendra ein.
    »Ich bin überzeugt davon, dass diese Waldmenschen mit ihren Naturheilverfahren mehr erreichen können, als Sie es mit ihren begrenzten Mitteln augenblicklich vermögen, Doktor Scott.«
    »Hoffentlich.« Kendra wandte den Kopf und verfolgte, wie zwei weitere der Fremden die immer noch im Koma

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