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Sternenfeuer: Gefährliche Lügen

Sternenfeuer: Gefährliche Lügen

Titel: Sternenfeuer: Gefährliche Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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Atmosphäre verliert, korrekt?«, fragte Waverly die Frau.
    »Ja«, sagte die knapp. »Geh einfach nach oben und setz dich hin.«
    Während Waverly noch zu ergründen versuchte, wie sie die Situation einschätzen sollte, hörte sie Schreie, fuhr herum und sah Ströme von Menschen, die schreiend und winkend auf die Shuttles zuliefen –
ihre
Leute!
    Grob schob die Fremde sie weiter die Rampe hinauf, aber Waverly stolperte und fiel. Mrs. Alvarez stürzte zu ihr, um zu helfen, doch die Fremde schlug die Kindergärtnerin mit ihrer Waffe nieder, und Mrs. Alvarez rollte von der Shuttle-Rampe auf den Boden, wo sie reglos liegen blieb. Die anderen Kinder, die an Waverly vorbei über die Rampe liefen, wirkten verstört und beeilten sich, ins Innere des Shuttles zu kommen, als hofften sie, dort in Sicherheit zu sein.
    Krachende Geräusche hallten durch den Hangar. Waverly sah, wie einige Mitglieder der Crew, die auf sie zuliefen, im Lauf kurz verharrten und dann in einer seltsam unkontrollierten Art zu Boden fielen. Ihre Techniklehrerin Mrs. Slotsky, der begnadete Pianist Mr. Pratt aus dem Schiffsorchester und Mr. und Mrs. Anguli, die das Sportzentrum leiteten, brachen mitten im Lauf zusammen, rutschten noch einige Meter über den Hangarboden und lagen dann still. Wie in Trance beobachtete Waverly Mrs. Anders, die Mutter des kleinen Justin, die im Frisörsalon arbeitete. Sie fiel mit offenen Augen und sah Waverly dabei unverwandt an. Sie wartete darauf, dass Mrs. Anders blinzelte, sich bewegte, aufstand. Aber das tat sie nicht. Sie rutschte noch ein Stück weit, drehte sich dabei auf den Rücken und starrte mit leeren Augen an die Decke. Waverly fühlte sich der Ohnmacht nahe und verstand nicht, was sie sah. Sie wollte schreien, aber ihr Hals fühlte sich an, als sei er voller Gelatine. Die Fremden schossen mit Gewehren auf Menschen! Diese Fremden töteten ihre Freunde!
    Mehr und mehr Leute kamen in den Shuttle-Hangar; einige rannten zu ihren gefallenen Freunden, andere suchten Deckung hinter den verwaisten Shuttles. Als Mrs. Oxwell, die Schiffshebamme, in den Hangar stürmte, hielt sie inne, suchte das Chaos ab, zeigte dann in Waverlys Richtung und schrie mit hoher, schriller Stimme, die selbst die Schüsse und Schreie übertönte: »Sie haben sie in das Shuttle gebracht!«
    Den Mitgliedern ihrer Crew schienen die Waffen plötzlich gleichgültig geworden zu sein, denn sie verließen die Deckung und rannten weiter auf das Shuttle mit den Fremden zu. Waverly keuchte, und einer der Fremden rief: »Sie werden uns überrennen!«
    Immer mehr der knallenden Geräusche hallten durch den Shuttle-Hangar und schmerzten in Waverlys Ohren. Mehr und mehr Menschen fielen zu Boden: Mr. Abdul, Jaffars Vater, der Gärtner mit der Vorliebe für Sonnenblumen. Mrs. Ashton aus dem Einrichtungslager, Trevors und Howards Mutter. Sie fielen und lagen still.
    »Nicht, bitte nicht«, flehte Waverly die Frau an, die Mrs. Alvarez auf den Kopf geschlagen hatte, aber die Fremde schien zu verängstigt und mit sich selbst beschäftigt zu sein, um sie zu hören. Sie zog weiterhin am Abzug ihrer Waffe, und die Menschen stürzten weiter zu Boden.
    Waverly spürte Hände auf ihrem Rücken, dann kauerte Felicity neben ihr. »Du musst nach oben kommen.«
    »Sie wollen uns mitnehmen!«
    »Sieh dich um. Sie werden weiterschießen, solange wir hier sind. Du musst nach oben!«
    »Waverly!« Es war Kieran, der zusammen mit Harvard Stapleton auf sie zugelaufen kam. »Komm aus dem Shuttle raus!«, schrie er. Sein Gesicht war rot, und Speichel flog in Flocken aus seinem Mund. »Komm da sofort raus!«
    »Je länger du hier bleibst, umso mehr deiner Leute werden sterben.« Die Stimme war direkt über ihr – der Mann mit der Narbe! Um seine Aussage zu unterstreichen, feuerte er weiter in die anstürmende Menge.
    »Er macht ernst, Waverly«, drängte Felicity.
    »Lasst uns hier verschwinden!«, rief der Mann mit der Narbe, sprang von seinem Platz herab und kniete sich an den unteren Rand der Rampe, während seine Kameraden das Shuttle betraten. Als er Waverlys Augen auf sich ruhen sah, richtete er seine Waffe auf Kieran. »Erschieß ich ihn oder nicht?«
    Waverly verstand, dass es keine Entscheidung gab, die sie hätte fällen können. Sie hatte keine Wahl. Als sie die Rampe nach oben humpelte, stützte sie sich auf Felicity.
    »Nein, Waverly!«, hörte sie eine Stimme, die nicht Kieran gehörte. Ein letztes Mal drehte sie sich um, um einen Blick auf ihre Heimat

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