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Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)

Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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aufgegeben. Das Leben im ›Auge des Universums‹. Du hättest dort zusammen mit den anderen Meistern des Zeitstroms für alle Zeiten Gott spielen können.«
    Daniel holte tief Luft. »Dana, ich muss dir etwas gestehen«, begann er.
    Dana wurde unruhig. »Was ist es denn?« Als Daniel noch immer nicht begann, verstärkte sie den Druck um seine Schultern und sagte: »Du weißt, du kannst mir alles sagen.«
    »Es geht um das Dodekum«, begann Daniel. »Es …«
    »Nun sag es schon.«
    »Es ist schwer zu erklären«, begann er und holte tief Luft.
    In diesem Moment betrat der Tashna’ak den Raum.
    Nach all diesen Jahren war Dana zwar in der Lage, die Gemütsverfassung der Shisheni anhand des Schuppenrascheins nachzuvollziehen, aber es war ihr noch immer nicht möglich, die Mimik der Shisheni zu deuten. Wenn sie überhaupt so etwas wie eine Mimik hatten, die auf ihr Innenleben Rückschlüsse erlaubte.
    »Admiral Frost«, sagte der Tashna’ak und nickte ihr in einer menschlichen Geste zu.
    Dana hatte sich erhoben, doch er gab ihr durch eine Geste mit der Hand zu verstehen, dass sie sich setzen möge.
    »Was ist mit Shesha’a?«, wollte Dana wissen.
    »Ihr geht es gut«, erklärte der Herrscher der Shisheni. »Unsere Berater prüfen gerade die Unterlagen, die Sie uns zur Verfügung gestellt haben.«
    »Ich bin sicher, Sie werden erkennen, dass diese korrekt sind.«
    »Diese Erkenntnis benötige ich nicht«, wehrte der Tashna’ak ab. Dana verstand nicht so ganz und schüttelte ein wenig irritiert den Kopf.
    »Wenn Shesha’a sagt, dass die Daten richtig sind, glaube ich ihr«, sagte der Tashna’ak unumwunden.
    »Dann sind wir nicht mehr länger Gefangene?«, fragte Dana nach.
    »Das hat damit nichts zu tun«, widersprach der Tashna’ak.
    »Die Große Leere bedroht uns in meiner Realität«, sagte Dana. »Und wenn sie in meiner Realität zurückkehrt, dann vielleicht auch in dieser.«
    »Es gibt hierfür bereits erste Hinweise«, erklärte der Tashna’ak.
    Dana war so fassungslos, dass sie sich zwingen musste, sitzen zu bleiben. Wenn sich die Große Leere auch hier ausbreitete, worauf wartete der Shisheni dann noch? »Ihnen ist klar, was die Rückkehr der Großen Leere bedeutet?«, fragte Dana.
    »Ja«, kam die nüchterne Antwort.
    Dana wusste, dass die Shisheni Offenheit schätzten, also sagte sie unverblümt: »Wenn Sie die Große Leere nicht schreckt, dann frage ich mich wirklich, was noch passieren muss, damit Sie aktiv werden.«
    »Etwas Schlimmeres.«
    »Etwas Schlimmeres als die Große Leere? Was sollte das sein?«
    »Das Chaos«, kam die trockene Antwort.
    Für einen Moment herrschte im Raum eisige Stille.
    »Wenn alles im Strudel des Chaos verschwimmt«, führte der Tashna’ak weiter aus, »wenn dieses Chaos sich eines Tages auf andere Galaxien und am Ende auf das gesamte Universum ausbreitet, dann wäre das schlimmer als die Große Leere. Endloses Chaos ist schlimmer als ein Ende des Chaos.«
    »Wenn Sie Chaos sagen, sprechen Sie von den verschiedenen Zeitlinien«, sagte Daniel.
    »Wenn die Kausalitäten nicht mehr gelten, wenn Konsequenzen nicht mehr befürchtet werden müssen, wenn es keine Verlässlichkeit mehr gibt im Lauf der Dinge, stürzt es nicht nur alle Bewohner der Galaxien ins Chaos. Es ist ein Verbrechen am Geist. Es ist ein Ende der möglichen Wahrnehmung. Wenn sich alles erfüllt, wird alles gleichgültig. Wir würden uns verirren in einem Strudel von Welten, jede Entscheidung würde zur Bedeutungslosigkeit verkümmern. Daher haben sich die Shisheni selbst der Aufgabe angenommen, zum Wächter der Realitäten zu werden.«
    »Selbst wenn dies bedeutet, dass diese Realität endet«, sagte Yngvar. In seiner Stimme hatte überraschend viel Verständnis geklungen, so als würde er die Gefahren des Zeitlinienchaos ähnlich drastisch einstufen. Gewundert hätte es Dana nicht, immerhin war er einst ein Meister des Zeitstroms gewesen. Yngvar hatte nie viel von dieser Zeit erzählt. Nur einmal war er schweißgebadet aus einem Albtraum erwacht und hatte von einem verheerenden Kometeneinschlag auf der Erde des Jahres 2012 erzählt, der zu einer Aufspaltung des Zeitstroms geführt hatte. Wahrscheinlich erinnerte er sich kaum noch an das ›Auge des Universums‹, denn das, was er dort erlebt hatte, musste seinen Geist vollständig überschreiten:
    »Das ist richtig«, sagte der Tashna’ak.
    »Wer sind Sie, dass Sie diese Entscheidung für alle Völker der Galaxis treffen wollen?«, sagte Dana.
    »Wer

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