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Sternenfeuer: Gefährliche Lügen

Sternenfeuer: Gefährliche Lügen

Titel: Sternenfeuer: Gefährliche Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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die Menschen, die das getan hatten, hatten Waverly in ihrer Gewalt.
    Kieran schaltete wieder auf die Rückansicht um und sah, wie das feindliche EMS über dem Steuerbord-Kühlsystem schwebte. Er wünschte, er könnte sehen, was es tat, aber er konnte es sich ebenso gut denken. Sie versuchten, die Reaktoren außer Betrieb zu setzen, die einzige Energiequelle an Bord. Wenn sie Erfolg hatten, würde jede einzelne Pflanze an Bord der
Empyrean
binnen weniger Tage sterben. Und jede einzelne Person wäre innerhalb einer Woche tot, erfroren oder erstickt.
    Die Stimme von Maxwell Lester von der Schiffssicherheit kam aus dem Interkom. »Kieran, wir bereiten uns jetzt darauf vor, uns um das EMS zu kümmern. Wähl den Wartungsbildschirm aus und such das Reaktor-Verwaltungssystem. Gib uns die Werte durch.«
    Als Kieran endlich den richtigen Bildschirm gefunden hatte, waren einige Jungen in die Kommandozentrale gekommen und sahen ihm über die Schulter. Kieran konnte den Rest der Jungen durch den Gang im Zentralbunker hören, viele weinten oder sprachen gedämpft miteinander. Anders als die Erwachsenen, die in Panik verfallen waren, standen die Jungen unter Schock, und ihr Schweigen hatte etwas Ernsthaftes, Berührendes.
    »Weiß jemand von euch, wo man die Kühltemperaturanzeige findet?«, fragte Kieran.
    »Ich schau mal«, sagte eine müde Stimme. Es war Seth, der sich offenbar aufgerappelt und vom Hangar hierhergeschleppt hatte, nun zu einem der Vidschirme humpelte und sich durch die Anzeigen wühlte, während er mit der freien Hand noch immer seinen Kopf hielt.
    »Du hast wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung«, sagte Kieran zu ihm.
    »Ach, echt?«, murmelte Seth, während er mit zusammengekniffenen Augen auf die Schemata vor sich starrte. Kieran fragte sich, wie er so vertraut mit dem Computersystem sein konnte, aber dann fiel ihm ein, dass Seth viel Zeit mit seinem Vater, dem Chefpiloten, in der Kommandozentrale zugebracht hatte.
    »Die Kühlmitteltemperatur sieht normal aus«, sagte Seth zu Kieran, der die Nachricht über das Kom-System weiterleitete.
    »Das ist gut«, sprach Maxwell über Interkom. »Jetzt möchte ich, dass du die Jungen durchzählst. Sobald du sicher bist, dass alle da sind, möchte ich, dass du den Zentralbunker versiegelst.«
    »Das kann ich nicht machen!«, protestierte Kieran. »Was ist mit den anderen auf dem Schiff?«
    »Gib durch, sie sollen auf ihren Notfall-Positionen bleiben oder an diese zurückkehren. Sobald wir den Reaktor versiegelt haben, kannst du uns und die anderen reinlassen. Das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme.«
    Kieran sah ein, dass er recht hatte, und kurz fragte er sich, ob es überhaupt noch irgendeinen der Erwachsenen gab, der nicht in den Hangars ums Leben gekommen war oder sich derzeit in den Shuttles befand. Wo war nur der Rest der Crew? Wenn es noch Erwachsene in Notfall-Position gegeben hätte, hätte ihnen doch auffallen müssen, dass die Kommandozentrale nicht besetzt war, und einer von ihnen hätte herkommen müssen und … Kieran schüttelte den Kopf. Es hatte keinen Sinn, weiter darüber nachzudenken. Er musste mit dem arbeiten, was er hatte. Und das war erschreckend wenig. »Seth, könntest du durchzählen?«, fragte er.
    Seth sagte durch, dass sich alle Jungen bei ihm im Gang vor der Kommandozentrale melden sollten, und quälte sich dann auf die Beine.
    Kieran schaltete zur Vid-Darstellung der Außenseite des Schiffs. Das feindliche Ein-Mann-Shuttle hing immer noch über den Kühltanks, und seine Schubdüsen leuchteten auf, während es die Beschleunigung fortwährend an die
Empyrean
anglich. Das Shuttle von der
New Horizon
schwebte in der Nähe, und das Shuttle der
Empyrean
raste auf das gegnerische Fahrzeug zu. Von der anderen Seite bewegten sich drei EMS der
Empyrean
das Schiff entlang auf die Fremden zu. Kieran hatte keine Ahnung, wann die EMS gestartet waren, wer darin saß und was sie vorhatten. Er hoffte stumm, dass Maxwell Lester von der Schiffssicherheit in irgendeiner Form mit ihnen in Verbindung stand, die ganze Aktion steuerte und mit ihr einen Plan verfolgte, den Kieran allerdings nicht verstand. Was könnten sie schon ausrichten? Es gab keine Waffen an Bord der Shuttles oder EMS .
    »Alle Jungen sind hier«, sagte Seth. Er war zurückgekommen, ohne dass es Kieran aufgefallen war. »Arthur Dietrich versiegelt jetzt den Zentralbunker.«
    »Versuch mal, den Funkverkehr zwischen den beiden Shuttles zu erwischen«, blaffte Kieran.
    »Schrei nicht

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