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Sternenfaust - 194 - Der Hüter des Krinoi'i

Sternenfaust - 194 - Der Hüter des Krinoi'i

Titel: Sternenfaust - 194 - Der Hüter des Krinoi'i Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Mitte jedes Feldes errichtet worden waren. Diese erzeugten daraufhin ein Schutzfeld, das die Tiere nicht zu durchdringen vermochten.
    Unter anderen Umständen wäre es eine Freude gewesen, hier zu leben. Davon waren die Siedler aber weit entfernt. Jeder Reiter eines Heros-Eponen hatte, seit Corshoan seine Vision von der Vernichtung Tikaras gehabt hatte, bis an seine Belastungsgrenze und die seines Eponen so viele Tikar’Senn nach Tikara-Halakk transportiert, wie nur möglich war. Doch Corshoans Vision war wie alle anderen zuvor wahr geworden.
    Nur 5509 Tikar’Senn hatten gerettet werden können. Sie wohnten in drei der fünf fertigen Siedlungen, die für je zweitausend Bewohner konzipiert waren. Es blieb also genug Platz für zahlreichen Nachwuchs.
    Doch daran mochte gegenwärtig niemand denken. Die Tikar’Senn trauerten. Die Heros-Eponen waren vor zwei Tagen von ihrem letzten Ritt nach Tikara-Farrku zurückgekehrt mit der Nachricht, dass die Oberfläche zerstört war. Es gab keine weiteren Überlebenden. Seitdem herrschten im kümmerlichen Rest der Tikar’Senn tiefe Trauer, Zorn und Mutlosigkeit.
    Ranaon blickte Corshoan ernst an. Der setzte sich ihm gegenüber auf das Flechtenpolster und wartete ab, was sein Bruder zu sagen hatte.
    »Sie drängen mich, das Krinoi’i den Tenebrikonern zu geben.«
    Corshoan glaubte für einen Moment, sich verhört zu haben. Diese doppelte Ungeheuerlichkeit war unfassbar. Niemand konnte den Laluum zu irgendetwas »drängen«. Und das Krinoi’i irgendjemand anderem zu geben als dem Auserwählten, für den es bestimmt war – ganz zu schweigen von den Tenebrikonern, die Tikara zerstört hatten – war erst recht undenkbar.
    »Unmöglich!« Mehr zu sagen fiel Corshoan nicht ein.
    Ranaon machte eine bekräftigende Geste. »Natürlich hat kein Einziger das ausgesprochen. Sie haben sich streng an die Regeln gehalten, mir nur sachliche Informationen zu geben. Die aber lassen nur den Schluss zu, dass dies die einzige Möglichkeit ist, den Rest unseres Volkes wirksam vor der endgültigen Vernichtung zu schützen.«
    Corshoan stieß einen zornigen Laut aus. »Daran glaubst du doch selbst nicht, sonst wärst du nicht hier. Was also soll das?«
    Erneut die Bekräftigungsgeste. »Doch, daran glaube ich.« Er blickte Corshoan ernst an. »Wir haben genug getan, um das Krinoi’i zu schützen. Es hat uns an den Rand der vollständigen Vernichtung gebracht.« Er machte eine ausholende Handbewegung, welche die gesamte Siedlung umfasste. »Wir sind nicht mehr zahlreich genug, um das Krinoi’i zu schützen. Die Tenebrikoner werden uns aufstöbern. Und ich glaube kaum, dass sie sich damit begnügen werden, das Krinoi’i einfach nur zu rauben und wieder zu verschwinden. Sie werden uns bis auf den letzten Tikar’San vernichten. Deshalb ist die einzige Möglichkeit, das zu verhindern, ihnen das Krinoi’i zu geben.«
    Corshoan sprang auf. »Und du glaubst, wenn die Tenebrikoner erst einmal hier sind, um das Krinoi’i abzuholen, dass sie es friedlich nehmen und friedlich wieder verschwinden? Sie werden uns in jedem Fall vernichten. Oder uns verschleppen und zu Ihresgleichen machen. Wenn du sie hierher holst, vollendest du, was ihnen auf Tikara-Farrku nicht gelungen ist. Sie werden uns vollständig ausrotten.«
    Ranaon seufzte und winkte zustimmend mit der Hand. »Und deshalb werden wir es den Arakain’Senn geben. Sie treiben mit den Tenebrikonern Handel und können ihnen das Krinoi’i aushändigen, ohne dabei Gefahr zu laufen, von ihnen vernichtet zu werden.«
    Corshoan glaubte erneut, sich verhört zu nahen. So naiv konnte sein Bruder unmöglich sein. »Und die Koordinaten unserer neuen Heimat verraten die Arakain’Senn den Tenebrikonern gleich mit dazu«, war Corshoan überzeugt. »Worauf die Tenebrikoner trotzdem kommen und ein Exempel statuieren werden.« Er blickte seinen Bruder eindringlich an. »Ranaon, wenn du das tust, wirst du die Vernichtung unseres Volkes endgültig besiegeln.«
    »Hältst du mich tatsächlich für so dumm, dass ich den Arakain’Senn verraten werde, wo unsere neue Heimat ist?«
    »Das nicht. Aber sie werden es früher oder später von selbst herausfinden.« Corshoan deutete zur Siedlung. »Im Moment sind wir einigermaßen geschützt, weil die Siedlungen aus dem All nicht zu erkennen sind. Zumindest nicht aus größerer Entfernung. Sogar die Felder haben wir so angelegt, dass sie wie natürliche Vegetation wirken. Doch wenn du die Arakain’Senn informierst, dass es

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