Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)
sind Sie, Dana Frost, dass Sie entscheiden wollen, die Risiken des Chaos für alle Völker der Galaxis einzugehen?«, kam die trockene Antwort.
Dana hatte keine Argumente mehr. Sie wusste, dass die Shisheni den Tod nicht fürchteten. Aber es war offensichtlich, dass sie das Chaos fürchteten. »Was wollen Sie nun mit uns tun?«, wollte Dana wissen.
»Es gibt drei Personen, die Sie sprechen möchten«, sagte der Tashna’ak. »Diese drei Personen haben sich bei den Shisheni sehr verdient gemacht, denn sie haben uns geholfen, eine technische Möglichkeit zu finden, weitere Dimensionsreisen zu verhindern.«
»Drei Personen?«, fragte Dana.
In diesem Moment öffnete sich die ovale Schiebetür, und Dana glaubte ihren Augen nicht, als sie dort Susan Jamil, Max Brooks und Joelle Sobritzky erblickte.
Susan Jamils Haare waren noch immer braun, was in ihrem Alter kaum möglich war, also nutzte sie offensichtlich Pigmentkorrektoren auf Nanitenbasis. Ansonsten jedoch verwendete sie wohl nur wenige der üblichen Verjüngungsmöglichkeiten, denn es war eindeutig eine alte Frau, die vor Dana stand, auch wenn Dana in ihr immer noch den Fähnrich erkannte, der einst auf der ersten STERNENFAUST gedient hatte.
Ähnliches galt für Joelle Sobritzky, wobei die Haare der Französin noch immer fast bis zu den Hüften reichten, inzwischen aber silbergrau schimmerten.
Ihre Augen funkelten hingegen voller Jugend und Kraft, so als habe sie durch ihre heimlichen Blicke in den HD-Raum zumindest mit den Augen die ewige Jugend eingefangen.
Max Brooks hingegen hatte sich kaum verändert. Er hatte keine Haare mehr, wodurch seine fast schwarze Haut noch eindrucksvoller zur Geltung kam. Sein Körper war von Muskeln übersät, was durch den engen Kunststoffanzug noch verstärkt wurde, den er immer trug, um das von ihm ausgeschiedene und für Menschen giftige Sekret zu absorbieren. Es kam Dana auch so vor, als wäre Max inzwischen fast zwei Meter groß, aber seine stämmige Erscheinung konnte darüber auch täuschen.
Max war bei ihren Abenteuern in der Andromedagalaxie einem Gen-Resequenzierungsserum ausgesetzt worden, das einst aus einem Generationenschiff der Meroon stammte, um deren Körper an die Umgebung eines neuen Planeten anzupassen. { * } Als sich später eine Möglichkeit abgezeichnet hatte, die Mutation rückgängig zu machen, hatte Max zunächst erleichtert geschienen. Doch dann hatte sich auch diese Möglichkeit zerschlagen, und Max war darüber gar nicht unglücklich gewesen, sodass er schließlich erkannte hatte, dass er sich mit seinem neuen Körper längst identifiziert hatte und dass er keine Rückkehr mehr wünschte. { ** }
Dana beobachtete, wie Max Brooks und Joelle Sobritzky miteinander umgingen. Waren sie immer noch zusammen? Bei Menschen, die über eine so lange Zeit ein Paar waren, konnte man das nicht immer auf den ersten Blick erkennen.
»Admiral Frost«, sagte Joelle Sobritzky und reichte Dana die Hand, die diese sofort ergriff.
»Ich kann es nicht glauben«, sagte Dana. »Sie drei hier auf Shishena?«
»Ihr könnt gehen«, sagte Tashna’ak. »Aber mehr können wir nicht für euch tun.
Und euch wird strengstens die erneute Benutzung eines Portals untersagt.«
Dana erkannte, dass es besser war, jegliches Gespräch auf der STARLIGHT fortzuführen.
*
»Wir nehmen am besten Kurs auf das Sol-System«, sagte Austen. »Allerdings nicht allzu schnell.«
»Und das können wir tun, obwohl sich niemand auf der Brücke befindet?«, fragte Dana noch einmal zur Sicherheit nach. »Denn die Virtos sind ja noch immer deaktiviert.«
»Alles, was ich brauche, habe ich hier auf meinem Steuer-Pad«, sagte Austen.
Dana schüttelte den Kopf. Sie fragte sich wirklich, worin der Reiz der Raumfahrt bestehen sollte, wenn sich alles so einfach steuern ließ wie bei einem Videospiel.
Andererseits hatte es den Vorteil, dass sie in Ruhe das weitere Vorgehen besprechen konnten.
Langsam blickte Dana in die Runde. Zehn der zwölf Dodekoren waren versammelt. Joelle Sobritzky, Abt William, Jake Austen, Missie, Susan Jamil, Shesha’a, Max Brooks, Daniel und Yngvar.
»Admiral«, begann Susan Jamil, doch Dana unterbrach sie.
»Es ist hundert Jahre her«, sagte Dana, »hundert Jahre, dass wir gemeinsam das Panthesaurum betraten und – zumindest damals – die Große Leere rückgängig machten. Ich denke, es ist nicht zu früh, wenn wir damit beginnen, uns beim Vornamen anzusprechen.«
»Keine Einwände von meiner Seite«, sagte
Weitere Kostenlose Bücher