Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)
entscheiden.«
»Warum sollte sie das tun?«, wollte Dana wissen.
»Sie könnte es tun, weil sie sich bereits selbst ein eigenes Urteil gebildet hat.«
»Das macht es nicht besser«, seufzte Dana. »Ich darf mir gar nicht ausmalen, was dies bedeutet. Das Schicksal der gesamten Galaxie hängt von einem einzigen Individuum ab.«
»Und man stelle sich nur vor, dieses Individuum heißt diesmal nicht Dana Frost«, scherzte Shesha’a, womit es ihr gelang, Dana zum Lächeln zu bringen. Doch genau dieses Lächeln erstarb Dana auf den Lippen, als Shesha’a hinzufügte: »Diesmal heißt diese Person Shesha’a!« Dana war fassungslos, also fügte Shesha’a hinzu: »Du hast richtig verstanden. Ich bin die Tashna’ak der Shisheni.«
*
Neben Dana standen Shesha’a, Jake Austen, Daniel und Yngvar in der Kommandozentrale.
Fünf Dodekoren , dachte Dana. Wir sind immerhin bereits fünf.
Dabei hatte sie das wohl größte Problem noch gar nicht weiter überlegt, und sie war froh, dass weder Austen noch Shesha’a danach gefragt hatten: Es ging um Asuro.
Asuro, der Karolaner, befand sich noch immer in der Andromedagalaxie. Doch da gab es ein paar kleine Probleme.
Zum einen: Es gab keine Möglichkeit, die Andromedagalaxie zu erreichen. Die Alendei waren nicht mehr in der Lage, einen Tele-Ring zu erzeugen. So seltsam und unerklärlich es war, doch nachdem die Große Leere überwunden war, hatten sie »vergessen«, wie sie den Tele-Ring erzeugen sollten. Hatte es etwas damit zu tun, dass es sich dabei um eine Technik der Toten Götter gehandelt hatte?
Auch war es den Solaren Welten nie gelungen, einen Fixstrom zu erzeugen, der bis in eine fremde Galaxis reichte. Zumindest keinen gewöhnlichen Fixstrom.
Schließlich hatte alles in der »Galaktischen Brücke« gemündet. Es war eines der größten Projekte der Menschheit gewesen, und mit dieser »Galaktischen Brücke« war es tatsächlich gelungen, die Andromedagalaxie zu erreichen.
Das war vor über vierzig Jahren gewesen.
Dummerweise war es ihnen nicht gelungen, dort das Volk der Karolaner zu finden. Und auch der Planet Future erwies sich als unauffindbar, man hatte noch nicht einmal Überreste gefunden. Von Asuro oder Taro hatte ebenfalls jede Spur gefehlt.
Mit anderen Worten: Dana hatte keine Ahnung, wie sie die Andromedagalaxie erreichen sollte, und selbst wenn ihr das auf irgendeine obskure Weise gelingen sollte, war fragwürdig, dass sie es diesmal schaffen würden, mit Asuro in Kontakt zu treten.
Eines nach dem anderen , sagte Dana zu sich selbst. Wenn du eins gelernt haben solltest, dann, dass es manchmal nicht verkehrt ist, eines nach dem anderen anzugehen und den Dingen ihren Lauf zu lassen.
Vor der STARLIGHT befanden sich die fünf großen Raumanlagen, die in der Lage waren, ein Portal in das zu errichten, was nach wie vor als »zweite Zeitlinie« bezeichnet wurde. Es war die Zeitlinie, die Dana Frost erzeugt hatte, als sie mithilfe der »Meister des Zeitstroms« aus dem »Auge des Universums« den sogenannten STERNENFAUST-Zwischenfall verhindert hatte. { * }
»Warum hat man die Stationen eigentlich nicht vernichtet?«, wollte Dana von Shesha’a wissen.
Shesha’a sträubte ihre Rückenschuppen und ließ sie leicht klappern, ein Zeichen dafür, dass ihr die Frage unangenehm war.
Dana bereute bereits, die Frage überhaupt gestellt zu haben, als Shesha’a sagte: »Um notfalls jene zu bekämpfen, die aus den anderen Zeitlinien versuchen, zu uns zu gelangen.«
Erneut erkannte Dana, wie wichtig den Shisheni das Verhindern von temporalen Quantensprüngen war. Es hatte seit langer Zeit ihre Kultur massiv geprägt.
»Das Quantenportal ist in T minus dreißig Sekunden aktiviert«, meldete die blonde Navigationsoffizierin.
Dana musste leicht den Kopf schütteln, als sie sah, wie die Virto nach dieser Meldung Daniel heimlich zublinzelte. Über hundert Jahre alt, und noch immer ein Kindskopf , dachte Dana.
Plötzlich erhob sich die Offizierin und sagte: »Was geht hier vor?«
Auf dem großen Bildschirm war zu sehen, wie sich weiße Nebelschlieren zwischen den Pylonen der Stationen bildeten. Es wurde das Quantenfeld für den Wechsel in die andere Zeitlinie errichtet.
»Commodore Austen, ich erwarte eine Erklärung«, sagte die Virto.
Daniel tippte hastig auf seinem Pad herum, dann rief er: »Das Star Corps hat bemerkt, dass es reingelegt wurde.«
»Beenden Sie sofort sämtliche Aktionen«, befahl die Offizierin.
In diesem Moment erhob sich auch die
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