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Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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Interkom. »Ich habe hier die Kommandozentrale der Empyrean für Sie.«
    Er hörte Mathers atemlose Stimme. »Was ist da drüben los? Geht es euch gut?«
    »Ich möchte mit Kieran sprechen! Wo ist Kieran!« Sarek klang hysterisch.
    Kieran setzte sich auf. »Lassen Sie mich mit ihm sprechen.«
    Er hörte Mathers Schritte und spürte ihre Anwesenheit, als sie sich zu ihm herunterbeugte und vor ihm niederkniete.
    »Ich werde dir jetzt ein Headset aufsetzen, okay?«
    »Okay«, zischte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Wirst du mich wieder angreifen?«
    »Nein«, sagte er, obwohl er nicht sicher war, sich auch wirklich unter Kontrolle halten zu können.
    Er ertrug das Gefühl ihrer Fingerspitzen, die sanft über sein Ohr strichen. Sie passte den Ohrstecker sanft und sorgfältig ein. Es war abstoßend, von ihr berührt zu werden; er hätte es vorgezogen, von ihr geschlagen zu werden. Sobald sie fertig war, versuchte er sie anzuspucken, aber er merkte, dass er lediglich sein eigenes Knie bespuckt hatte.
    »Kieran?« Sareks Stimme klang verzweifelt.
    »Was passiert?«
    »Druckabfall auf der ganzen Steuerbordseite!«
    Kieran nickte, während er versuchte nachzudenken, aber sein Geist war wie betäubt.
    »Kieran? Was soll ich tun?«, kreischte Sarek.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er, obschon er wusste, dass er seinem Freund dabei das Gefühl gab, ihn im Stich zu lassen.
    »Du musst versuchen, sie von dem Schiff herunterzubekommen.« Von der Richtung, aus der ihre Stimme kam, schloss er darauf, dass Mather unmittelbar vor ihm saß. »Das ganze Schiff könnte den Druck verlieren.«
    Kieran zitterte wie ein Blatt im Wind. »Hast du bereits alle Schotten geschlossen, die du schließen kannst?«, fragte er Sarek.
    »Ich habe die geschlossen, bei denen ich mir ziemlich sicher bin, dass ich damit niemanden ausschließe.«
    »Er muss umgehend alle Schotten schließen«, mischte Mather sich ein. »Er darf nicht länger warten.«
    »Ich vertraue auf gar nichts, was Sie sagen!«, fuhr er sie an. »Sarek, versuche den genauen Aufenthaltsort von jedem festzustellen, der sich in diesem Teil des Schiffs aufhalten könnte.«
    »Um Gottes willen, Kieran!«, schrie sie. »Du wirst sie alle opfern, um ein oder zwei zu retten. Schließ die Schotten!«
    Kieran spürte, wie das Headset von ihm weggezogen wurde, und streckte den Arm aus, um es wiederzuerlangen, bis er die Stimme seiner Mutter hörte: »Sarek? Hier ist Lena Alden, Kierans Mutter. Erkennst du meine Stimme wieder?«
    »Ja«, antwortete Sarek zögerlich.
    »Du musst umgehend alle Schotten auf der Steuerbordseite schließen, oder du wirst jeden einzelnen Menschen auf dem Schiff töten. Schließe sie jetzt.«
    »Okay.« Er klang noch immer unsicher.
    »Danach kann er nach eingeschlossenen Überlebenden suchen«, ergänzte Mather mit sanfter Stimme.
    »Halt den Mund.« Kieran versuchte aufzustehen, spürte aber plötzlich ein zusätzliches Gewicht auf sich lasten. Eine der Wachen drückte ihn herunter, so dass er sich nicht bewegen konnte. »Sie haben kein Recht, hier die Anweisungen zu geben.«
    »Das ist mir klar«, sagte Mather.
    »Hast du die Schotten geschlossen?«, fragte Lena Sarek.
    »Ja.« Er klang, als ob er weinte.
    »Okay. Jetzt überprüfe Abteilung für Abteilung mit dem Vidsystem und suche nach Überlebenden«, sagte Lena. »Ruf alle in den Zentralbunker, okay?«
    »Gut, Lena«, lobte Mather.
    »Warum haben Sie das getan?« Kieran brach in sich zusammen. Es war genug. »Warum morden Sie immer weiter?«, flüsterte er.
    Aber niemand im Raum antwortete ihm.

In der Falle
    I n der Brig war es ruhig. Seth lag auf seiner Pritsche und lauschte Jakes Schnarchen. An der Innenseite seiner Wange war eine rauhe, blutige Stelle, und er tastete vorsichtig mit der Zunge darüber. Das war es, was er tat, wenn er angespannt war oder Angst hatte: Er biss sich in die Wange, manchmal bis aufs Blut. Es war eine grauenvolle Angewohnheit, und sie war schmerzvoll, aber als er ein Kind gewesen war und seinen Schmerz, seinen Zorn oder das Gefühl der Demütigung hatte verbergen müssen, hatte sie ihm geholfen, hart zu bleiben. Er hatte diese Angewohnheit bekämpft, als er begonnen hatte, Mädchen zu küssen, aber jetzt war sie zurück, weil er wusste, dass etwas Grauenvolles im Gange war. Er wusste es mit unumstößlicher Sicherheit, mit derselben Gewissheit, mit der er an jenem Tag, an dem der Notalarm auf dem Schiff losgegangen war, gewusst hatte, dass seine Mutter tot war. Jacob führte

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