Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2)
objektiv zu beantworten.
»Es spricht einiges dafür«, begann Commander Wynford. »Wir würden nicht so viele Crewmitglieder auf der STERNENFAUST benötigen, um das Schiff im Orbit zu halten. Die Siedler könnten zunächst in ihren Kabinen der STERNENFAUST leben und tagsüber den Aufbau der Siedlungsunterkünfte vorantreiben. Und Commander Black Fox hatte bereits vor Monaten empfohlen, dass eine Landung auf einem Planeten gut wäre, um einige Schäden an der Außenhülle auszubessern.«
Dana hatte keine logischen Einwände, dennoch gefiel ihr der Gedanke, die STERNENFAUST auf dem Planeten abzusetzen, überhaupt nicht.
Weil es etwas Endgültiges hat , ging es ihr durch den Kopf. Du wehrst dich dagegen, weil etwas in dir genauso wie Asuro noch immer glaubt, dass dort draußen irgendwo das Kosmische Panthesaurum darauf wartet, von dir gefunden zu werden. Im Grunde bist du noch viel erbärmlicher als er. Er steht zu seinen Überzeugungen. Du verurteilst sie, ohne sie wirklich abstreifen zu können.
»Wenn Reparaturen überhaupt noch nötig sind«, fügte Ash hinzu.
»Wir sollen also die STERNENFAUST in ein Wrack verwandeln«, sagte Dana.
»Natürlich können wir über den Wandler viele Grundmaterialien erstellen«, sagte Ash. »Und diese können wir notdürftig weiterverarbeiten. Doch die Siedlung käme schneller voran, wenn wir Teile der STERNENFAUST ausbauen. Das medizinische Labor könnte zum Beispiel die Ausgangsbasis für ein Krankenhaus werden, der Energiereaktor die Basis für das Kraftwerk, das unsere Siedlung benötigen wird.«
»Und der Orbit?«, wollte Taglieri wissen. »Soll er unbewacht bleiben?«
»Natürlich wird der Orbit weiterhin von Sonden und Shuttleschiffen bewacht«, erklärte Savanna Dionga. »Dies ist nicht das Ende unserer Raumfahrt. Selbstverständlich werden wir auch die umliegenden Raumgebiete erforschen. Doch dafür sind Shuttles vollkommen ausreichend.«
»Oder mit einer völlig neuen STERNENFAUST«, sagte Shesha’a. »Natürlich mit einer, die ein wenig kleiner ist.«
»Alles wird zunächst wohl eine Spur kleiner sein«, sagte Jane Wynford. »Das gilt wohl auch für das, was uns bevorsteht.«
»Das heißt?«
»Das heißt, dass wir uns den Luxus von Weltraumerforschung ohnehin nicht werden leisten können. Die Menschheit startet neu mit sechshundertzwanzig Menschen. Wir werden damit beschäftigt sein, unsere Grundbedürfnisse zu befriedigen. Den Luxus, das All zu erforschen, werden wir so bald nicht haben. Nicht, solange wir so wenige Menschen sind.«
»Womit wir wohl zum nächsten Punkt der Tagesordnung kommen«, sagte Ash.
»Ist das Thema ›Landung der STERNENFAUST‹ denn geklärt?«, wollte Dana wissen.
Savanna blickte Dana auffordernd an. »Solange es keine schwerwiegenden Einwände gibt …« Sie hob die Augenbrauen, womit sie zum Ausdruck brachte, dass Dana diese Einwände vorbringen musste, wenn es denn welche gab.
Doch Dana hatte natürlich keine.
»Dann ist die Landung der STERNENFAUST beschlossen. Der Zeitpunkt wird von dem Team festgelegt, welches das Grundschema des Besiedlungsplans ausarbeiten wird.«
Dana presste die Lippen aufeinander.
»Nächster Punkt«, sagte Ash ungeduldig.
»Legen Sie los, Doktor Tregarde«, forderte Savanna ihn auf.
»Der Punkt heißt: demografische Entwicklung.«
»Ich bin gespannt«, sagte Commander Wynford.
»Die Crew besteht aus exakt 340 Männern und 281 Frauen im gebärfähigen Alter. Das ist ein – ich sage es jetzt rein wissenschaftlich – ein etwas dünner Genpool.«
»Hat die Menschheit nicht schon einmal nur mit Adam und Eva begonnen?«, schmunzelte Commander Wynford.
»Wenn sie das hat, dann hatte sie dabei eindeutig göttlichen Beistand«, erwiderte Ash, allerdings ohne zu lächeln. »Aus wissenschaftlicher Sicht jedoch ist es eher fragwürdig, dass sich aus dem bestehenden Ausgangsmaterial genug genetische Vielfalt entwickeln lässt.«
»Ich habe den Eindruck, Sie reden ein wenig um den heißen Brei herum, Doktor«, sagte Commander Wynford unverblümt.
»Direkt ausgedrückt: Der Fortbestand unserer Spezies hängt von der Gebärfreudigkeit von 281 Frauen ab, die sich möglichst vielseitig von den 340 Männern abwechselnd befruchten lassen müssten. Und zwar idealerweise nicht zweimal von dem gleichen Mann.«
»Na großartig«, sagte Savanna.
»Das hohe Alter birgt ungeahnte Vorteile«, murmelte Commander Wynford.
»An Ihren Reaktionen ist leicht zu demonstrieren, welchen Problemen wir hier
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