Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2)
würden sich sicherlich als wertvolle Verbündete erweisen. Und eines kann ich Ihnen garantieren, Private Kreiß: Eine große Shisheni-Kolonie auf Future wäre das Beste, das uns passieren könnte. Es könnte wohl kaum etwas so sehr unser Überleben sichern wie eine große Zahl von Shisheni-Kämpfern.«
Mit diesen Worten erhob sich Dana.
»Das alles muss natürlich der Senat entscheiden«, sagte Savanna, die ein wenig verwundert war, weil sich Dana erhoben hatte.
»Natürlich«, erwiderte Dana kurz angebunden. »Ich habe auch nur meine Meinung dargelegt.«
»Es sind noch zwei Punkte auf der Tagesordnung übrig. Zum einen der Umgang mit Romana Hel’gara und Fähnrich Mark Teskov.«
»Ihre Entscheidung«, sagte Dana.
»Das ist alles, was Sie dazu zu sagen haben?«, fragte Savanna nach.
Dana hätte am liebsten mit einem trockenen Ja geantwortet, doch ihr war klar, dass dies nicht angebracht war. Also erwiderte sie: »Romana Hel’gara war unter den Einfluss des Akoluthorums geraten. Dieses aber ist keine Gefahr mehr, und sie hat uns erst kürzlich wieder geholfen. Und Fähnrich Teskov ist durchgedreht, weil er für sich keine Zukunft mehr sah. Wir sollten ihm die Möglichkeit geben, sich zu beweisen. Aber wie Sie schon sagten: Darüber soll der Senat entscheiden. Ich hoffe nur, dass Gefängnis- und Arrestunterkünfte nicht die ersten Bauwerke sind, die auf Future errichtet werden sollen.« Mit diesen Worten setzte sich Dana in Bewegung und ging zur Tür.
»Es gibt noch einen letzten Punkt«, sagte Savanna. »Der Name der Kolonie.«
»Wir hatten überlegt, die Kolonie Dana Frost zu nennen«, hörte Dana die Stimme von Bruder William.
Dana blieb wie angewurzelt stehen. Langsam drehte sie sich um.
»Das ist nett gemeint«, sagte sie schließlich und konnte nur hoffen, dass ihr die Stimme nicht wegblieb. »Aber bitte, tun Sie das nicht. Ich möchte es auf keinen Fall.«
»Aber …«, wandte Ash ein, und Dana fragte sich, ob er es war, der diesen Vorschlag beim Senat eingereicht hatte.
»Suchen Sie einen neutralen Namen«, ließ Dana ihn nicht ausreden. »Nicht einen, der so sehr mit der Vergangenheit verbunden ist.«
Ohne eine weitere Antwort abzuwarten und ohne seitwärts zu blicken, verließ Dana den Besprechungsraum.
Dana eilte in ihr Quartier und ließ sich erschöpft auf ihre Liege fallen. Sie fühlte sich unendlich müde. Am liebsten wäre sie hier für alle Ewigkeit liegen geblieben.
Die Zukunft hatte begonnen.
Dana konnte sich selbst nicht erklären, weshalb gerade diese Erkenntnis sie mit so großer Panik erfüllte. Lag es daran, dass sie nun endgültig erkannt hatte, dass es keine Rückkehr mehr geben würde?
Dana wusste es nicht.
Kurz darauf verfiel sie in einen unruhigen Halbschlaf, aus dem sie alle Augenblicke hochschreckte.
*
S.C.S.C. STERNENFAUST III
6. Mai 2274, 14:05 Uhr
Sobald das Shuttle auf dem Boden von Future aufgesetzt hatte, erhob sich Dana aus ihrem Sitz.
Mit an Bord waren Commodore Taglieri, Savanna Dionga, Captain Mulcahy, Dr. Ash Tregarde und ein Fireteam unter dem Kommando von Colonel Yefimov. Außerdem war Asuro mitgekommen. Er sollte vor allem überprüfen, ob es auf dem Planeten Eponen gab.
Dana warf einen Blick auf ihr Mini-Pad und ließ sich erneut die Wetterdaten anzeigen. Die Außentemperatur betrug 30,4 Grad Celsius bei wolkenfreiem Himmel. Es herrschte ein leichter Wind von der Küste bei einer Geschwindigkeit von 5,7 Kilometern pro Stunde, während die relative Luftfeuchtigkeit bei 42 Prozent lag, und zwar bei einem Luftdruck von 1012,0 Hektopascal.
Unter anderen Umständen hätte Dana dies als traumhaftes Urlaubswetter bezeichnet.
Gemessen an der Bordzeit der STERNENFAUST hatte sich der Sonnenaufgang um 3:38 Uhr ereignet. Entsprechend wäre der Sonnenuntergang um 17:03 Uhr. Wenn sie den Planeten erst besiedelt hatten, würden sie ihre Uhren natürlich an einer neuen Zeitzone ausrichten.
Langsam öffnete sich die Ausstiegsluke, und Dana, die sich bereits Richtung Ausgang bewegte, wurde von Colonel Yefimov überholt. »Ma’am«, brummte er, »ich schlage vor, wir sichern zunächst einmal die Gegend.«
»Natürlich, Colonel«, erwiderte Dana, auch wenn sie nicht glaubte, dass auf dem Planeten eine unmittelbare Gefahr drohte. Sie hatten die Gegend nach allen Regeln der Kunst gescannt und analysiert. Offensichtlich befand sich dort nichts, was ihnen gefährlich werden konnte.
Dennoch eilten die Marines wie bei einem Terroreinsatz mit ihren
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