Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2)
Asuro gesagt hatte.«
»Ich habe es ebenfalls nicht bemerkt«, erklärte Asuro.
Cody zog die Stirn in Falten, sein Blick wurde glasig.
Dana wurde klar, dass er die Erinnerung aus seinem bioneuralen Gedächtnischip abrief. Er würde noch einmal alles erleben, was in den letzten Sekunden geschehen war.
Schließlich schüttelte er den Kopf. »Ich kann mich an kein Geräusch erinnern.« Wenn Mulcahy so einen Satz sagte, dann bedeutete dies, dass es kein Geräusch gegeben hatte.
Es mussten wohl ihre überreizten Nerven sein.
»Wollen wir weiter ins Landesinnere gehen?«, wollte Mulcahy wissen. »Wir könnten einen geeigneten Landeplatz für die STERNENFAUST festlegen.«
Dana war sich sicher, dass sie für diese Aufgabe nicht benötigt wurde. Am liebsten hätte sie sich erneut in ihr Quartier auf der STERNENFAUST zurückgezogen. Zumindest so lange, wie sie dort noch ein Quartier hatte.
»Gehen wir«, sagte sie schließlich und setzte sich, ohne sich nach den anderen umzublicken, in Bewegung.
*
S.C.S.C. STERNENFAUST III
12. Mai 2274, 14:05 Uhr
Es war soweit.
Dana erhob sich.
Dies würde also ihr letztes Kommandomanöver auf der STERNENFAUST sein.
Alles hat einmal ein Ende , dachte sie missmutig. Noch immer wollte sie es nicht wahrhaben, dass es bald ein für alle Mal vorbei sein würde. Und sie war erschüttert, wie sehr es sie bereits anstrengte, nicht dem Bedürfnis nachzugeben, in dumpfes Brüten zu verfallen.
»Frost an Mulcahy«, rief sie lauter als beabsichtigt, denn sie wollte unter allen Umständen vermeiden, wehmütig zu klingen. »Wie ist der Status?«
»Unverändert, Ma’am«, kam die Antwort über den Lautsprecher. Captain Mulcahy befand sich auf Future bei den Landepfeilern für die STERNENFAUST. »Hier ist es windstill und sonnig.«
Dana nickte. Es war also der ideale Zeitpunkt, um mit der STERNENFAUST zu landen. Und es gab nicht mehr den geringsten Grund, länger damit zu warten.
»Wir leiten das Landemanöver ein, Captain Mulcahy!«, bestätigte Dana.
»Verstanden, Ma’am«, kam die Antwort.
»Lieutenant Sobritzky, beginnen Sie mit dem Landemanöver!«
»Aye, Ma’am«, erwiderte die Offizierin, die in ihrem besonderen Navigationssessel lag und sofort anfing, verschiedene Touchscreen-Felder zu berühren.
»Commander Mutawesi!«, sagte Dana, noch immer den Blick starr auf den Hauptschirm gerichtet, der die Oberfläche von Future zeigte. »Sie melden unentwegt alle wichtigen Daten!«
»Verstanden, Ma’am«, antwortete der dunkelhäutige Offizier.
»Distanz zum Boden 95 Kilometer. Eintritt in die Mesopause in zehn Sekunden«, meldete Lieutenant Sobritzky.
Dana sah keinen Grund, sich irgendwo festzuhalten oder anzuschnallen. Trotz ihres Namens war die Hitze der Thermosphäre nicht spürbar gewesen, da die Luftdichte millionenfach geringer war als in Bodennähe. Die Crew hatte nichts davon bemerkt.
»Eintritt in fünf Sekunden«, sagte Sobritzky. Dana musste fast lächeln. Man hatte das Gefühl, die Offizierin nahm es deshalb besonders genau, weil sie wusste, dass sie nun zum letzten Mal die STERNENFAUST fliegen würde. So als wollte sie es vollständig auskosten, indem sie jedes Detail meldete.
»Drei, zwei, eins …«
Als hätte ein unsichtbarer Angreifer den Countdown abgewartet, wurde die STERNENFAUST aus heiterem Himmel massiv erschüttert. Dana konnte sich im letzten Moment am Kommandobalkon festhalten.
Während Dana noch einen Befehl geben wollte, wurde das Schiff erneut und noch heftiger durchgeschüttelt. Fast war es so, als sei das Schiff beschossen worden.
Dana nahm auf ihrem Kommandositz Platz und aktivierte die Sicherheitsbügel. Gleichzeitig rief sie: »Ortung! Wie ist der Status?«
»Vollkommen unklar …«, erwiderte Mutawesi. Er tippte auf seiner Konsole herum, offenbar auf der Suche nach irgendwelchen Daten, welche die Erschütterung erklären würden.
»Ich breche den Landeanflug ab«, meldete Sobritzky. »Verlasse die Mesopause …«
Erneut wurde die STERNENFAUST erschüttert, und für einen Moment fror die Anzeige auf allen Monitoren ein und die Touchscreen-Felder reagierten nicht.
»Was war das?«, wollte Dana wissen. »Ein elektromagnetischer Impuls?«
»Negativ, Ma’am!«, rief Mutawesi.
»Aber was ist es dann?«, wollte Dana wissen.
»Ich weiß es nicht«, sagte Mutawesi. »Es gibt keine nennenswerte thermische Belastung. Wir befinden uns in der Höhe der Orbitalsatelliten, die wir ausgeschleust haben. Und sie scheinen von diesem
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